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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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ebenfalls die Hand entgegen. »Ist lange her.«
    »Hast du schon was von Torsten gehört?«, wollte Frank wissen, woraufhin Manu den Kopf schüttelte. »Nein, ich weiß auch nicht, wo er zu erreichen ist. Vielleicht wohnt er gar nicht mehr in der Nähe. Aber was passiert, wenn er nicht kommt? Was dann?«
    Frank hob die Schultern. »Das werden wir sehen.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Noch drei Minuten.«
    Sie standen sich gegenüber, ein unfertiger Kreis aus drei Personen, die sich als Kinder gut gekannt hatten und nun nicht recht wussten, wo sie hinschauen sollten. Freiwillig war keiner von ihnen hier.
    »Denkt ihr, Torsten kommt noch?«, fragte Jens zaghaft, doch noch bevor Frank oder Manuela hätten antworten können, hörten sie ein schnell näher kommendes Motorengeräusch. Ein schwarzes Fahrzeug tauchte auf, und auf den zweiten Blick erkannte Frank einen Ford Mustang.
    Der Wagen fuhr durch das offene Tor und kam kurz vor ihnen zum Stehen. Alle drei starrten sie auf die Windschutzscheibe, hinter der sich der Fahrer verbarg. Sehen konnten sie ihn nicht, weil die Sonne vom Glas gespiegelt wurde.
    Der Motor wurde abgestellt, es vergingen einige Sekunden, dann wurde die Fahrertür geöffnet und ein nackter, fleischiger Unterarm mit einer Tätowierung darauf tauchte auf. Es folgte ein Bein, dann schob sich der Rest des massigen Körpers aus der Öffnung.
    Die Erwachsenenversion von Fozzie, die nun mit schweren Schritten auf sie zukam, wog schätzungsweise 120  Kilo und war etwa 1 , 85  Meter groß. Doch im Gegensatz zu früher war Torsten nun eher muskulös als übergewichtig.
    Breitbeinig blieb er vor ihnen stehen, stemmte die Arme in die Hüften und sagte ohne eine Miene zu verziehen: »Damit eins klar ist: Ich mache diesen Scheiß nicht mit.«

8
    Frank musterte Torsten von Kopf bis Fuß. Er trug eine schwarze Jeans und einen weißen Pullover mit dem Aufdruck einer amerikanischen Universität. Seine beachtliche Brust wölbte sich deutlich darunter hervor, die Füße steckten in riesigen, grauen Sneakers.
    Im Gegensatz zu den anderen beiden hatte Torsten sich sehr verändert. Frank wusste nicht, ob es mehr an dem schütteren Haar lag, das sich ein gutes Stück aus der Stirn in Richtung Kopfmitte zurückgezogen hatte, oder an den Falten, die sich in sein Gesicht eingegraben hatten. Sicher trug auch der schmale Kinnbart zu dem veränderten Aussehen bei. Jedenfalls wirkte Torstens älter, als er war, und das Zusammenspiel zwischen seinen Gesichtszügen und der Körperhaltung drückte eine fast greifbare Aggressivität aus.
    »Guten Tag, Fozzie«, sagte Jens zaghaft und versuchte sich sogar an einem Lächeln. Torsten gab einen Grunzlaut von sich, betrachtete Jens wie ein seltenes Tier und sagte: »Siehst du hier einen Fozzie vor dir stehen, Kupfer?
Fozzie
gibt’s nicht mehr. Und fangt jetzt bloß nicht an, über die alten Zeiten zu jammern. Die sind vorbei. So, und jetzt kann mir vielleicht einer mal sagen, was dieser Quatsch hier soll. Fränkie?«
    Frank verzichtete auf einen Kommentar zum Namen
Fränkie
und zuckte mit den Schultern. »Wir wissen genauso wenig wie du, was hier gespielt wird. Hast du das Video gesehen?«
    »Ja klar, wäre ich sonst hier?«
    »Und?«
    Torsten zog die Brauen hoch. »Was, und? Was erwartest du von mir? Soll ich die Augen rollen und sabbern:
Ich fand’s so geil, ich will mehr davon?
«
    »Du könntest zum Beispiel damit aufhören, dich aufzuführen, als wollten wir dir was Böses. Wir sollten uns lieber zusammentun und herausfinden, wer uns hierhergelockt hat.«
    Torsten legte den Kopf ein wenig schief und verzog die Mundwinkel zu etwas, das wohl ein Grinsen sein sollte. »Ah, verstehe, du spielst also immer noch den Anführer. Das ist zwar absolut lächerlich, aber gut, was hast du denn jetzt vor, großer Häuptling?«
    Frank winkte ab. »Ach komm, jetzt hör schon auf mit dem Quatsch. Meistens warst du es doch, der seinen Willen unbedingt durchsetzen wollte. Und wenn ich mich recht erinnere, haben wir fast immer nachgegeben, weil du sonst beleidigt gewesen wärst.«
    »Wir könnten nachsehen, ob vielleicht irgendwo eine Nachricht für uns liegt?«, schlug Jens vor und enthob Torsten damit einer Antwort. Der sah zu ihm herüber und hob die Hände ein Stück an, die Handflächen nach oben gedreht, als wolle er sagen:
Bitte, tu es.
    »Ich finde den Vorschlag gut«, stärkte Manuela Jens den Rücken. »Wir sollten um Punkt fünf hier sein, jetzt ist es schon fünf nach. Ich bin mir

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