Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
sollen, dass die hier nach uns suchen werden.«
    Â»Und er wird zurückkommen«, sagte Thom,
lehnte sich über den Tisch und dämpfte die Stimme. »Ich würde sagen, wir
stehlen uns an Bord des Kahns zurück und nehmen Kapitän Domons Angebot an. Die
Suche wird sich auf die Straße nach Caemlyn konzentrieren, während wir auf dem Weg
nach Illian sind, tausend Meilen weit weg von dem Gebiet, in dem uns die
Myrddraal vermuten.«
    Â»Nein«, sagte Rand mit fester Stimme.
»Entweder warten wir in Weißbrücke auf Moiraine und die anderen, oder wir gehen
weiter nach Caemlyn. Entweder oder, Thom. Das hatten wir beschlossen.«
    Â»Das ist verrückt, Junge. Die Lage hat
sich geändert. Hört doch auf mich. Ganz egal, was dieser Wirt sagt, wenn ihn
ein Myrddraal anschaut, wird er alles über uns ausplaudern, bis zu unseren
Getränken und wie viel Staub wir auf unseren Stiefeln hatten.« Rand schauderte,
als er sich an den augenlosen Blick des Blassen erinnerte. »Was Caemlyn
betrifft … Glaubt ihr, die Halbmenschen wüssten nicht, dass wir nach Tar Valon
wollen? Dies ist der richtige Zeitpunkt, um sich auf einem Schiff in Richtung
Süden abzusetzen.«
    Â»Nein, Thom.« Rand zwang sich zu diesen
Worten, nachdem er sich vorgestellt hatte, tausend Meilen weit weg von dem
Gebiet zu sein, wo ihn die Blassen suchten, aber er holte tief Luft, und seine
Stimme klang wieder entschlossen. »Nein!«
    Â»Stell dir doch vor, Junge: Illian! Es
gibt keine großartigere Stadt auf dieser Welt! Und die Wilde Jagd nach dem
Horn. Es hat beinahe vierhundert Jahre lang keine Jagd nach dem Horn mehr
gegeben. Ein ganz neuer Geschichtenzyklus wird darüber entstehen. Denk doch
nach! Du hast dir so etwas nie erträumt. Bis die Myrddraal herausbekommen, wo
du bist, wirst du alt und grau sein und die Nase so voll davon haben, auf deine
Enkel aufzupassen, dass es dir gleichgültig ist, ob sie dich finden.«
    Rands Gesichtsausdruck wurde
unnachgiebig. »Wie oft soll ich noch nein sagen? Sie werden uns finden, wohin
wir auch gehen. Dann warten eben Blasse in Illian auf uns. Und wie sollen wir
den Träumen entkommen? Ich will wissen, was mit mir los ist, Thom, und warum.
Ich gehe nach Tar Valon. Mit Moiraine, wenn es sich machen lässt, aber auch
ohne sie, falls es sein muss. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, auch
allein. Ich muss es wissen.«
    Â»Aber Illian, Junge! Es gibt nur einen
sicheren Weg hier hinaus – flussabwärts, während sie uns in einer ganz anderen
Richtung vermuten. Blut und Asche, ein Traum kann dich nicht verletzen!«
    Rand schwieg. Ein
Traum kann nicht verletzen? Können Traumdornen einen Finger zum Bluten bringen? Er wünschte fast, er hätte Thom auch von diesem Traum
erzählt. Wagst du es, irgendjemandem davon zu
erzählen? Ba’alzamon ist in deinen Träumen, aber was steht nun noch zwischen
Traum und Wirklichkeit? Wem wagst du zu erzählen, dass der Dunkle König dich
berührt?
    Thom schien zu verstehen. Das Gesicht des
Gauklers nahm einen sanfteren Ausdruck an. »Sogar diese Träume, Junge. Es sind
doch immer noch nur Träume, oder? Um des Lichts willen, Mat, sprich mit ihm.
Ich weiß, dass zumindest du nicht nach Tar Valon willst.«
    Mats Gesicht rötete sich, halb aus
Verlegenheit, halb vor Ärger. Er vermied es, Rand anzusehen, und blickte Thom
stattdessen böse an. »Warum macht Ihr bloß solches Theater? Ihr wollt zurück
zum Schiff? Geht doch zum Schiff zurück! Wir passen schon auf uns auf.«
    Die schmalen Schultern des Gauklers
zitterten in stummem Lachen, doch seine Stimme klang angespannt wie im Zorn.
»Du glaubst, du wüsstest genug über die Myrddraal, um auf eigene Faust zu
entkommen, ja? Und du bist imstande, allein nach Tar Valon hineinzumarschieren
und dich dem Amyrlin-Sitz zu übergeben? Kannst du wenigstens eine Ajah von der
nächsten unterscheiden? Versengen soll mich das Licht, Junge, wenn du glaubst,
du könntest Tar Valon überhaupt allein erreichen, dann sag mir, ich solle
gehen.«
    Â»Geht«, grollte Mat, und eine Hand glitt
unter seinen Umhang. Rand erkannte erschreckt, dass er den Dolch aus Shadar
Logoth in der Hand hielt und vielleicht sogar bereit war, ihn zu gebrauchen.
    Heiseres Gelächter erklang von der
anderen Seite der niedrigen Trennwand her, und eine Stimme sagte laut und
verächtlich: »Trollocs? Zieh doch gleich den

Weitere Kostenlose Bücher