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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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wenn man sich überlegt, zu welchem Zweck das Ganze mal gebaut worden ist …«
    »He, wo bleibt ihr denn?« Torstens massige Gestalt schaute zur Hälfte aus der Tür heraus. »Na los, hier ist der Eingang.«
    Sie kamen in eine Art Vorraum, der deutlich sauberer und gepflegter war als der Treppenaufgang. Die Wände hatten einen gelben Anstrich, der Betonboden war unbeschädigt. Auf der gegenüberliegenden Seite stand eine Tür offen, die ganz anders aussah als die bisherigen. Sie war etwa doppelt so breit und bestand aus zentimeterdickem Metall. Die Ecken waren abgerundet und erinnerten Frank an überdimensionierte U-Boot-Schleusen, wie er sie in Kriegsfilmen gesehen hatte. Die Innenseite war mehrfach mit Querstegen verstärkt, zwischen denen Hydraulikschläuche und Elektrokabel entlangliefen, die sich in dem etwa einen Meter tiefen Türrahmen fortsetzten und dann im Inneren des anschließenden Raumes verschwanden. Über dem Ganzen lag in U-Form ein rotes Rohrkonstrukt, das möglicherweise zum Öffnen und Schließen der Tür gedacht war.
    »Na?«, sagte Torsten grinsend und zeigte auf die wuchtige Tür, als hätte er sie selbst konstruiert. »Das ist mal ’ne Tür, was? Geht rein, dahinter wird es noch viel interessanter.« Er richtete den Blick auf Manuela. »Na los, Ladies first. Oder hat dich der Mut verlassen?«
    Manuela zögerte nur kurz, dann setzte sie sich in Bewegung und ging hindurch. Sie war kaum hinter dem breiten Rahmen verschwunden, als sie einen Schrei ausstieß.

9
    – 17 : 19  Uhr
    Frank war sofort an dem noch immer grinsenden Torsten vorbei. Ein paar Meter hinter der ersten folgte auf der linken Seite eine weitere dicke Stahltür. Beide zusammen sollten wohl als Schleuse dienen. Ein Stück vor dieser Tür stand Manuela, die Hände vor den Mund geschlagen, und starrte geradeaus. Frank machte einen Schritt zur Seite und sah dann, was sie so erschreckt hatte: Durch einen schmalen Durchgang konnte man in einen gekachelten Raum sehen. Im hinteren Teil dieses Raumes waren Halterungen an der Decke angebracht, an denen riesige Jacken aufgehängt waren, unter denen ebenso überdimensionierte Hosen herausschauten. Beides war aus einem Material gefertigt, das Frank an Lkw-Planen erinnerte. Was Manuela aber wohl den Schrecken eingejagt hatte, waren die hochgestellten Kapuzen der Jacken, in deren Öffnungen Schutzmasken hingen. Es sah aus, als hingen dort tatsächlich Menschen, die in grober Schutzkleidung steckten.
    Frank legte Manuela eine Hand auf die Schulter und wandte sich zu Torsten um. »Was soll das denn? Warum schickst du sie ohne Warnung da rein?« Er hörte selbst, wie gereizt er mittlerweile klang, aber Torstens kindisches Benehmen ging ihm gehörig auf die Nerven.
    »Mäuschen«, sagte Torsten nur und schob sich kopfschüttelnd an den beiden vorbei. Sie folgten ihm, wobei Frank im Vorbeigehen noch einmal mit einem Schaudern die Schutzanzüge betrachtete und überlegte, dass sie ursprünglich für einen Atomkrieg gedacht gewesen waren.
    »Hier ist was«, rief Manuela aus dem angrenzenden Raum. »Ich glaube, das ist für uns gedacht.«
    Der Raum war etwa 20  Quadratmeter groß, auf beiden Seiten zweigte jeweils ein Gang ab. In der hinteren, linken Ecke führte eine Wendeltreppe nach unten, deren Einstieg zum Teil mit einem Geländer geschützt war. Die Wände waren mit verschieden dicken Rohren und Leitungen überzogen, überall hingen Ventilatoren und Gerätschaften, deren Funktion sich Frank nicht erschloss. Dazwischen Feuerlöscher in Dreier-Gruppen, Hebel und Schalter. In den wenigen Lücken standen einfache Holzstühle mit dünnem Rohrgestell.
    Es war kalt in diesem Raum. Genaugenommen war Frank die Kälte schon beim Betreten der Anlage aufgefallen, gleich als er die Schleuse hinter sich gelassen hatte. Er schätzte, dass die Temperatur nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt lag.
    Unter einem grauen Metallkasten mit mehreren roten, gelben und grünen Lämpchen, in dessen Mitte ein altmodischer grauer Telefonhörer mit gedrehtem Kabel hing, stand ein Holztisch und davor Manuela, ein Blatt Papier in der Hand. Sie las die wenigen Worte, die darauf standen, laut vor:
    Bewegt euch nicht von der Stelle, Spieler. Wartet,
    sagt Festus
    »Wartet?« Torsten atmete schnaubend aus. »Was heißt hier wartet? Worauf denn? Der verarscht uns doch, merkt ihr das nicht?« Niemand antwortete ihm. Allein die letzten beiden Worte jagten Frank einen erneuten Schauer über den Rücken.
Sagt

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