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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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aber ich prüfe schon nach, weshalb … Ah, da ist es ja! Der Computer zeigt, daß der Raum zwischen Babel und Epsilon Delta 4 ein navigatorisches Risiko der Klasse zwei ist, Sir.«
    »Mr. Spock, prüfen Sie die Schiffsaufzeichnungen und stellen Sie die Art dieses Risikos fest«, sagte Kirk, doch er redete zur leeren Luft. Mr. Spock hatte die Frage schon erwartet und war zu seiner eigenen Konsole zurückgekehrt, um diesen Befehl auszuführen.
    Kirk saß ruhig in seinem großen Sessel und wartete auf die Antwort des wissenschaftlichen Offiziers. Dabei überlegte er, was er selbst über solche Dinge wußte. Der interstellare Raum war mit allen möglichen Hindernissen für die Reisenden angefüllt. Schwarze Löcher, Sternnebel und Sternschutt waren selbstverständlich und ließen sich feststellen. Bei anderen Dingen war das nicht so einfach. Ein Ionensturm etwa konnte aus dem Nirgendwoher heranfegen und ein ungeschütztes Schiff zum Wrack machen, um dann wieder ins Nirgendwohin zu verschwinden.
    Als die interstellaren Forschungsreisen begonnen hatten, gab es keine Möglichkeit, solche Erscheinungen vorherzusagen, und viele Schiffe waren durch so unberechenbare Gewalten verloren gegangen. Erst vor kurzem war eine Theorie über die Natur und Formation von Ionenstürmen entwickelt worden, die sich zum größten Teil auf Daten stützte, die von leistungsfähigen Forschungsschiffen wie der Enterprise erarbeitet worden waren; jetzt war es erst möglich geworden, solche Ereignisse nach Zeit und Ort vorherzusagen.
    Die Behörde für die Klassifizierung von navigatorischen Risiken war vor kaum zwanzig Jahren von der Sternenflotte geschaffen worden und hatte sich seither schon als eine der wichtigsten Abteilungen der ganzen Flotte erwiesen. Dieses Amt gab Informationen bezüglich der möglichen Risikopunkte entlang bekannter Routen. Alle Navigationscomputer machten um solche Gebiete einen weiten Bogen, wenn sie die Kurse errechneten. Im Fall der Enterprise hatte der Computer die Positionsdaten von Sulu angenommen und festgestellt, daß die Navigationsrisiken genau auf dem direkten Pfad lagen, und routinemäßig eine Umgehung dieses Risikos errechnet, ohne darauf hinzuweisen. Es gab auch keinen Grund, dies zu tun, da der Computer so programmiert war, daß er jedem bekannten Risiko aus dem Weg ging.
    Allerdings handelte es sich um ein Risiko der Klasse zwei. Die war reserviert für nichtdynamische Dauerrisiken von geringerer Gefahr, also für jene Sorte, die kleineren Zivilschiffen ohne starke Schutzschilde Unglück, wenn nicht die Vernichtung bringen konnte. Kirks Schiff hatte jedoch viele Gefahrenpunkte der Klasse zwei durchquert, falls dies unbedingt nötig war, und keinen Schaden genommen. Vielleicht war es daher auch in diesem Fall möglich, einfach durch diese Zone zu rasen, nur um wesentlich früher auf Epsilon Delta 4 anzukommen. Es hing natürlich von der Natur dieser Gefahr ab.
    Mr. Spock brauchte nur ein paar Minuten für seine Rechnung. »Die Risikozone, um die wir herumfliegen, scheint eine Region extremer Nebelhaftigkeit zu sein, Captain. Die Dichte des interstellaren Materials ist 87,6 mal höher als normal.«
    Kirk enthielt sich eines erleichterten Seufzers. Er fragte nur wie beiläufig: »Irgendein Beweis für ein großes solides Hindernis oder eines protostellaren Objekts innerhalb der Wolke?«
    »Nichts verzeichnet, Captain. Da die Kolonie Epsilon Delta 4 erst vor so kurzer Zeit besiedelt wurde, hat man auch in diesem Raumabschnitt keine wesentliche Forschung unternommen. Die geleistete Vorarbeit wurde vervollständigt durch eine kartographische Aufzeichnung der Umrisse dieser Nebelregion; weitere Studien vom Innern dieser Region sind geplant, aber noch nicht ausgeführt.«
    Kirk rutschte auf seinem Sessel herum, weil er die Nachricht von Spock verdauen mußte. Der interstellare Raum konnte, ganz allgemein gesehen, als das perfekteste Vakuum betrachtet werden, das überhaupt jemals und irgendwo zu erreichen war. Das hieß in der Regel, daß man auf einen Kubikmeter nur zwanzig Atome zählte, meistens Wasserstoffatome. Gab es jedoch ab und zu Wolken, deren Dichte wesentlich gesteigert war, so zählte man etwa 1800 Atome pro Kubikmeter.
    Das scheint nicht sehr viel zu sein, und mit der Dichte der soliden Materie läßt sich das natürlich nicht vergleichen. Wenn jedoch ein großes, massives Objekt wie die Enterprise mit einem Warpfaktor 7, also 343mal die Lichtgeschwindigkeit, reist, so kann diese Dichte eine sehr

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