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Das Rad der Zeit 1. Das Original

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Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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meint …?« Mit einem Freudenschrei
umarmte Egwene die Aes Sedai. »O danke! Rand, hast du gehört? Ich werde eine
Aes Sedai!«

KAPITEL 13

    Entscheidungen
    B evor sie einschliefen, kniete
Moiraine neben jedem von ihnen nieder und legte ihnen die Hände auf den Kopf.
Lan schimpfte, er brauche das nicht, und sie solle ihre Kraft nicht verschwenden,
doch er versuchte nicht ernsthaft, sie daran zu hindern. Egwene drängte sich
beinahe nach dieser Erfahrung, während Mat und Perrin eindeutig Angst hatten,
sich aber auch davor fürchteten, nein zu sagen. Thom zuckte unter den Händen
der Aes Sedai zusammen, aber sie ergriff energisch seinen grauen Kopf, mit
einem Blick, der keinen Widerspruch erlaubte. Der Gaukler machte die ganze
Prozedur hindurch ein verdrießliches Gesicht. Sie lächelte spöttisch, als sie
die Hände wieder wegnahm. Seine Miene verfinsterte sich noch mehr, aber er sah
erfrischt aus. Sie alle wirkten erholt.
    Rand hatte sich in eine Nische
zurückgezogen und hoffte, übersehen zu werden. Seine Augen schlossen sich
beinahe von selbst, als er sich gegen das Gewirr von Stämmen und Gestrüpp
lehnte, doch er zwang sich zum Zuschauen. Er hielt die Hand vor den Mund und
versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. Ein wenig Schlaf, ein oder zwei Stunden,
und er würde sich wieder wohler fühlen. Aber Moiraine übersah ihn nicht.
    Er zuckte ebenfalls ein wenig zusammen,
als er ihre kühlen Finger auf seinem Gesicht spürte, und sagte: »Ich glaube
nicht …« Seine Augen weiteten sich erstaunt. Die Müdigkeit rann aus ihm heraus
wie Wasser den Berg hinunter; Schmerzen und Muskelkater wurden zu schwachen Erinnerungen
und verschwanden ganz. Er sah sie mit offenem Mund an. Sie lächelte nur und zog
die Hände zurück.
    Â»Es ist vollbracht«, sagte sie und stand
mit einem müden Seufzer auf, der ihn daran erinnerte, dass sie für sich selbst
nichts tun konnte. Sie trank nur ein wenig Tee und lehnte Brot und Käse ab, die
Lan ihr aufzudrängen versuchte, bevor sie sich am Feuer niederließ. Sie schien
im gleichen Moment einzuschlafen, nachdem sie ihren Umhang um sich gewickelt
hatte.
    Die anderen, alle außer Lan jedenfalls,
schliefen ein, wo immer sie ein Plätzchen zum Ausstrecken fanden, obwohl sich
Rand nicht vorstellen konnte, warum. Er fühlte sich, als habe er bereits eine
ganze Nacht in einem guten Bett hinter sich. Doch kaum hatte er sich bequem
gegen die grüne Wand gelehnt, da schlief er auch schon ein. Als Lan ihn eine
Stunde später wachrüttelte, fühlte er sich, als habe er drei Tage lang geruht.
    Der Behüter weckte alle bis auf Moiraine
und ermahnte sie, leise zu sein, um ihren Schlaf nicht zu stören. Trotzdem gestattete
er ihnen nur einen kurzen Aufenthalt in der gemütlichen Baumhöhle. Kaum hatte
die Sonne sich über dem Horizont erhoben, waren alle Spuren verwischt, und sie
saßen auf ihren Pferden und waren unterwegs nach Norden in Richtung Baerlon.
Sie ritten langsam, um die Pferde zu schonen. Unter den Augen der Aes Sedai
lagen tiefe Schatten, aber sie saß aufrecht und ruhig im Sattel.
    Ãœber dem Fluss lag immer noch dichter
Nebel, der den kraftlosen Sonnenstrahlen erfolgreich widerstand. Die Zwei
Flüsse lagen verborgen dahinter. Rand schaute öfter über die Schulter zurück
und hoffte auf einen letzten Blick, wenigstens auf Taren-Fähre, bis schließlich
die Nebelbank dem Blick entschwand.
    Â»Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich
einmal so weit weg von zu Hause befände«, sagte er, als die Bäume schließlich
den Nebel wie auch den Fluss verbargen. »Erinnert ihr euch noch daran, als
Wachhügel so weit weg schien?« Das war vor zwei
Tagen. Es erscheint mir wie eine Ewigkeit.
    Â»In spätestens zwei Monaten sind wir
zurück«, sagte Perrin in angespanntem Tonfall. »Denkt mal, was wir dann alles
zu erzählen haben!«
    Â»Selbst die Trollocs können uns nicht
ewig jagen«, meinte Mat. »Verbrennen soll mich das Licht, aber das können sie
nicht.« Er richtete sich mit einem tiefen Seufzer im Sattel auf und sackte
wieder zusammen, als glaube er kein Wort von dem Gesagten.
    Â»Männer!«, schnaubte Egwene. »Da bekommt
ihr endlich die Abenteuer, die ihr immer ersehnt habt, und schon redet ihr
wieder über zu Hause.« Sie hielt den Kopf hoch erhoben, und doch bemerkte Rand
ein leises Zittern in ihrer Stimme,

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