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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Flüstern.
    »Dann überlasse ich es Ihnen. Vergleichen Sie sechshundertachtzig gegen zehn Leben. Zugegeben, ihr von der Föderation seid viel weicher als wir, wenn es ums Töten geht, aber für mich ist die Sache absolut klar. Ein kleineres gegen ein größeres Übel – doch das müssen Sie entscheiden.«
    Metika kniff die Augen zusammen und ließ den Kopf sinken. »Ich muß das mit Captain Kirk besprechen.«
    »Nein«, widersprach ihr Kolvor bestimmt. Ihre Seele hatte er, darüber war er sich klar. Sie wollte, daß ihr Gewissen erlaubte, es zu tun, und er konnte es nicht zulassen, daß Kirk ihr das ausredete, und das würde er ganz bestimmt tun. »Ich habe schon mit ihm gesprochen, und er will nichts damit zu tun haben. Er weigerte sich, mir zu trauen. Er sagte, er würde lieber die ganze Kolonie opfern als einem Klingoner trauen.«
    Metika schaute den Klingoner an. In ihren Augen war ein hartes Glitzern, das Kolvor ungemein gut gefiel. »Ja, das würde er«, bestätigte sie voll Bitterkeit.
    In diesem Moment wurde ihre Unterhaltung durch Applaus unterbrochen. Spock hatte sein Spiel mit dem Computer beendet – und gewonnen! Das heißt, die Summe der Nummern in den Quadraten waren in jeder Runde Mehrfache von dreizehn. Enowil gratulierte ihm herzlich. »Für einen Anfänger war das ganz großartig«, sagte er voll Begeisterung. »Natürlich war dies eine einfache Version. Ich spiele normalerweise gleichzeitig mehrere Komplexe, auf jedem wieder ein anderes Spiel. Aber geben Sie jetzt zu, daß ich hier mindestens noch für eine Weile genug intellektuelle Anregung habe?«
    »Die haben Sie. Die Auswahl Ihres Computers sorgt dafür, daß keine zwei Spiele je gleich sind.«
    »Und das ist nur eines der Spiele, die ich erfunden habe«, erklärte Enowil voll Stolz. »Wollen Sie von den anderen …«
    »Das genügt. Ich gebe zu, daß Ihre Welt keinen Mangel an Beschäftigung für Ihren Geist hat.«
    Wieder schien Enowil etwas enttäuscht zu sein, daß er seine Schöpfungen nicht alle herzeigen konnte, aber er schluckte dieses Gefühl tapfer hinunter. »Hat jemand noch Vorschläge?« fragte er.
    Dr. McCoy räusperte sich. »Das ist ja alles sehr hübsch«, meinte er zögernd, »und ich weiß, ich könnte vielleicht, von meinen Bedürfnissen ausgehend, die Ihren falsch beurteilen, aber etwas fehlt doch. Mich würde das glatt verrückt machen. Darf ich’s offen sagen?«
    »Natürlich«, erwiderte Enowil. »Wir sind doch schließlich vernünftige Erwachsene.«
    McCoy hielt die Hand hoch und begann an seinen Fingern abzuzählen. »Erstens, Gesellschaft fehlt Ihnen nicht; Sie haben mehr als genug Leute, um jedem Geschmack zu entsprechen. Zweitens, Sie haben Leute, mit denen Sie reden und streiten können, und Sie haben diesen Computer zum Spielen. Vielleicht ist es ein heimlicher Bauerndoktor in mir, oder es ist ein dreckiger alter Mann, aber ich habe das Gefühl, es fehlt eine Kombination von emotioneller und physischer Entspannung. Ah, verdammt noch mal, warum sag ich’s nicht deutlicher? Was ist mit Sex?«
    Über Enowils Gesicht verbreitete sich ein durchtriebenes Lächeln. »Ah, das alte cherchez la femme, eh, Doktor? Sicher hat man Ihnen doch gesagt, daß wir Organianer unsere materiellen Körper vor Jahrhunderten abwarfen, um rein intellektuellen Zielen zu dienen. Glauben Sie wirklich, ich brauchte etwas so Vulgäres?«
    »Nun ja, ich als Arzt …«
    »Sie haben absolut recht. Natürlich würden es meine organianischen Mitbrüder niemals zugeben, doch auch in der Form reiner Energie sind gewisse … Aktivitäten, die sich mit Ihren sexuellen Erlebnissen vergleichen lassen, durchaus möglich. Mit anderen Worten, bei uns ist’s wie bei anderen Sterblichen, nur die Form ist eine Kleinigkeit anders, als Sie’s verstehen könnten, doch …«
    Enowil schien weiter über dieses Thema nachdenken zu müssen, doch dann überflog ein Lächeln sein Gesicht. »Ja, das ist es! Ich kann es in Ausdrücke übersetzen, die Sie nicht mißverstehen können. Ah, wie aufregend! Folgen Sie mir bitte alle.« Er rannte hinaus, ehe noch etwas zu dieser neuen Entwicklung geäußert werden konnte. Die drei Gruppen folgten also etwas zögernd ihrem Gastgeber und hofften auf das Beste.
    Kolvor griff nach Metikas Ellbogen. »Tun Sie bei mir mit oder nicht? Sie müssen sich jetzt entscheiden.«
    Metika konnte nicht sprechen, denn in ihrem Magen schien ein Stein zu liegen. Aber sie nickte.
    Innerlich barst Captain Kolvor fast vor Befriedigung. Ah,

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