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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Und er wußte gar nicht, wann er sie zuletzt gesehen hatte!
    Commander Probicol tönte, und Kirk wurde dadurch von seiner Suche abgelenkt: »Diese Zerstreuungen sind sehr angenehm, aber es sind und bleiben Zerstreuungen. Kein Wunder, daß Sie diesen Platz nicht tolerieren können. Das hätte sich ja vorhersagen lassen. Alles geschieht nur nach Ihrem Willen, also gibt es keine Überraschungen. Es gibt auch nichts Unerwartetes, kein Abenteuer.«
    Enowil sah gekränkt drein. »Morgen sollen Sie Ihre Abenteuer haben«, sagte er. »Ich werde früher auf sein als der Tag. Wie können Sie mich einer solchen Nachlässigkeit beschuldigen? Auf dieser wundervollen Welt gibt es täglich Abenteuer. Eines beginnt während wir noch sprechen. Kommen Sie, nehmen Sie meine Hand und lassen Sie sich führen vom Unwirklichen zum Wirklichen, von der Dunkelheit zum Licht, vom Tod zur Unsterblichkeit und nicht in die Versuchung.«
    Fröhlich tanzte ihr Gastgeber vor ihnen her, und wieder einmal konnten die drei Gruppen nichts anderes tun, als ihm folgen, wenn sie nicht zurückbleiben wollten. Kirk drückte sich überall herum, doch von Metika war nichts zu sehen. Endlich gab er es auf. Sie mußte ja schließlich irgendwo sein; oder sie hatte höchstens zum Schiff zurückkehren können, und dort war sie ja sicher aufgehoben.
    Enowil führte sie aus dem Gebäude hinaus auf ein offenes Feld mit hohem, sich wiegenden Getreide von einer Sorte, die Kirk unbekannt war. Es ging ein leichter Wind, der den Duft nach Ozon mitbrachte. Spocks goldener Stern stand noch hoch am Himmel.
    Die Gruppen blieben auf dem offenen Feld und warteten. Fast fünf Minuten lang passierte nichts. »Wo bleibt jetzt das versprochene Abenteuer?« fragte Commander Probicol gereizt.
    »Nur Geduld«, antwortete Enowil. »Es wartet.«
    »Was wartet?«
    »Sie wollten doch etwas Unvorhersehbares, Commander. Wenn ich genau vorhersagen könnte, wann es beginnt, wäre es doch wohl kein Abenteuer, nicht wahr? Wenn Sie … Ah, es geht los!«
    Über dem Horizont erschien ein schwarzer Fleck am Himmel. Er näherte sich schnell und wurde immer größer, bis die Leute auf dem Feld einen großen, malvenfarbenen Drachen erkennen konnten, der schwerfällig mit riesigen Fledermausflügern herangeflogen kam. In den Klauen trug er eine sehr schöne, halbnackte junge Dame mit einer Krone auf dem Kopf. Böse schaute der Drache herab, als er über die Leute wegflog und schnob Feuer. Die Flammen erreichten sie zwar nicht, aber der Drachenatem roch eher nach Orangenblüten als nach Pech und Schwefel.
    Die Gefangene des Drachens schrie jämmerlich um Hilfe, als das Untier davonflog. Eine zweite Gestalt erschien am Horizont, doch die kam langsamer heran; nach einiger Zeit ließ sich ein junger Mann auf einem Pferd erkennen. Der Bursche sah sehr vornehm aus und schien ein Held zu sein. Er trug eine volle Rüstung, bei der nur der Helm fehlte. Schwert und Schild waren an den Flanken des Pferdes angeschnallt. Der Schild zeigte kein Adelswappen, sondern ein großes Ochsenauge, das ein wenig aus der Mitte verrutscht war. Der Reiter beachtete die Leute auf dem Feld gar nicht, sondern hatte nur Augen für den sich entfernenden Drachen mit dem schönen Mädchen. Bald waren sowohl dieser als auch der Ritter den Blicken der Zuschauer entschwunden.
    »Und das nennen Sie Abenteuer?« rief Scotty. »Die Geschichte ist doch so alt wie der Schnee von vor zehn Jahren!«
    »Wenn Sie Original-Abenteuer wollten, hätten Sie am Dienstag da sein müssen«, maulte Enowil. »Die meisten Abenteuer wiederholen ihre Motive endlos. Am Dienstag wird experimentiert. Natürlich schaut bei den meisten Experimenten nicht viel heraus, die Heldin heiratet wahrscheinlich den Drachen, aber ich versuche es natürlich immer wieder. Zugegeben, dieses Abenteuer ist ein wenig abgestanden, aber vielleicht geht es doch noch gut aus.«
    »Vielleicht? Wissen Sie das denn nicht?«
    »Natürlich nicht, mein lieber Herr. Glauben Sie etwa, meine Abenteuer sind gestellt? Das wäre doch Betrug! Ein Abenteuer ist doch nur deshalb ein Abenteuer, weil man nicht weiß, wie es ausgeht, sonst ist es doch nur eine Übung in kreativem Schicksal. Kommen Sie. Die Bühne ist bereit. Wollen wir nicht sehen, was mit unseren Spielern geschieht?«
    Diese Frage war rein rhetorisch, denn die Beobachter hatten keine Zeit für eine Antwort. Eine Energiebox erschien vor ihnen; die Wände schimmerten bläulich und waren transparent. Sie hob sich vom Boden ab und schoß

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