Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Vergangenheit. Sie kaufen Computer, programmierbare Kaffeemaschinen und Häuser, die sprechen können – aber keine alten Möbel mehr. Ich konnte die versprochene Summe von weiteren tausend Pfund gut gebrauchen. Dann kamen Sie mit diesem Mädchen. Sie schienen mir verdächtig. Sie schienen mir auf der Suche nach Orffyreus’ Geheimnis zu sein. Also wählte ich die Telefonnummer an. Zu meinem Erstaunen funktionierte sie nach fünfzehn Jahren immer noch.«
Das Auto stoppte. Schon dachte ich, wir hätten unser Ziel erreicht, aber dann fuhren wir weiter. Vermutlich hatten wir nur vor einer roten Ampel gehalten.
»Was dachten Sie, was die mit uns machen?«, wollte ich wissen.
»Reden. Sie davon überzeugen, dass Orffyreus ein Scharlatan war. Vielleicht Ihnen auch Geld zahlen, damit Sie ihn ruhen lassen.«
»Und das Gewehr?«, hakte ich nach.
»Das Ganze geriet irgendwie außer Kontrolle. Ich dachte, Sie würden gar nicht bemerken, dass ich abgeschlossen hatte. Aber dann hatten sie begonnen, meine Sammlung zu zerstören. Ich habe einen Teil meines Lebens darin investiert. Und viel Geld. Und dann hörte ich, wie Sie anfingen, die Vitrinen zu zerschlagen. Da gingen die Pferde mit mir durch. Ich schnappte mir ein altes Commemorative -Modell eines Winchester-Gewehrs, das ich im Laden zum Verkauf anbot, und wollte Sie damit aufhalten. Es war noch nicht einmal geladen!« Scheffler lachte verbittert. »Aber ich habe dafür bezahlt. Schauen Sie mich an. Meine Sammlung ist zerstört. Mein Geschäft auch. Ich habe die Versicherungsprämien nicht mehr gezahlt. Ich habe alles verloren.« Er starrte traurig vor sich hin.
»Und diese Männer unterstützen Sie nicht? Immerhin sind die an allem schuld.«
»Mich unterstützen?«, erwiderte er. »Sie wollten mich umbringen!«
Ich stutzte. »Wieso?«
»Vermutlich weiß ich zu viel. Kurz nachdem Sie aus meinem Geschäft geflohen waren und ich mich aus dem brennenden Gebäude gerettet hatte, kamen zwei Kerle. Sie erkundigten sich nach Ihnen. Einem rutschte die Jacke hoch, und ich konnte eine Waffe sehen, die er im Hosenbund trug. Als die Feuerwehr und die Polizei kamen, verschwanden sie. Ich wurde mit meinen Brandwunden ins Krankenhaus eingeliefert, und dort versuchte man, mich umzubringen. Als ich schlief, drückte plötzlich ein als Pfleger verkleideter Killer ein Kissen auf mein Gesicht. Ich wachte auf und wehrte mich. Der falsche Pfleger floh. Leider glaubten mir die Schwestern nicht. Albträume seien für Brandopfer etwas ganz Normales, sagten sie mir und verabreichten mir nur noch stärkere Beruhigungsmittel. Danach wurde mir aber einiges klar.«
Der Kleintransporter, in dem wir saßen, bog scharf rechts ab. Die Straße wurde schlecht, und ich wurde nach rechts geschleudert. Ich hielt mich an der Gurtschlaufe fest.
Auch Scheffler war umgerissen worden. Langsam richtete er sich wieder auf. »Jedenfalls bereute ich, was ich getan hatte. Mithilfe von Steve und David bin ich aus dem Krankenhaus getürmt und habe seitdem genügend Zeit gehabt, um nachzudenken. Ich habe beschlossen, Sie zu retten!«
»Woher weiß ich, dass Sie mich nicht reinlegen? Sie haben es immerhin schon einmal getan?«
Scheffler lächelte. »Ich denke, ich kann Ihr Misstrauen nur beseitigen, indem ich Ihnen meine Aufrichtigkeit beweise. Immerhin habe ich Sie heute Abend gerettet. Warum hätte ich dies tun sollen, wenn ich nicht auf Ihrer Seite stehen würde?«
Ich überlegte. »Woher wussten Sie überhaupt, dass ich in dieser Nacht an der Herkules-Statue sein würde?«
Scheffler lächelte erneut. »Es war die letzte Nacht, bevor sie damit beginnen wollten, die Statue wegzuschaffen. Wer immer etwas in der Statue suchte, musste spätestens in dieser Nacht dorthin kommen. Erinnern Sie sich an die kleine Holzfigur, die ich aus dem Orffyreus-Nachlass retten konnte und in einer meiner Vitrinen aufbewahrt habe? Es war eine Miniatur-Nachbildung des Herkules. Sie gehörte Orffyreus. Mir war schon lange klar, dass der Herkules etwas mit Orffyreus’ Erfindung zu tun hatte.«
»Nein, ich erinnere mich nicht an die Holzfigur!«, log ich. In diesem Augenblick fiel mir ein, dass die Figur in dem Rucksack war, den zuletzt Julia bei sich hatte. Das bedeutete, dass diese Mistkerle nun auch die Figur besaßen.
Unser Auto wurde langsamer. Plötzlich ging es so steil bergauf, dass wir auf der Ladefläche nach hinten rutschten.
»Haben Sie etwas in der Herkules-Figur gefunden?«, erkundigte Scheffler sich vorsichtig.
Ich
Weitere Kostenlose Bücher