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Das Prinzip Terz

Das Prinzip Terz

Titel: Das Prinzip Terz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Rafelsberger
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welcher seltenen Methode Sorius und Tönnesen ins Jenseits befördert wurden.«
    Und die Polizei, der Staatsanwalt, der Assistent des Bürgermeisters, vermutlich sogar der Innensenator und der Bürgermeister selbst, dachte Terz.
    »Ihr habt Recht.«
    Sie würden viel sinnlose Arbeit leisten müssen.
    »Sorius, Tönnesen und Biel wussten von derselben Sache. Oder kannten dieselbe Person. Deshalb mussten sie sterben. Die Frage ist: Worum oder um wen handelte es sich dabei?«
    »Sorius war Besitzer einer Werbeagentur …«
    »– und Biel Fotograf«, schloss Terz. »Wir müssen überprüfen, ob sie einander kannten. Oder sogar miteinander arbeiteten.«
    Hasselbach wies auf die Aufnahmen aus dem Wald. »Und was hat der Verbrannte damit zu tun?«
    »Ich brauche ein paar Leute von der Bereitschaftspolizei«, forderte Terz.
    »Wie viele?«, fragte Finnen.
    »Zehn wären gut. Zwanzig besser.«
    »Sie bekommen zwanzig.« Finnen dachte an den Bürgermeister, Söberg und seine Beförderung. »Aber bleiben Sie diskret.«
    »So diskret, wie man bei vier Toten bleiben kann.«
    »Ich will nichts, absolut nichts davon in den Medien. Haben Sie verstanden?«
    »Verlassen Sie sich auf uns«, tönte Grütke.
    Wenn du dich da nicht zu weit aus dem Fenster hängst, dachte Terz.
    Auf dem Flur zog Finnen Terz beiseite. »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, welche Aufmerksamkeit diese neuen Entwicklungen an gewisser Stelle erregen werden.«
    »Doppelt so viele Leichen – doppelt so viel Aufmerksamkeit.«
    »Ich möchte permanent auf dem Laufenden gehalten werden.«
    Als ob sie nicht ohnehin zweimal täglich telefonierten.
    »Selbstverständlich, Herr Doktor.«
    »Gebt mir noch eine halbe Stunde, bevor wir zu Biels Wohnung fahren«, rief Terz. Da die neuen Entwicklungen für ihn nicht so neu waren, wollte er lieber seine Ideenperle aus der Schale lösen. Falls es etwas zu lösen gab. »Wo ist der Computer von Sorius?«
    »Bei mir«, antwortete Lund.
    »Bringst du ihn bitte?«
    Kurz darauf zeigte Lund ihm die Datei.
    Jule Hansens Kündigung durch Winfried Sorius war datiert vom 11. Juni. Zwei Tage vor Sorius’ Tod.
    Terz schloss die Datei. Ihr Erstellungsdatum war dasselbe wie im Text des Schreibens, der 11. Juni.
    »Was suchst du?«
    Terz telefonierte bereits.
    Fünf Minuten später saß ihm Peer Solsteen gegenüber und starrte auf den Bildschirm des Laptops. Eigentlich bearbeitete er Eigentumsdelikte, und nur wenige Eingeweihte wussten, dass er einer der spärlich vertretenen Computercracks des Präsidiums war.
    Terz wartete gespannt, während Solsteen tippte.
    »Also, auf den ersten Blick scheint das Erstellungsdatum korrekt. Aber jetzt schaue ich einmal …« Ein paar Minuten lang bewegten sich die Lippen unter dem gepflegten Schnurrbart in einem weitgehend stummen Selbstgespräch. Terz verstand nur einzelne Worte wie »Protokoll«, »Pfad« oder »Archiv«. Schließlich stieß Solsteen einen kurzen Triumphschrei aus. In seinen Augen funkelte es schelmisch.
    »Hab ich ihn! Am Dienstag, den 15. Juni, stellte jemand das Datum im Computer um auf Freitag, 11. Juni. Dann schrieb er die Kündigung. Deshalb trägt diese auch den 11. als Erstellungsdatum. Danach stellte dieser jemand den Computer wieder auf das richtige Datum. Diese Kündigung wurde nicht am Freitag, den 11. Juni geschrieben. Aber alle sollten das glauben. In Wahrheit entstand sie erst am Dienstag, dem Fünfzehnten. Ist das wichtig?«
    Terz und Lund lächelten ihn an.
    »Kannst du mir das irgendwie protokollieren?«, fragte Terz.
    »Ich mach dir einen Ausdruck.«
    In der Tür erschien Sammi. »Können wir?«
    Perrell und Brüning lugten über seine Schulter.
    »Ich fürchte, ihr müsst ohne mich los. Wir haben hier eben etwas gefunden.«
    Er klärte seine Kollegen über Solsteens Entdeckung auf. Abschließend fragte er: »Es war doch von Hollfelden, der dich auf das Schreiben aufmerksam machte, nicht?«
    Schade, dass er seine Idee nicht schon gehabt hatte, als Sammi mit Jule Hansen aufs Präsidium gekommen war.
    »Er behauptete, zufällig darauf gestoßen zu sein.«
    »Wer’s glaubt«, lachte Perrell. »Wer soll die Kündigung sonst gefälscht haben?«
    »Genau das werde ich ihn jetzt einmal fragen.«
    »Ich komme mit«, beeilte sich Sammi. »Ihr seht euch inzwischen Biels Wohnung an.«
    Terz wählte die Nummer der Agentur, führte ein kurzes Gespräch und legte wieder auf.
    »Von Hollfelden ist bei einem Kunden und erst zu Mittag wieder zurück. Bis dahin sehen wir uns

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