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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Menschen herum fielen die Trollocs
sich windend zu Boden, rissen an ihrem Haar und zerkratzten sich die Gesichter.
Alle Trollocs. Sie bissen in den Boden, schnappten nach der leeren Luft und
heulten, heulten, heulten.
    Dann sah Rand den Myrddraal. Er saß noch
aufrecht im Sattel seines wie wahnsinnig tänzelnden Pferdes, das schwarze
Schwert schwang noch herum, doch er hatte keinen Kopf mehr.
    Â»Er wird noch bis zum Anbruch der Nacht
leben!« Der schwer atmende Thom musste laut rufen, um über die nicht
nachlassenden Schreie hinweg hörbar zu sein. »Er wird noch nicht vollständig
sterben. Das habe ich jedenfalls gehört.«
    Â»Reitet!«, rief Lan ärgerlich. Der
Behüter hatte bereits Moiraine und die anderen beiden Frauen bei sich, und sie
befanden sich schon halb auf dem nächsten Hügel. »Das hier sind nicht alle!«
Tatsächlich erklangen nun auch die Hörner wieder, trotz der Schreie der sich am
Boden windenden Trollocs, und zwar aus Osten und Westen und Süden.
    Erstaunlicherweise war Mat der Einzige,
der nicht mehr auf seinem Pferd saß. Rand trabte zu ihm hinüber, doch Mat warf
schaudernd eine Schlinge weg, hob seinen Bogen auf und kletterte ohne Hilfe in
seinen Sattel, wobei er sich allerdings die Kehle rieb.
    Die Hörner jaulten wie Hunde auf der Spur
eines Hirsches. Jagdhunde, die sich ihrer Beute näherten. Wenn Lan schon vorher
ein hohes Tempo gehalten hatte, dann verdoppelte er es jetzt, bis die Pferde
schneller die Hügel hinaufgaloppierten, als sie es zuvor bergab geschafft hatten.
Dann warfen sie sich schon fast auf die andere Seite. Und doch näherten sich
die Hörner weiterhin, bis sie die rauen Schreie der Verfolger hören konnten,
wenn die Hörner eine Pause einlegten. Schließlich erreichten die Menschen die
Spitze eines Hügels in dem Moment, in dem auf dem nächsten Hügel hinter ihnen
Trollocs erschienen. Die Hügelspitze war im Nu schwarz von Trollocs mit ihren
Tierschnauzen, die mit verzerrten Fratzen heulten, und über allen thronten drei
Myrddraal. Nur hundert Spannen trennten die beiden Gruppen.
    Rand stockte das Herz vor Schreck. Drei!
    Die schwarzen Schwerter der Myrddraal
hoben sich gleichzeitig. Trollocs wogten den Hang hinunter. Triumphierende
Schreie erklangen, und schlingenbewehrte Stangen hüpften über ihren Köpfen beim
Rennen auf und ab.
    Moiraine kletterte von Aldiebs Rücken.
Ruhig zog sie etwas aus ihrem Brustbeutel und packte es aus. Rand sah dunkles
Elfenbein schimmern. Das Angreal . Mit dem Angreal in der einen Hand und dem Stab in der anderen stellte sich
die Aes Sedai entschlossen hin, sah den heranrennenden Trollocs und den
schwertschwingenden Blassen kühl entgegen, hob ihren Stab in die Luft und
rammte ihn in die Erde.
    Der Boden erzitterte und klang wie ein
Eisenkessel, der von einem Holzhammer getroffen wird. Das hohle Klingen wurde
schwächer und verschwand. Einen Augenblick lang war alles still. Alles schwieg.
Der Wind erstarb. Die Schreie der Trollocs verstummten; sogar ihre Attacke
verlangsamte sich und kam zum Stehen. Einen Herzschlag lang wartete alles. Langsam
kehrte das stumpfe Klingen wieder, änderte sich zu einem leisen Rumpeln und
wuchs an, bis die Erde aufstöhnte.
    Der Boden erzitterte unter Wolkes Hufen.
Das war das Werk einer Aes Sedai, wie es im Buche stand. Rand wünschte sich
hundert Meilen weit fort. Das Zittern wurde zu einem Beben, das die Bäume um
sie herum wanken ließ. Der Graue stolperte und stürzte beinahe. Sogar Mandarb
und die reiterlose Aldieb torkelten wie betrunken, und diejenigen, die auf
ihren Pferden saßen, mussten sich an Zügeln und Mähnen festklammern, um nicht
aus dem Sattel zu fallen.
    Die Aes Sedai stand immer noch wie zu
Anfang, hielt das Angreal und den aufrecht in der Hügelspitze steckenden Stab, und
weder sie noch der Stab bewegten sich auch nur eine Handbreit von ihrem Platz,
obwohl der Boden wankte und um sie herum erzitterte. Nun wölbte sich der Boden
von ihrem Stab weg; wie auf einem Teich rollten Wellen auf die Trollocs zu,
Wellen, die schnell wuchsen, alte Büsche wegschwemmten, abgestorbene Blätter
hochwirbelten, weiterwuchsen und als Erdwogen auf die Trollocs zuschwemmten.
Die Bäume im Talkessel knickten wie Streichhölzer. Auf dem Abhang stürzten
ganze Scharen von Trollocs zu Boden und überschlugen sich im Wüten der Erde.
    Doch als erhöbe sich der Boden überhaupt
nicht, so

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