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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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Nachdruck, dass sogar der Pfarrer sich geschlagen geben musste.
    »Ja, was ist?«
    »Sergeant«, wiederholte Mr Berkeley. »Ich glaube, Ihr Dämon reißt gerade aus …«

Kapitel achtundzwanzig
    in welchem Nurd einen neuen Freund gewinnt und einige alte Bekannte wieder trifft
    D ie Fahrt in dem Polizeiauto mit den blinkenden Lichtern und dem interessanten Jaulen hatte Nurd sehr viel Spaß gemacht. Außerdem war Constable Peel ein viel besserer Autofahrer als er selbst. Zu Nurds Verteidigung sei allerdings gesagt, dass er den Dreh gerade herausgehabt hatte, als die Polizei ihn anhielt und den Porsche beschlagnahmte. Aber mittlerweile hatte er noch mehr dazugelernt, einfach indem er zugesehen hatte, wie Constable Peel das Auto steuerte. Nurd überlegte gerade, wie er es am besten anstellen könnte, sich von den Polizisten zu verabschieden und das, was er in puncto Autofahren gelernt hatte, selbst in die Tat umzusetzen, als sie in den Kirchhof einbogen und Nurd die auferstandenen Toten erblickte.
    Das passte ihm nun ganz und gar nicht. Es war schön und gut, wenn immer mehr Dämonen diese Welt bevölkerten – bei näherem Hinsehen war es natürlich überhaupt nicht schön und überhaupt nicht gut, aber verglichen mit der Auferstehung der Toten aus ihren Gräbern war es wie ein Kindergeburtstag. Man brauchte eine ganze Menge dämonischer Kräfte dazu, die Toten auferstehen zu lassen, und Nurd begriff sofort, dass dies eine ganz abscheuliche Sorte von Toten war. Hätte Nurd eine Armbanduhr bei sich gehabt, er hätte sie in Sicherheit gebracht, wenn er dieser Bande auf der Straße begegnet wäre: Diebe und Halsabschneider alle miteinander.
    Aber das war es gar nicht, was Nurd Sorgen bereitete. Hier ging es längst nicht mehr um einen Riss, der sich zwischen dieser Welt und der Hölle aufgetan hatte. Nein, hinter dem hier stand ein Plan . Tote Schurken stiegen nicht von sich aus wieder aus ihren Gräbern. Jemand wollte, dass sie zum Leben erwachten. Und es gab nur ein Wesen, das es für eine gute Idee halten könnte, Mörder und Banditen aus ihren Gräbern zu rufen, woraus Nurd messerscharf schloss, dass der Große Verderber höchstpersönlich auf dem Weg hierher war.
    Dass Nurd beim Großen Verderber nicht gerade einen Stein im Brett hatte, stand fest. Nurd zweifelte, ob überhaupt jemand bei ihm einen Stein im Brett hatte, da er doch die Quelle alles Bösen war. Das wäre ja ganz so, als ob jemand, der Blumen nicht ausstehen kann, sein Haus heimlich mit Stiefmütterchen schmückt. Wie dem auch sei, der Große Verderber hatte eine schwarze Liste, auf der die Dämonen standen, die sein Missfallen erregt hatten, und er war nicht von der mitleidigen Sorte. Er machte nicht viel Federlesens mit Dämonen, die seine Befehle missachteten. Wen der Große Verderber erst einmal verbannt hatte, der war für immer und ewig verbannt. Wenn man meinte, es wäre jetzt langsam gut mit der Verbannung, und sich wieder in die inneren Kreise der Hölle einschleichen wollte, in der Hoffnung, dort ein bequemes, dunkles Plätzchen zu finden, wo man sich um seinen eigenen Kram kümmern konnte, fand es der Große Verderber garantiert heraus, denn genau so ein Typ war er. Dämonen können nicht sterben, aber man kann sie leiden lassen, und eines der Probleme, die man als Unsterblicher hat, ist, dass man sehr, sehr lange leiden kann.
    Aber Nurd litt nicht gerne. Für einen Dämon war er nämlich ziemlich empfindlich. Ihm wurde klar, dass der Große Verderber seinen Angriff auf diese Welt schon eine ganze Weile lang geplant haben musste, und er, Nurd, hatte nichts davon gewusst. Und wie sollte er auch, es war ja nicht so, als hätte er eine Karte bekommen, auf der stand:
    Lieber Nurd,
    hi, ich bin’s, der Große Verderber. Ich hoffe, Dir geht es gut. Mir geht es auch gut. Ich habe gerade einen Angriff auf die Welt der Menschen vor, weil ich mich rächen will für die Ewigkeiten, die ich in der Hölle schmoren musste. Es wäre schön, wenn Du auch mitmachen würdest. Gib Bescheid.
    Grüße
DGV (alias die Bestie, Satan etc.)
:-)
    Nein, eine solche Nachricht hatte Nurd nicht erhalten, und das hieß, dass Nurd in den Plänen des Großen Verderbers keine Rolle spielte. Falls er immer noch auf der Menschenwelt wäre, wenn der Boss ankam, dann würde Nurd Gelegenheit haben herauszufinden, wie groß seine eigene Empfindlichkeit tatsächlich war. Denn der Große Verderber würde garantiert sein Bestes tun, Nurd so viele Schmerzen zuzufügen wie nur

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