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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Sedai
sprach, waren selten – er hatte in seinem ganzen Leben nur von dreien gehört,
und die lebten, dem Licht sei Dank, nicht bei den Zwei Flüssen –, aber der
Schaden, den sie anrichteten, bevor sie von den Aes Sedai gefunden wurden, war
immer schlimm genug, um Gesprächsstoff zu liefern, genauso wie die Kriege oder
Erdbeben, die ganze Städte zerstörten. Er hatte niemals richtig verstanden, was
die Ajah taten. Den Geschichten nach bildeten sie Gesellschaften innerhalb der
Aes Sedai, die mehr als alles andere untereinander stritten und intrigierten,
doch in einem Punkt waren sich die Geschichten einig. Die Roten Ajah hatten es
sich zur obersten Pflicht gemacht, die Welt vor einer neuen Zerstörung zu
bewahren, und diese Aufgabe erfüllten sie, indem sie jeden Mann jagten, der
davon träumte, die Eine Macht anzuwenden. Mat und Perrin sahen aus, als wünschten
sie sich plötzlich, zu Hause in ihren Betten zu liegen.
    Â»â€¦Â aber auch einige der Frauen sterben.
Es ist schwer, das Lenken der Macht ohne Führung zu erlernen. Die Frauen, die
wir nicht finden und die überleben, werden oft zu … Nun ja, in diesem Teil der
Welt werden sie vielleicht Dorfheilerinnen in ihren Dörfern.« Die Aes Sedai
schwieg nachdenklich. »Das alte Blut ist stark in Emondsfelde, und dieses alte
Blut singt. Ich wusste, wer du warst, vom ersten Augenblick an, als ich dich
sah. Jede Aes Sedai, die sich in Gegenwart einer Frau befindet, die die Eine
Macht lenken kann oder deren Erwachen bevorsteht, fühlt dies.« Sie kramte in
einem Beutel an ihrem Gürtel und holte einen kleinen blauen Edelstein an einer
Goldkette hervor, den sie vorher im Haar getragen hatte. »Du bist deinem
Erwachen sehr nahe, deiner ersten Berührung der Wahren Quelle. Es ist besser,
wenn ich dich durch diese Zeit geleite. Dann kannst du die unangenehmen
Auswirkungen vermeiden, die denen bevorstehen, die den Weg selbst finden
müssen.«
    Egwenes Augen wurden groß, als sie den
Stein betrachtete, und sie leckte sich die Lippen zum wiederholten Mal. »Ist …
Hat er die Macht?«
    Â»Natürlich nicht!«, fuhr Moiraine sie an.
» Dinge haben keine Macht, Kind. Selbst ein Angreal ist nur ein Werkzeug. Das hier ist nur ein hübscher blauer
Stein. Aber er kann Licht erzeugen. Sieh her!«
    Egwenes Hände zitterten, als Moiraine den
Stein auf ihre Fingerspitzen legte. Sie wollte die Hände zurückziehen, aber die
Aes Sedai nahm ihre beiden Hände in eine der ihren, und mit der anderen
berührte sie Egwenes Schläfe. »Schau den Stein an«, sagte die Aes Sedai leise.
»Es ist besser so, als allein herumzutasten. Befreie deinen Geist von allem bis
auf den Stein. Befreie deinen Geist und lass dich treiben. Es gibt nur noch den
Stein und die Leere. Ich werde beginnen. Treibe und lass mich dich führen.
Keine Gedanken. Treibe.«
    Rands Finger bohrten sich in seine
Schenkel; die Kinnbacken verkrampften sich, bis sie schmerzten. Sie muss versagen. Sie muss.
    Licht erblühte im Stein, ein einziges
blaues Aufblitzen, dann war es verschwunden; nicht heller als ein Glühwürmchen,
doch er zuckte zusammen, als habe es ihn geblendet. Egwene und Moiraine
starrten mit ausdruckslosen Gesichtern in den Stein hinein. Ein weiteres
Aufblitzen, dann noch einmal, bis das azurblaue Licht wie in einem Herzschlag
pulsierte. Es ist die Aes Sedai, dachte er verzweifelt. Moiraine tut
das. Nicht Egwene.
    Ein letztes schwaches Aufflackern, und
dann war der Stein erneut nichts als ein Anhänger. Rand hielt die Luft an.
    Für einen Moment starrte Egwene noch
weiter in den Stein hinein, doch dann blickte sie zu Moiraine auf. »Ich … ich
dachte, ich fühle … etwas, aber … Vielleicht habt Ihr doch nicht Recht, was
mich betrifft. Es tut mir Leid, dass Ihr Eure Zeit verschwendet habt.«
    Â»Ich habe nichts verschwendet, Kind.« Um
Moiraines Lippen spielte ein schwaches, zufriedenes Lächeln. »Das letzte Licht
war allein deines.«
    Â»Tatsächlich?«, rief Egwene und verfiel
sofort in Trübsinn. »Aber es war ja kaum vorhanden.«
    Â»Jetzt benimmst du dich wie ein
närrisches Dorfmädchen. Die meisten, die nach Tar Valon kommen, müssen
monatelang üben, um das fertig zu bringen, was du gerade geschafft hast. Du
könntest es weit bringen. Vielleicht sogar eines Tages bis zum Amyrlin-Sitz,
wenn du fleißig lernst und arbeitest.«
    Â»Ihr

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