Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
mit seinen scharfen Augen, doch in denen war ein mitfühlendes Glitzern. »Jawohl, Miß, und was essen sie, was trinken sie? Und wenn die Temperaturen steigen, wie atmen sie dann?«
    »Scotty hat recht«, pflichtete ihm Kirk bei. »Der Platz an sich ist das geringste Problem. Die Hilfsmittel des Schiffes reichen für 430 gut aus, aber jetzt sprechen wir ja von mehr als 1100 Menschen, also fast dreimal soviel wie die ursprüngliche Zahl. Jedes System wird zusammenbrechen, wenn man es plötzlich dreifach belastet. Lebensmittel haben wir genug, aber die Verteilung ist auch ein Problem. Die Körpertemperatur von 1100 zusammengepferchten Leuten verändert die innere Schiffsumwelt gewaltig. So viele Leute erzeugen auch sehr viele Abfallprodukte, die beseitigt werden müssen. Das ist auch eine große Belastung. Die Probleme sind wohl irgendwie lösbar, aber man muß sie kennen und in Betracht ziehen.«
    »Verzeihung, Captain«, meldete sich Spock zu Wort, »aber die Probleme müssen nicht ganz so schwierig sein, wie Sie denken.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun ja, es ist ja nicht unbedingt erforderlich, alle 1100 Menschen auf einmal zu transportieren. Überlegen Sie: Ein Sternenschiff der Constellation-Klasse wie die Enterprise kann durchaus mit einer Rumpfbesatzung von 57 Leuten laufen. Das wurde schon bei vielen Gelegenheiten bewiesen. Ich würde daher vorschlagen, wir lassen alle von unserer Crew bis auf diese Mindestzahl unten auf Epsilon Delta 4, während wir die Kolonisten in Sicherheit bringen. Dann kommen wir zurück und holen die Crew ab.«
    Der Personaloffizier, Lieutenant Placer, sagte dazu: »Dann setzen wir aber unsere eigenen Leute dieser Strahlenverseuchung aus.«
    »Es hat sich ja gezeigt«, führte Spock geduldig aus, »daß diese Strahlung erst dann bedrohlich wird, wenn jemand ihr zu lange ausgesetzt ist. Sicher brauchen wir nicht länger als einen Monat, um die Kolonisten zu einer gesunden Welt zu bringen und dann zurückzukehren, um unsere Crew abzuholen. Während dieser Zeit ist die Strahlenbelastung sehr gering. Natürlich geht es auf dem Schiff während der Evakuierungsoperation sehr eng zu, aber es sind doch nicht 1100 Menschen, sondern knapp 750 an Bord.«
    In diesem Moment kam von der Brücke ein Anruf. Lieutenant Uhura meldete über Interkom: »Captain, eine Mitteilung von der Sternenflotte: ›Labortests bestätigen Ihre Hypothese der Zeton-Strahlung Argonverbindung. Sofortige Evakuierung des Planeten Epsilon Delta 4 dringend erforderlich. Verfahren Sie mit größter Geschwindigkeit und unternehmen Sie alles, was zur Rettung von Menschenleben nötig erscheint.‹«
    Kirk schaute in die grimmigen Gesichter um den Tisch herum. Das Problem war jetzt nicht mehr akademisch.
     

 
4.
     
    Kommandantenlog – Sternendatum 6189.5
    Den Befehlen folgend, ist die Enterprise unterwegs zum Planeten Epsilon Delta 4, um die Kolonie zu evakuieren. Wir haben über Radio den lokalen Behörden die Lage erklärt; natürlich nahmen sie diese Nachricht mit verständlichem Zorn, mit Enttäuschung und Verwirrung auf. Als jedoch Metika Spyroukis die Sache noch genauer erklärte und einen Bericht vom Tod ihres Vaters gab, sahen sie ein, daß Eile geboten ist, und sie versprachen engste Zusammenarbeit. Dort wird also die Vorbereitung der Evakuierung sofort energisch begonnen, so daß die Leute bereit sind, wenn wir ankommen.
    Inzwischen habe ich Lieutenant Placer dazu abgestellt, zu entscheiden, welche Crewmitglieder auf dem Planeten zurückbleiben werden, um mehr Platz an Bord des Schiffes für die Evakuierten zu haben. Lieutenant Commander Scott hat die Aufgabe, das Schiff für die nahezu doppelte Menschenzahl vorzubereiten. Ich weiß, wie tüchtig diese beiden Offiziere sind und bin überzeugt, daß die Enterprise aufnahmebereit ist, wenn sie Epsilon Delta 4 erreicht.
     
    Lieutenant Ramona Placer gehörte zu den »vergessenen« Offizieren an Bord der Enterprise , und das betrachtete sie als Kompliment. Ihr Job als Personaloffizier war es, dafür zu sorgen, daß die gesamte Crew ihre Arbeit so durchführte, daß keine Klagen kamen. Gab es doch einmal eine, so war es ihre Pflicht, die Leute anzuhören und das zu tun, was sie für notwendig hielt, damit sie nicht zu einem Sorgenpunkt wurden. Es war ihr Verdienst, daß 98 Prozent der Probleme, mit denen sie sich zu beschäftigen hatte, niemals bis zu Captain Kirk kamen, und der Rest waren solche, die in ihren offiziellen Berichten ihren Niederschlag fanden. So hielt

Weitere Kostenlose Bücher