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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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richtig gefährlich für Jens.«
    »Wir brauchen in jedem Fall etwas, womit wir ihn verbinden können.«
    Frank schreckte hoch, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Er ignorierte den stechenden Schmerz in der Brust, stand auf und sah sich um. Er glaubte, aus dem Gang, in dem die nur noch schwach leuchtende gelbe Linie verlief, Schritte zu hören. »Was war das?«, fragte Manuela nervös.
    Frank antwortete nicht, versuchte sich voll und ganz auf die beinahe undurchdringliche Schwärze um ihn herum zu konzentrieren, doch es war nichts mehr zu hören.
    »War das Torsten?« Manuela klang nun beinahe panisch.
    »Ich weiß es doch auch nicht.« Frank hatte Mühe, nicht selbst in Panik zu verfallen. Er versuchte sich zusammenzureißen. Jens würde verbluten, wenn sie nicht bald etwas unternahmen. Irgendwo in den Gängen lief Torsten herum, und es konnte gut sein, dass er es auch auf sie beide abgesehen hatte. Aber Frank musste eine Entscheidung treffen. Jetzt sofort.
    Genau wie damals. Als er entschieden hatte, nichts zu tun und wegzulaufen.
    »Hast du ein Taschentuch?«, fragte er Manuela.
    »Nein, ich … nur ein gebrauchtes Papiertaschentuch.«
    Frank winkte ab. »Dann etwas anderes, hast du ein Unterhemd an?«
    »Ja, aber …«
    »Das ist gut. Ich ziehe gleich diesen Schraubenzieher aus Jens’ Rücken heraus, und wir brauchen etwas, das wir auf die Wunde pressen können. Etwas, das halbwegs sauber ist.«
    »Aber sollen wir nicht zuerst nach etwas suchen, mit dem wir ihn richtig verbinden können?«
    »Bis dahin ist er vielleicht verblutet.«
    Manuela zögerte. Frank wusste, was sie dachte. Die Kälte. Jedes Kleidungsstück war ein Schutz dagegen.
    »Es reicht, wenn wir einen Streifen abreißen. Dann ist es eben ein paar Zentimeter kürzer. Davon erfrierst du nicht gleich.«
    Manuela zögerte noch einen Moment, dann nickte sie. »Okay.« Sie hob den langen, stinkenden Kittel hoch, dann den Pullover und das Polohemd, das sie darunter trug. Schließlich zog sie das Unterhemd aus der Hose heraus, hielt ihm den unteren Rand hin und sagte: »Hier.«
    Es war schwieriger, ein Stück des dünnen Hemdchens abzureißen, als Frank gedacht hatte. Er musste den Stoff zwischen die Zähne nehmen, um ihn zu bearbeiten. Sein Gesicht war dabei nur noch wenige Zentimeter von Manuelas Haut entfernt. Trotz des stinkenden Kittels nahm er den Geruch ihres Körpers wahr und fühlte sich plötzlich zu ihr hingezogen. Er zerrte mit dem Mund an dem Stoff, was sein Gesicht Manuelas Bauch noch ein Stück näher brachte. Schließlich riss der Stoff etwas ein, und bevor Frank wusste, was er tat, berührte er mit dem Mund für einen kurzen Moment die Haut neben ihrem Nabel. Es war wie ein Stromstoß, der durch seinen Körper fuhr, und schnell zog er den Kopf wieder zurück, verwirrt und noch unter dem Eindruck dieses auf solch eigenartige Weise erotischen Momentes. Frank hoffte, dass Manuela nichts bemerkt hatte. Er war wohl verrückt geworden! Warum tat er das? Fühlte er sich etwa zu Manuela hingezogen? Oder war es ihrer Situation zwischen Hoffen und Verzweiflung geschuldet? Er fand auf die Schnelle keine Erklärung, deshalb versuchte er das Ganze so gut es ging zu überspielen.
    »Jetzt sollte es gehen«, wandte er sich an Manuela, ohne ihr dabei ins Gesicht zu sehen. Er hätte ihre Konturen sowieso kaum erkannt und sie seine ebenso wenig. »Jetzt kannst du bestimmt einen Streifen abreißen.«
    »Aber warum versuchst du es nicht selbst? Du hast doch schon angefangen.«
    »Nein, mach du das bitte.« Frank ging neben Jens’ Kopf vorsichtig in die Hocke und tastete an Jens’ Hals herum, nur, um etwas zu tun. Ein ratschendes Geräusch war zu hören, dann hielt Manuela ihm einen etwa zehn Zentimeter breiten und halben Meter langen Stoffstreifen hin.
    Frank nahm ihn und faltete ihn in mehreren Lagen übereinander, so dass eine Art Kompresse entstand. Dann legte er ihn auf Jens’ Rücken, unterhalb der Stelle, an der der Schraubenzieher steckte. Er kniete sich vorsichtig neben Jens, um besseren Halt zu haben.
    »Am besten kniest du dich auf die andere Seite neben seinen Kopf«, wies er Manuela an. »Wenn ich den Schraubenzieher rausgezogen habe, presst du den Stoff sofort fest auf die Wunde. Okay?«
    »Ja, alles klar.«
    Frank tastete vorsichtig nach dem Kunststoffgriff und umfasste ihn mit beiden Händen. »Fertig?«
    »Ja, fertig.«
    Frank begann kräftig an dem Schraubenzieher zu ziehen, und Jens stöhnte laut auf, sein Körper zuckte. Der

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