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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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halten können. Fast alle waren von den Ogiern erbaut, und diese bauten mit einem Auge für die Schönheit. Noch viel erstaunlicher waren die Gebäude, die überall in der Stadt zu finden waren, in jeder Straße ein halbes Dutzend, bei denen man den Ogier-Baumeistern freie Hand gelassen hatte. Ein dreistöckiges Bankhaus ließ an einen Schwarm goldener Marmorvögel denken, die sich in die Luft erhoben, während die Gildenhalle der Kandori-Kaufleute in Meeresbrandung galoppierende Pferde darzustellen schien, vielleicht auch eine Meeresbrandung, die sich in Pferde verwandelte, und ein sehr großes Gasthaus mit Namen Die Blaue Katze sah ganz genauso aus, eine blaue, im Schlaf zusammengerollte Katze. Der Große Fischmarkt, der größte in der Stadt, schien ein großer Fischschwarm zu sein, der aus grünen, roten, blauen und gestreiften Fischen bestand. Auch andere Städte schmückten sich mit Ogier-Bauten, aber keine konnte sich darin mit Tar Valon vergleichen.
    Eines der von Ogiern errichteten Gebäude wurde von einem Gerüst umgeben, das seine Formen verdeckte, sodass Moiraine nur grünen und weißen Stein und die Tatsache, dass es nur aus Kurven zu bestehen schien, wahrnehmen konnte. Auf den Holzplattformen bewegten sich Ogier-Steinmetze, von denen einige große weiße Steinblöcke an einem langen Holzkran, der weit über die Straße hinausragte, in die Höhe zogen. Selbst die Arbeit von Ogiern musste gelegentlich instand gesetzt werden, und kein menschlicher Steinmetz konnte ihnen das Wasser reichen. Aber man sah sie nicht oft. Einer von ihnen stand auf der Straße am Fuß einer breiten Leiter, die zur ersten Plattform hinaufführte. Er trug einen langen dunklen Mantel, der sich in Höhe seiner Stiefelschächte glockenförmig aufbauschte, unter dem einen Arm hielt er eine dicke Papierrolle. Zweifellos Baupläne. Wenn man die Augen zusammenkniff, hätte man ihn für einen Menschen halten können. Und die Tatsache ignorierte, dass sich seine großen Augen auf einer Höhe mit Moiraines befanden, als sie an ihm vorbeikam. Das und die langen, mit Haarbüscheln bewachsenen Ohren, die sich nach oben durch sein Haar schoben, die Nase, die fast so breit wie sein Gesicht war, und der breite Mund, der das Gesicht in zwei Hälften zu teilen schien. Seine Augenbrauen baumelten Schnurrbärten gleich auf seine Wangen. Sie machte im Sattel eine formelle Verbeugung, und er erwiderte sie mit gleichem Ernst und strich sich den schmalen Bart, der bis auf seine Brust baumelte. Aber seine Ohren zuckten, und sie glaubte ein Grinsen zu sehen, als er sich umdrehte und die erste Sprosse der Leiter bestieg. Jeder Ogier, der nach Tar Valon kam, würde das Kleid einer Aufgenommenen erkennen, wenn er es sah.
    Errötend warf sie Siuan einen Blick zu, um zu erfahren, ob ihre Freundin es mitbekommen hatte, aber die studierte noch immer Steler. Möglicherweise hatte sie nicht einmal den Ogier bemerkt. Siuan konnte sich tief in ihre Rätsel versenken, aber einen Ogier übersehen?
    Fast eine Stunde nach Verlassen der Burg erreichten sie das Alindaer-Tor. Breit genug, um fünf oder sechs Wagen mühelos nebeneinander passieren zu lassen, wurde es von hohen Türmen mit Zinnen flankiert. Entlang der hohen weißen Stadtmauer gab es überall Türme, die über den Fluss hinausragten, aber keine waren so groß oder mächtig wie die Brückentürme. Die riesigen, mit Bronze beschlagenen Tore waren weit geöffnet, aber oben auf den Türmen standen Soldaten Wache, bereit, den Befehl zum Schließen zu geben, und zwei Dutzend weitere befanden sich mit Hellebarden am Straßenrand und behielten die wenigen Leute im Auge, die sie passierten. Moiraine und Siuan und ihre Eskorte zogen die Blicke auf sich wie ein Magnet Eisenspäne. Oder vielmehr taten dies die Kleider mit dem Streifen. Niemand machte jedoch eine Bemerkung darüber, dass Aufgenommene die Stadt verließen, was darauf schließen ließ, dass bereits eine andere Gruppe die Stadt durch dieses Tor verlassen hatte. Im Gegensatz zu den überfüllten Straßen gab es am Tor keinerlei Verkehr. Alle, die Zuflucht hinter Tar Valons Mauern gesucht hatten, waren schon seit Langem hier, und trotz der scheinbaren Normalität in der Stadt schien noch niemand es für sicher genug zu halten, schon wieder abzureisen. Einer der Wächter am Straßenrand, ein breitschultriger Bannerträger, nickte Steler zu, der zurücknickte, ohne stehen zu bleiben.
    Als die Hufe der Pferde auf der Brücke widerhallten, stockte Moiraine der

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