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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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unterwegs alles erzählen.«
    Er saß da, in ihrem Arm, und sah sie lange an. Zu lange in dieser Situation, wie Sara fand. Pauls Blick war wie ein Dialog ohne Worte zwischen ihnen, und sie wartete, bis sie spürte, dass alles gesagt war.
    Schließlich lächelte Paul, ein seltsames Lächeln, das im Zusammenspiel mit seinen Augen Freude und Trauer zugleich ausdrückte.
    »Sag mir wenigstens eines«, fing Sara an.
    »Ich werde dir alles sagen«, versprach er.
    Sie ließ sich nicht irritieren. »Wer ist der Klon?«, wollte sie wissen. »Theo von dir – oder du von Theo?«
    Pauls Antwort warf nur eine neue Frage auf. »Wir von ihm.«
    »Von ihm? Wer ist er?«
    »Setz dich«, sagte Paul, während sie ihm helfen wollte, aufzustehen.
    »Ich kann mich jetzt nicht setzen«, erwiderte sie. »Dazu ist keine Zeit …«
    »Dazu muss Zeit sein«, beharrte er. »Jetzt.«
    Sara setzte sich nicht. Aber sie versuchte nicht länger, ihm auf die Beine zu helfen.
    »Stell keine Fragen«, bat Paul. »Hör mir einfach nur zu. Am Ende wirst du alles verstehen.«
    »Okay.« Ihre Stimme klang belegt. Der Moment hatte auf merkwürdige Weise etwas beinahe Feierliches. Und fürchterlich Bedrückendes.
    »Es begann in Roslin, in Schottland …«
    »Im Roslin-Institut?«, unterbrach Sara ihn schon jetzt. Davon hatte sie gehört. Dort wurde vor Jahren das erste geklonte Schaf geboren …
    Paul ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort: »Es war lange vor Dolly. Rutger Döberin, ein Mann aus Deutschland, arbeitete dort, und er hätte damals schon tun können, was erst später erreicht wurde. Man ließ ihn nicht, die Welt war noch eine andere als zwanzig, dreißig Jahre später. Es gab Vorbehalte, man redete von Menschen, die Gott spielen wollten und so weiter. Der Streit hat sich bis heute nicht gelegt, auch wenn er eigentlich nur noch der Publicity wegen geführt wird.«
    Paul räusperte sich, atmete zweimal tief und mühsam durch, ehe er weitersprach.
    »Döberin war unzufrieden. Er fühlte sich unterfordert, eingeschränkt, eingesperrt wie in einem Käfig … Er war ein gläubiger Mann. Er glaubte, Gott habe ihm dieses Talent geschenkt, um es an die Menschen weiterzugeben, zu ihrem Nutzen. Nur ließ man ihn nicht. Man versuchte, ihn abzuwerben, in die private Forschung zu locken, aber er wollte sich nicht verkaufen. Bis das mit Jacob geschah.«
    »Jacob?«, warf Sara ein.
    »Sein Sohn«, erklärte Paul. »Im Haus der Döberins brach ein Feuer aus, in dem Jacob schlimmste Verbrennungen erlitt. Die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen, gaben ihn auf. Döberin hingegen war überzeugt, er könne das Schicksal seines Sohnes wenden. Nur standen ihm die Mittel dafür nicht zur Verfügung. In dieser Situation trat Wolff an Döberin und seine Frau heran.«
    Da war er wieder, dieser Name: Wolff. »Nathan Wolff?«, stellte Sara die naheliegende Frage.
    »Ja, Nathan Wolff. Er führte ProMed
    »Was genau ist ProMed?«
    »Die Firma, mit der sie ihre Arbeit finanzierten, nachdem ihnen in der modernen Zeit alle anderen Geldhähne zugedreht worden waren.«
    »Wer sind sie?«
    »Die Loge. Die Erben des Prometheus.«
    Sara drohte schwindlig zu werden. »Woher weißt du das alles?«, fragte sie Paul.
    »Von ihm. Von Döberin.«
    »Dieser Döberin ist hier? Er hat mit dir gesprochen?«
    »Döberin spricht nicht mit mir. Aber das braucht er nicht, um mir zu verraten, was ihn bewegt – verstehst du?« Paul blinzelte ihr müde zu. »Und Döberin bewegt seit damals nichts anderes mehr als diese Sache. Sie ist im wahrsten Sinn des Wortes sein Lebensinhalt. Es gibt nichts anderes mehr in ihm.«
    Sara schluckte. »Erzähl weiter.«
    »Wolff bot Döberin an, der Loge beizutreten. Dort stünde ihm alles zur Verfügung, was er brauchte, um seinen Sohn zu retten – oder um es wenigstens zu versuchen. Und das war mehr, als in jedem Krankenhaus, in jeder Spezialklinik der Welt möglich gewesen wäre.«
    »Döberin willigte ein?«, fragte Sara. Allmählich fiel es ihr leichter, den Worten zu folgen und in diese Geschichte hineinzufinden.
    »Ja. Er und seine Frau verpflichteten sich der Loge, und sie wurden alle drei hierhergebracht.« Paul ließ kurz den Blick wandern.
    »In dieses Labyrinth?«
    »Es ist seit der Gründung der Loge ihr Sitz und ihre Wirkungsstätte; es wurde extra gebaut und so versteckt und verwinkelt angelegt, dass man die Forscher auch dann nicht so ohne weiteres aufstöbern konnte, wenn man einen der Zugänge fand.«
    »Und was taten die

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