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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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mich eine Karriere im Raum anzustreben. Ich bin überzeugt, Tausenden von anderen ging es ebenso. Solange der Bericht über Ihre Entdeckungen in der Erinnerung des Universums bleibt, werden Sie junge Menschen zu Mut und Abenteuer führen.«
    »Das ist nicht dasselbe.« Spyroukis wurde immer schwächer. Fast eine Minute lang sprach der Sterbende nicht mehr, so daß Kirk schon McCoy und Metika rufen wollte. Doch Spyroukis war noch nicht zu Ende.
    »Als ich spürte, daß ich krank war, vermutete ich noch mehr. Ich wußte, daß ich schnell handeln mußte. Ich versuchte den Rat zu drängen. Närrisch, sie lassen sich nicht drängen. Aber ich wußte, ich hatte nicht mehr viel Zeit.«
    Der alte Mann strengte sich ungeheuer an, um den Kopf ganz Kirk zudrehen zu können, damit er ihn auch anschauen konnte. »Captain, sagen Sie mir bitte, daß ich nicht unrecht hatte«, flüsterte er, »daß ich nicht Hunderte von guten Menschen zum Tod verdammte, nur weil ich alter Mann eitel war.«
    »Das haben Sie nicht«, versicherte ihm Kirk schnell. »Wir sind dorthin unterwegs. Ich bin überzeugt, wir können alle rechtzeitig evakuieren.«
    Spyroukis entspannte sich sichtlich. »Danke, Captain. Ob es nun wahr ist oder nicht, es ist jedenfalls ein großer Trost.« Er zögerte. »Metika …«
    »Soll sie kommen?«
    »Eine Sekunde noch. Bitte, Captain. Sagen Sie ihr niemals, daß ich es wußte. Keinem, bitte, aber ganz besonders ihr nicht. Sie … Sie meint … Sie hält mich für so makellos …«
    »Keine Sorge.« Kirk hätte dem Sterbenden gerne eine Hand auf die Schulter gelegt, aber das Kraftfeld und der Stasisgenerator verhinderten diese Geste. »Wir werden alle Leute rechtzeitig evakuieren, und Ihre Tochter wird nie erfahren, daß Sie von Anfang an vermuteten, es sei etwas nicht in Ordnung«, versprach er.
    »Danke«, sagte Spyroukis leise und schloß die Augen. »Danke, Captain. Und jetzt, bitte, schicken Sie Metika herein.«
    Kirk verließ den Raum mit dem Gefühl, eine Riesenlast auf den Schultern zu tragen. Mit einem Kopfnicken deutete er Metika an, daß sie jetzt ihren Vater sehen könne, und sofort ging die junge Frau zu ihm hinein. Als die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte, ließ sich Kirk schwer auf den Sessel hinter McCoys Schreibtisch fallen. Der Doktor musterte ihn, setzte zum Sprechen an, und schwieg dann doch, als er im Gesicht seines Freundes las.
    Zehn Minuten später kam eine weinende Metika Spyroukis zu ihnen und sagte, ihr Vater sei tot.
     
    »Die Frage ist nun die, wieviel Zeit uns für die Evakuierung bleibt«, sagte McCoy. »Warum war die Krankheit beim Vater so viel weiter fortgeschritten als bei der Tochter? Und welche Belastung könnte sie noch riskieren, ehe die Dosis fatal wird?«
    Zehn Stunden waren nun seit Kostas Spyroukis’ Tod vergangen. McCoy hatte eine schnelle, aber sehr genaue Autopsie vorgenommen und, wie erwartet, in seinem System eine beträchtliche Argon-Anhäufung gefunden. Danach mußte Kirk die traurige Aufgabe der Trauerfeier für den Mann übernehmen, den er so überaus bewundert hatte. Die Worte, die er sprach und dachte, konnten niemals das ausdrücken, was er an Respekt und Bewunderung für die Leistungen dieses großen Mannes in der Raumforschung empfand. Aber wie ungeschickt er sich auch auszudrücken schien, seine Worte machten großen Eindruck auf alle, die seiner Ansprache lauschten. Metika dankte Captain Kirk und sagte, ihr Vater wäre sehr stolz gewesen, hätte er all das hören können, was über ihn gesagt wurde.
    Normalerweise wurden Leichen im Krematorium innerhalb der Atomanlage des Schiffes verbrannt, doch James Kirk konnte sich ein solches Ende für den Helden seiner Kindheit und Jugendzeit nicht vorstellen. Er kehrte daher zu der alten Schiffstradition der Erde zurück und ließ den in eine Flagge gehüllten Sarg durch die Luke im Beiboothangar hinausgleiten in den Raum. Kostas Spyroukis soll dorthin zurückkehren, dachte Kirk, wo er am glücklichsten war, so daß er auch im Tod in den Weiten des Raumes weilt, genau wie im Leben …
    Nachdem diese traurige Pflicht erfüllt war, wurde im Konferenzraum eine Ratssitzung anberaumt. Außer Kirk, Dr. McCoy und Mr. Spock waren gekommen: Chefingenieur Montgomery Scott, Personaloffizier Ramona Placer und Passagier Metika Spyroukis. Von dem Sternenflottenkommando lag bis jetzt noch keine Mitteilung vor, die Spocks Hypothese bestätigte oder verneinte, doch Kirk wußte, daß er nicht warten konnte, bis der Befehl kam, die

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