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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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Menschen nicht einsperren!“
    „Nein“, sagte Sehner. „Dazu haben wir ja Sie!“
    Der Täufer ging zu seinem Schreibtisch zurück und setzte sich. Sehners Angriff schien ihn kalt zu lassen. „Wer beherrscht die Welt, Herr Sehner?“, fragte er.
    „Eine einfache Frage. Derjenige, der das meiste Geld auf einem Haufen ansammeln kann. Das sollte selbst Ihnen klar sein.“
    „Falsch! Information ist der Schlüssel. Und wie erlangt man Information? Mittels der modernen Technik.“ Er begann aufzuzählen: „Computertechnologie, Quantenmechanik, Genetik und eines Tages sogar künstliche Intelligenz!“
    Sehner spitzte plötzlich die Ohren. Dieser Mann war kein einfacher weltabgewandter Prediger. Er war bestens informiert und auf der Höhe der Zeit.
    „ Das ist das Reich des Bösen. Die Apokalypse hat es angekündigt. Wer sie aufmerksam liest, weiß, dass das Ende der Zeiten gekommen ist.“
    Sehner entspannte sich wieder. Der Kerl war doch nur ein Spinner. „Ich kann in einem elektronischen Schaltkreis nichts Teuflisches entdecken“, erwiderte er stirnrunzelnd.
    „Es ist der Geist in der Maschine, der die Herrschaft anstrebt!“
    Sehner seufzte und suchte in seinen Taschen nach dem Fahndungsfoto, das Wilson hatte verteilen lassen. Es wurde Zeit, dass er zur Sache kam.
    „Sie sollten das nicht zu leichtfertig abtun, Herr Sehner. Luzifer versucht seit Anbeginn der Zeiten, es Gott gleichzutun. Und doch bringt er jedes Mal nur eine jämmerliche Kopie von Gottes Schöpfung hervor. Denken Sie nur an die Dämonen. Es sind unvollkommene Geschöpfe!“
    Sehner schüttelte den Kopf. Er hatte aufgehört, dem Täufer zuzuhören und konnte ihm nicht mehr folgen.
    „Das technologische Gespenst ist eine Schöpfung des Bösen. Es ist ein Irrglaube, wenn wir denken, wir könnten unsmit Hilfe von Transistoren und Silizium vor dem Bösen in Sicherheit wiegen – einfach indem wir seine Existenz leugnen.“
    Sehner rieb sich die Nasenwurzel. Er musste diesen theologischen Monolog unterbrechen. Er öffnete den Mund, um zu sagen, dass der Täufer seine religiösen Ergüsse für sich behalten sollte, als ein Satz seine Ohren klingeln ließ.
    „Die Menschen werden bald in der Lage sein, sich selbst neu zu erschaffen! Gottes Schöpfung hat sich von seinem Schöpfer losgesagt!“
    Sehner blickte überrascht auf. „Wie meinen Sie das?“
    Die Augen des Sektenführers glühten dunkel. „Es gibt Bestrebungen, eine neue Gattung zu erschaffen: Cyborgs, Maschinenmenschen, die tausendmal leistungsfähiger sind als der Mensch. Die Menschheit überschreitet die letzte Grenze und stellt sich Gott gleich. Erkennen Sie nun den Zusammenhang? Was Sie vielleicht für die weltfremde Predigt eines verwirrten Geistes halten, ist längst Realität!“ Er erhob sich und lief im Zimmer auf und ab, bis er vor dem Fenster stehen blieb und gedankenverloren hinausstarrte, als sei Sehner gar nicht anwesend.
    „Die Apokalypse hat es angekündigt. Diese Wesen werden bereits in der Offenbarung des Johannes beschrieben.“
    „Die moderne Forschung dient dazu, Krankheiten zu heilen und den menschlichen Organismus besser verstehen zu lernen. Es hat immer Kritiker gegeben, die einen Fortschritt in der Medizin als Teufelswerk ansehen. Wenn die Chirurgen in früheren Jahrhunderten nicht heimlich Leichenöffnungen vorgenommen hätten, würden Sie heute noch immer an einer Blinddarmentzündung sterben!“
    „Uns wenn es Gottes Wille ist, dass wir sterben?“
    Sehner besann sich und brach den Bann. „Ich bin nicht hierher gekommen, um mit Ihnen theologische Grundsatzdiskussionen zu führen.“ Er schob den Stuhl zurück, stand auf und hielt dem Sektenführer das Foto des blonden Riesen unter die Nase. „Kennen Sie diesen Mann?“
    Der Täufer nahm das Bild und betrachtete es eingehend.
    „Nein“, sagte er nach Weile. „Tut mir Leid, Ihnen nicht helfen zu können, aber der Mann ist mir völlig unbekannt.“
    „Ich bin sicher, dass er in einem Zusammenhang mit Pfarrer Wildenberg steht.“
    „Dann forschen Sie im Umfeld des Pfarrers.“
    „Ich bin gerade dabei“, erwiderte Sehner. Er steckte das Foto wieder ein. „Ich muss Sie bitten, Ihre Schäfchen zusammenzurufen. Möglicherweise kennt ja einer Ihrer…“, Sehner suchte nach dem richtigen Wort. „…einer Ihrer Jünger den Mann.“
    „Nein.“ Der Täufer gab ihm das Bild zurück.
    „Bitte?“, fragte Sehner überrascht.
    „Ich sagte nein. Das wird nicht nötig sein. Ich versichere Ihnen, dass dieser

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