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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Keine Ahnung, wo die anderen sind. Ich hatte keine Lust mehr, sie zu suchen. Wir machen das anders.«
    Torsten blieb neben Frank vor der Werkbank stehen und wühlte mit einer Hand in dem Durcheinander herum, während er mit der anderen das Handy so in die Höhe hielt, dass er etwas sehen konnte. »Da ist sie ja«, sagte er schließlich. »Ich wusste doch, dass ich eben so was gesehen hatte.«
    Er hielt Frank seinen Fund auf der ausgestreckten Hand entgegen, doch es dauerte einen Moment, bis er erkannte, dass es sich um ein Stück dunkle Wachskreide handelte. Ohne weitere Erklärung ging Torsten damit in Richtung Wendeltreppe, bückte sich umständlich und schrieb in großen Buchstaben auf den Betonboden:
Sind oben!
Dann erhob er sich wieder, warf die Kreide achtlos auf die Werkbank zurück und stieg die enge Treppe hinauf. Frank folgte ihm. Als sie oben angekommen waren, fragte er: »Wo hast du eigentlich den Schraubenschlüssel gelassen?«
    Torsten sah ihn eine Weile von der Seite an, bevor er antwortete: »Ich hab ihn irgendwo abgelegt. Das Ding war scheißschwer, und wenn mich da unten jemand hätte umnieten wollen, der sich auskennt, hätte der Schlüssel mir sowieso nichts genützt.«
    Frank nickte und deutete in den Gang zu ihrer Rechten. »Na dann, lass uns mal losgehen.« Torstens Antwort ließ in ihm ein ungutes Gefühl zurück, aber er schob den Gedanken schnell zur Seite und konzentrierte sich darauf, in der Dunkelheit nicht gegen irgendetwas zu stoßen.
    Selbst die Flure, durch die sie zuvor schon gegangen waren, kamen Frank nun unbekannt vor, denn ohne das grüne Leuchten, das mittlerweile fast vollständig verschwunden war, sah alles ganz anders aus. Die Tür, hinter der Frank die Ratten eingeschlossen hatte, erkannten sie nur, weil sie fiepende und schabende Geräusche hörten.
    »Scheiße, bald ist es hier stockdunkel«, fluchte Torsten und drehte sich zu Frank um. »Dann sind wir auf die Handys angewiesen. Ich hab keine Lust, dass mein Akku gleich leer ist, weil ich die ganze Zeit meine Beleuchtung benutze. Jetzt gehst du mal vor und schaltest deine ein.«
    Frank dachte daran, dass der Akku seines iPhones sowieso nicht furchtbar lange hielt und die Displaybeleuchtung ihn wahrscheinlich rasend schnell leersaugen würde, aber er schaltete es trotzdem ein und ging an Torsten vorbei.
    Frank leuchtete in den Gang vor sich. Eine Abbiegung weiter kamen sie an mehreren Türen vorbei, neben denen Schilder mit den Bezeichnungen der Räume angebracht waren. Alle begannen mit dem Wort
Referat.
Es gab Referate für Ernährung, Kultur, Wirtschaft, Justiz und noch einige mehr. Die Räume dahinter waren in etwa gleich groß und weitestgehend leer. Auf der anderen Seite lagen wieder Schlafräume, in denen allerdings nur jeweils ein Hochbett stand. Dieser Gang stellte sich als Sackgasse heraus, und sie mussten umkehren. Auch in den restlichen Räumen, in die sie hineinsahen, fanden sie nichts, was sie mit der Aufgabe in Verbindung bringen konnten. Sie entdeckten auch ein Arzt- und ein Behandlungszimmer, in dem sich neben einem Bett noch einige veraltete medizinische Gerätschaften befanden. Einige Meter dahinter endete der schmale Gang in einem etwas größeren Raum, an dessen hinterer Wand Frank sofort ein Schild auffiel, auf dem in noch schwach phosphoreszierenden Buchstaben das Wort NOTAUSGANG stand. Franks Herzschlag beschleunigte sich, während Torsten sich an ihm vorbeidrängte. »Na also, das ist doch mal was.«
    Frank folgte ihm quer durch den Raum zu einem Durchgang auf der rechten Seite, auf den das Schild zeigte.
    Dort angekommen, schaltete Torsten sein Telefon ein und leuchtete damit in einen engen, etwa fünf Meter langen Gang, der nach links abging und in einer schmaleren Version der Eingangstür endete. Mehrere dicke schwarze Schläuche führten an der Wand entlang zu ihr hin, dem Aussehen nach gehörten sie zu einer Hydraulikanlage.
    Torsten rüttelte an dem übergroßen, vertikal an der Tür angebrachten Metallbügel. Nichts. Er tastete die Ränder der Tür ab, drückte dagegen, zog erneut, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. »Scheiße.« Er drehte sich zu Frank um. »Wäre ja auch zu einfach gewesen.«
    Frank deutete auf die schwarzen Schläuche. »Ich denke, der Öffnungsmechanismus funktioniert hydraulisch.«
    »Das sehe ich auch«, bellte Torsten. »Na und?«
    »Wenn das stimmt, dann muss es hier irgendwo etwas geben, das die Hydraulik steuert.« Frank wandte sich ab und ging in den Raum

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