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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Raum, und die Stimme der Aes Sedai erklang wieder. »Mordeth
war noch nicht lange in der Stadt, da lieh ihm der König sein Ohr, und bald war
er der zweite Mann im Staat nach Balwen. Mordeths Stimme war wie Gift für
Balwen, und Aridhol veränderte sich allmählich. Aridhol zog sich in sich selbst
zurück und verhärtete. Man sagte, viele sähen noch lieber Trollocs kommen als
die Männer aus Aridhol. Der Sieg des Lichts ist alles, was zählt. Das war der
Schlachtruf, den Mordeth ihnen mitgab, und die Männer von Aridhol schrien ihn
hinaus, während ihre Taten dem Licht Hohn sprachen.
    Die Geschichte ist zu lang, um sie ganz
zu erzählen, und auch zu grausig. Nur Bruchstücke sind bekannt, sogar in Tar
Valon. Wie Thorins Sohn Caar kam, um Aridhol wieder für den Zweiten Pakt
zurückzugewinnen, und wie Balwen auf seinem Thron saß und das Licht des
Wahnsinns aus seinen Augen leuchtete, wie er lachte und Mordeth an seiner Seite
lächelte und den Tod Caars und der Abgesandten als Freunde der Dunkelheit
befahl. Wie Prinz Caar den Namen Caar Einhand erhielt. Wie er aus den Verließen
von Aridhol entkam und allein in die Grenzlande flüchtete mit Mordeths
unnatürlichen Mördern auf den Fersen. Wie er dort Rhea traf, die nicht wusste,
wer er war, und sie heiratete und damit den Faden in das Muster verwebte, der
zu seinem Tod durch ihre Hand und zu ihrem eigenen durch ihre Tat vor seiner
Gruft führte, und zum Fall von Alethloriel. Wie die Armee von Manetheren
anrückte, um Caar zu rächen, und die Tore von Aridhol niedergerissen fand, kein
Leben mehr in seinen Mauern, aber dafür etwas, das schlimmer war als der Tod.
Kein Feind war nach Aridhol gekommen, Aridhol hatte sich selbst zerstört. Aus
Misstrauen und Hass war etwas geboren worden, das die verzehrte, die es
erschaffen hatten, und das im Muttergestein unter der Stadt lebte. Mashadar
wartet immer noch dort und ist hungrig. Die Menschen sprachen nicht mehr von
Aridhol. Sie nannten es Shadar Logoth, ›den Ort, wo der Schatten wartet‹, oder
einfacher: Wartende Schatten.
    Nur Mordeth wurde nicht von Mashadar
verzehrt, doch er wurde von ihm in die Falle gelockt, und so hat auch er in
diesen Mauern jahrhundertelang gewartet. Andere haben ihn gesehen. Einige hat
er durch Geschenke beeinflusst, die den Verstand verdrehen und den Geist
verderben. Diese Verderbnis nimmt zu und scheint wieder zu verschwinden, wieder
und wieder, bis sie herrscht … oder tötet. Wenn er jemanden dazu bringt, ihn zu
den Mauern zu begleiten, zur Grenze von Mashadars Machtbereich, ist er in der
Lage, seine Seele zu verzehren. Mordeth kann dann die Stadt im Körper dessen
verlassen, den er nicht nur einfach getötet hat, um wieder Unheil in der Welt
anzurichten.«
    Â»Der Schatz«, stammelte Perrin, als sie
schwieg. »Er wollte, dass wir ihm helfen, den Schatz zu seinen Pferden zu
tragen.« Sein Gesicht trug einen gequälten Ausdruck. »Ich wette, sie sollten
angeblich irgendwo außerhalb der Stadt auf ihn warten.« Rand lief es kalt den
Rücken hinunter. »Aber jetzt sind wir sicher, nicht wahr?«, fragte Mat. »Er hat
uns nichts gegeben und uns auch nicht berührt. Wir sind durch Eure Gewebe in Sicherheit,
ja?«
    Â»Wir sind sicher«, stimmte Moiraine zu.
»Er kann die Abwehrlinie nicht überschreiten, genau wie die anderen Bewohner
dieses Orts. Und sie müssen sich vor dem Sonnenlicht hüten, sodass wir
aufbrechen können, sobald es Tag ist. Versucht jetzt zu schlafen. Die Gewebe werden
uns beschützen, bis Lan zurückkehrt.«
    Â»Er ist aber schon lange weg.« Nynaeve
blickte besorgt in die Nacht hinaus. Es war jetzt vollkommen dunkel.
    Â»Lan geht es gut«, sagte Moiraine
beruhigend und breitete ihre Decken neben dem Feuer aus. »Für ihn wurde ein
Gelübde abgelegt, dass er gegen den Dunklen König kämpfen müsse, noch bevor er
die Wiege verließ. Ein Schwert wurde in seine Kinderhände gelegt. Außerdem
wüsste ich es im selben Augenblick, wenn er stirbt, und auch, wie er ums Leben kommt.
Genauso wüsste er es von mir. Ruht Euch jetzt aus, Nynaeve. Alles wird gut.«
Doch als sie sich in die Decken rollte, hielt sie einen Moment lang inne und
blickte auf die Straße hinaus, als hätte auch sie gern gewusst, was den Behüter
so lange aufhielt.
    Rands Glieder waren bleischwer, und seine
Augen wollten sich immer wieder von allein

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