Das private Universum
Probicol besprochen, und seine Antwort war recht ermutigend. Mir scheint, sein Schiff war nur auf einer Routinepatrouille und hatte keine dringenden Geschäfte. Er steht also nicht unter Druck. Also kann er wochen- oder monatelang bleiben, ohne daß er sich Sorgen zu machen braucht. Er kann auf lange Zeit spielen, Sie und ich können das nicht. Er hat mir schon gesagt, er wolle bleiben, solange es nötig ist. Vielleicht hofft er, uns sozusagen auswarten zu können.«
»Dann hat es doch wenig Sinn, eine Vertrauensbasis aufzubauen, nicht wahr? Solange die Romulaner warten werden, müssen Sie auch bleiben. Wir vermutlich ebenso.« Ihr hübsches Gesicht verzog sich zu einer sauren Miene, als sie sich darüber klar wurde, daß Captain Kirk hier nicht weggehen würde, solange eine Chance bestand, daß die anderen Gruppen gewinnen könnten.
»Aber was dann, wenn eine Lösung gefunden wird? Wären Sie bereit, sie auszuführen, wenn es zu unserem beiderseitigen Nutzen wäre?«
»Sie sprechen so, als hätten Sie schon etwas Bestimmtes im Sinn.«
Kolvor lächelte sie an. »Ich sehe schon, Sie kann man nicht täuschen. Ja, ich habe einen Plan, und ich wäre froh um Ihre Hilfe. Die Romulaner wollen das Spiel freiwillig nicht aufgeben, aber man könnte sie ja vielleicht zwingen, zu gehen.«
»Das hört sich schon eher an wie von einem Klingoner.«
»Das meinen Sie wohl nicht als Kompliment, nicht wahr? Nun, ich will es überhört haben. Ich dachte daran, wenn das Schiff der Romulaner zerstört wäre, müßten sich die Romulaner aus der Konkurrenz zurückziehen.«
»Das ist aber ein großes WENN. Ich erinnere mich, Sie wollten doch unser Schiff angreifen, und Enowil hat Ihre Photontorpedos in ein harmloses Feuerwerk verwandelt. Was läßt Sie dann hoffen, daß Sie die Romulaner vernichten können?«
»Ich sehe jetzt meinen Fehler ein. Ein Photontorpedo ist zu deutlich. Vom Moment des Abschusses an kann er entdeckt und abgelenkt werden. Eine Bombe ist wieder eine andere Sache. Die ist viel verschwiegener, wenn ich so sagen darf. Wird sie an der richtigen Stelle untergebracht, so weiß keiner davon, bis sie losgeht. Eine Ladung zwischen den Kammern für Materie und Antimaterie, das wäre alles. Das Schiff wird zu Staub zerblasen.«
»Sie sagen, Sie brauchten meine Hilfe«, sagte Metika mißtrauisch. »Wie passe ich da hinein?«
»Ich brauche Sie zur Unterbringung der Bombe.«
Metika schüttelte heftig den Kopf. »Oh, nein. Warum soll ich Ihre dreckige Arbeit tun? Das kann doch einer Ihrer Leute machen.«
Der Klingoner schaute gekränkt drein. »Das ist wieder eine Frage des Vertrauens. Wenn wir einander bezüglich der Motive und der Hingabe an eine Sache trauen wollen, so müssen wir hier zusammenarbeiten. Woher soll ich wissen, daß Sie tatsächlich von hier weg wollen? Vielleicht wollen Sie nur, daß ich selbst die Romulaner vernichte und dann gehe, während Sie nur zu gehen vorgeben, in Wirklichkeit aber bleiben. Ich brauche eine Sicherheit, daß Ihnen ebenso viel daran liegt zu gehen, wie uns. Gibt es einen besseren Beweis dafür, als daß Sie uns helfen, das Schiff der Romulaner zu vernichten, so daß wir also unser Ziel erreichen?«
»Aber warum soll ausgerechnet ich die Bombe legen?«
»Die Idee steuere ich bei, auch die Bombe. Sie müssen ja doch auch etwas beisteuern.«
Metika überlegte und wußte, daß sie die größte Entscheidung ihres jungen Lebens vor sich hatte. »Das wäre Mord«, sagte sie. »An Bord dieses Schiffes sind ja noch Leute.«
»Ich war der Meinung, es sind Ihre Feinde.«
»Ja, sie haben die Planeten der Föderation oft genug ohne Warnung angegriffen und unschuldige Menschen getötet. Jetzt ist technisch aber ein Waffenstillstand. Ich könnte für einen neuen Krieg verantwortlich sein.«
»Darüber gibt es keinen Krieg«, versicherte ihr Kolvor. »Selbst wenn jemand erfahren sollte, wer die Bombe gelegt hat, und ich habe bestimmt nicht die Absicht, es ihnen zu sagen, so würden die Romulaner deshalb noch keinen Krieg anfangen. Sie können sich einen Krieg auch nicht besser leisten als die Föderation oder die Klingoner. Es wäre eine viel ernsthaftere Provokation nötig, glauben Sie’s mir.«
»Aber trotzdem … Ich habe noch nie jemanden getötet.«
»Die Talon ist ja nur ein kleines Schiff. Ich glaube nicht, daß mehr als zehn oder zwanzig Leute an Bord sind. Wieviele Leute in dieser Kolonie müssen dann evakuiert werden?«
»Sechshundertachtzig.« Metikas Stimme war nur ein
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