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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Moment, dann hob er den Kopf und betrachtete den reglosen Körper vor sich.
    Jens lag auf dem Bauch. Vorsichtig tastete Frank mit der Hand über seinen Rücken und stöhnte im nächsten Moment wieder auf, dieses Mal jedoch nicht vor Schmerz.
    Das, was er in seiner Hand gespürt hatte, war ein Schraubenzieher. Er steckte in Jens’ Rücken.

24
    – 00 : 41  Uhr
    Der Schaft steckte eine Handbreit unter dem Nacken, etwa in der Mitte des Rückens.
    »O Gott, Jens.« Manuela war um den reglosen Körper herumgegangen und blieb nun neben Frank stehen. Fassungslos starrte sie auf Jens’ Rücken.
    »Er ist mit einem Schraubenzieher niedergestochen worden«, sagte Frank leise zu ihr.
    »Ist er … tot?«
    Frank legte Jens zwei Finger an den Hals, dort, wo er die Schlagader vermutete. Doch der Schmerz in der Brust zwang ihn, die Hand wieder zurückzuziehen und sich auf dem Boden abzustützen, um den Oberkörper zu entlasten. Im nächsten Moment spürte er etwas Zähes, Klebriges unter seiner Handfläche. Zunächst ignorierte er es, weil er sich ganz auf den Schmerz konzentrierte.
    Dann aber, nach ein paar flachen Atemzügen, wurde ihm bewusst, was er da gespürt hatte. Sofort hob er die Hand, richtete sich ein wenig auf und hockte sich auf die Unterschenkel. Er hielt sich die Handfläche dicht vor die Augen. Sie war schwarz. Er spürte, wie etwas langsam über seinen Handballen lief, dann über das Handgelenk und zum Unterarm. Blut. Er hatte sich in einer Blutlache abgestützt. Jens’ Blut. Sofort wischte er hastig die Handfläche an der kratzigen Decke ab, was sich gleich mit einem erneuten Stich in der Brust rächte. Er wunderte sich, dass ihm bei dem Gedanken, was er da gerade an die Decke schmierte, nicht übel wurde. Vorsichtig rückte er ein Stück von Jens ab, darauf bedacht, der Blutlache auszuweichen. Sehen konnte er das Blut auf dem Boden nicht, alles um ihn herum war schwarz.
    Frank versuchte erneut, den Puls an Jens’ Hals zu ertasten. Er hatte so etwas noch nie gemacht und war nicht sicher, ob er an der richtigen Stelle fühlte. Nachdem er die Position der Finger ein bisschen verändert hatte, spürte er plötzlich ein leichtes Pochen. »Er lebt«, sagte er.
    »Gott sei Dank.« Frank hörte Manuela erleichtert aufatmen. »Glaubst du, das war Torsten?«, wollte sie dann von ihm wissen.
    Diese Frage hätte sich Frank am liebsten nicht gestellt. Er sah zu Manuela hoch, in ihr Gesicht, das er nur erahnen konnte. »Ich möchte nicht glauben, dass er es war, aber andererseits haben wir ja selbst gesehen, wie schnell er gewalttätig wird.« Er horchte in sich hinein, auf das, was sein Gefühl ihm sagte. »Also, ja, gut möglich, dass Torsten das getan hat.«
    »Und der Punkt? Jens sollte doch hier seinen Punkt bekommen?«
    Frank nickte. »Den wird Torsten jetzt haben. Wenn wirklich er das war, dann für diesen Punkt. Dann hat er jetzt zwei Punkte und wird morgen früh hier rauskommen. Wie er es vorausgesagt hat.«
    Wieder stöhnte Jens auf, und dieses Mal bewegte sich sein linker Arm. »Jens? Hörst du mich? Jens?« Frank legte ihm eine Hand auf den Arm und hielt ihn fest. »Jens, kannst du mich hören?«
    Jens hob den Kopf ein kleines Stück und versuchte zu antworten, doch es waren nur unverständliche Laute, die Frank und Manuela nicht verstehen konnten.
    »Jens, wir sind bei dir«, versuchte Frank es erneut. »Kannst du mich hören? Wer hat das getan?«
    Doch Jens antwortete nicht mehr, er war wieder bewusstlos.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Manuela. »Wir können ihn doch nicht hier liegen lassen. Die Ratten …«
    Manuela hatte recht, sie mussten Jens irgendwohin schaffen, wo er vor den Ratten sicher war. Frank dachte an die Schlafkammern. Aber da gab es auch noch etwas anderes, Dringenderes. »Kennst du dich ein bisschen in medizinischen Dingen aus?«, fragte er Manuela.
    »Ein bisschen vielleicht. Weshalb?«
    Frank versuchte die Wunde an Jens’ Rücken genauer in Augenschein zu nehmen, auch wenn er Mühe hatte, bei der Dunkelheit etwas zu erkennen. »Ich überlege, wie wir die Blutung am besten stoppen können. Jens hat schon viel Blut verloren.«
    Manuela kniete sich nun neben Frank, sah sich vorher jedoch ängstlich nach allen Seiten um.
    »Ich denke, wir müssen den Schraubenzieher herausziehen und die Wunde irgendwie verbinden. Der Schraubenzieher war sicher schmutzig, und es könnte gut sein, dass die Wunde sich entzündet. Ich weiß nicht, wie schnell so was geht, aber ich glaube, dann wird es

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