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Das Prachtstück

Das Prachtstück

Titel: Das Prachtstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Riebe
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Stunden nach Haus gekommen«, Sofie grinste, »und haben sich im Treppenhaus laut und fröhlich gestritten. Daraus habe ich bereits geschlossen, dass es toll gewesen sein muss.« Sie schaute zur Kinderzimmertür. »Feli müsste eigentlich auch bald wach werden. Sie hat vorhin schon mal einen Versuch gestartet aufzustehen, aber ich konnte sie zum Glück davon überzeugen, dass es noch zu früh ist und sie kein bisschen versäumt, wenn sie eine Runde weiter schläft.«
    Â»Seid ihr beide miteinander klargekommen? War sie brav?«
    Â»Brav? Superartig! Wir können das Experiment also bei Gelegenheit gern mal wiederholen. Erst ging sie fast ohne Murren ins Himmelbett, und ich musste nur versprechen, bald zu folgen, aber dann kamen doch ein paar Tränchen, weil die Mami weg war. Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als eine Geschichte nach der anderen zu erzählen, so lange, bis mir fast der Mund fransig war …«
    Â»Ihr uralter Trick. Wirkt aber immer wieder. Vor allem bei Neueinsteigern, die ihre Raffinessen noch nicht kennen.«
    Â»â€¦ und erst dann konnte sie wieder einschlafen. Kinder haben vielleicht Kondition! Weißt du übrigens, dass dein kleiner Engel wie ein Bierkutscher schnarcht?«
    Â»Wem sagst du das!«
    Â»Irgendwann gegen Morgen wurde es mir dann zu viel, und ich hab’ sie rüber in ihr Bett getragen. Obwohl, ist schon süß, mit einem so kleinen, warmen Körper neben sich. Und wie die riechen – zum Süchtigwerden!«
    Â»Falls sie sich nicht gerade im Dreck gewälzt oder mit etwas Widerlichem beschmiert haben – ja!« Linda schaute sie überrascht an. »Sag bloß, du kriegst auf einmal Ambitionen in dieser Richtung! Was ist denn plötzlich in dich gefahren?«
    Â»Ich? Bist du verrückt geworden? Soll ich den Schratz? dann vielleicht Tag für Tag in die Redaktion mitnehmen und irgendwo im Regal ablegen, bis ich mit allem fertig bin?«
    Â»Das nicht. Aber am Computer sitzen lässt sich ja schließlich zu Hause auch ganz gut. Und ein Buch schreiben – das geht mit einem Baby und geschickter Einteilung bestimmt ganz prima.«
    Sofie hatte ihr von ihrem Vorhaben erzählt, und Linda war davon begeistert. »Der Junge auf dem weißen Pferd«, so lautete Sophies Arbeitstitel – nach einem uralten Westernhagen-Song, der davon handelte, dass Frauen nicht mehr länger auf den Märchenprinzen warten, sondern sich gefälligst selber auf den Weg machen sollten. Außerdem gefiel Linda, dass Hannes Sofie dabei so unterstützte. Die Vorstellung, dass nicht zuletzt ihre fernmündliche Kochschule zur Wiederannäherung der beiden beigetragen haben könnte, freute sie ganz besonders.
    Â»Wir wollen nicht gleich übertreiben!« Sofie setzte Teewasser auf. »Im Moment genieße ich noch ganz gern das süße Gift der Freiheit.«
    Â»Und welcher deiner beiden Lover ist heute an der Reihe? Hannes? Oder dein rätselhaftes Prachtstück?«
    Sofie lachte. »Lust auf Fabian hätte ich schon. Aber keine Ahnung, ob er überhaupt kann. Hat etwas von Zahnarzt genuschelt, wenn ich mich recht entsinne. Oder war es ein anderer wichtiger Termin? Jedenfalls schien er unabkömmlich. Macht sich überhaupt ganz schön rar in letzter Zeit. Allerdings hab’ ich Hannes bereits versprochen, heute mit ihm ins Grüne zu fahren. Schwimmen, Picknick und so.« Sie zwinkerte verschwörerisch. »Wenn mein gestresster Doc schon mal Zeit und Laune dazu hat! Von seinen vielen anderen guten Vorsätzen gar nicht zu reden, die er offenbar unbedingt in die Tat umsetzen möchte. Sag mal, nur so eine Idee: Wieso nimmst du eigentlich nicht deinen Robert mit? Und Feli gleich dazu? Nudel natürlich auch – die ganze Bagage! Wär’ das nichts?«
    Â»Ach, ich weiß nicht. Soll ich ihm denn gleich mit dem Familienquatsch auf den Nerv gehen? Nach unserer allerersten gemeinsamen Nacht? Hältst du das für besonders klug? Vielleicht schlage ich ihn damit sofort wieder in die Flucht.«
    Â»Unsinn! Er liebt doch deine Kleine. Hast du immer gesagt. Und es ist ein so wundervoller, strahlender Tag.« Sofie hielt ihr aufmunternd das Telefon hin. »Komm schon, sei kein Frosch! Er ist doch spontan? Keiner dieser steifen Typen, die nie etwas Unüberlegtes tun.«
    Â»Robert? Und ob!« Linda begann sich langsam für die Idee zu

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