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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dazu, dass er
herumstotterte und in der Geschichte von einem Ende zum anderen übersprang. Shadar
Logoth und wie sie in der Nacht ihre Freunde verloren hatten und nicht wussten,
ob sie am Leben waren oder nicht. Der Blasse in Weißbrücke und Thoms Opfer,
damit sie entkommen konnten. Der Blasse in Baerlon. Später die Schattenfreunde
und Howal Gode und der Junge, der sich vor ihnen fürchtete, und die Frau, die
versucht hatte, Mat zu töten. Der Halbmensch vor der Gans
und Krone .
    Als er begann, über Träume zu reden,
fühlte sogar der Teil in seinem Inneren, der sprechen wollte, wie sich ihm die
Haare sträubten. Er klappte den Mund zu und biss sich auf die Zunge. Er atmete
schwerfällig durch die Nase und beobachtete voller Argwohn den Ogier, wobei er
hoffte, dieser werde glauben, er habe Albträume gemeint. Das Licht wusste, dass
sich ja alles tatsächlich wie ein Albtraum anhörte oder dass es jedenfalls
genügte, um einem Albträume zu verschaffen. Vielleicht dachte Loial auch, er
sei einfach dabei überzuschnappen. Vielleicht …
    Â»Ta’veren«, sagte Loial.
    Rand blinzelte. »Was?«
    Â»Ta’veren.« Loial rieb sich mit einem dicken Finger hinter einem spitzen Ohr und zuckte die
Achseln. »Der Älteste Haman behauptete immer, ich höre niemals zu, aber
manchmal habe ich doch zugehört. Du weißt natürlich, wie das Muster gewoben
wird?«
    Â»Ich habe noch nie ernsthaft darüber nachgedacht«,
sagte er bedächtig. »Es ist eben so.«
    Â»Ah, ja, na gut. Nicht genau. Siehst du,
das Rad der Zeit webt das Muster der Zeitalter und benutzt als Fäden unsere
Leben. Das Muster ist nicht festgelegt, jedenfalls nicht immer. Wenn ein Mann
versucht, sein Leben zu ändern, und es ist Platz genug im Muster dafür
vorhanden, dann webt das Rad einfach weiter und schließt die Veränderung ein.
Es gibt immer Raum für kleine Veränderungen, aber manchmal nimmt das Muster
eine größere Veränderung einfach nicht an, ganz gleich, wie sehr man sich auch
bemüht. Verstehst du?«
    Rand nickte. »Ich könnte auf dem Hof oder
auch in Emondsfelde wohnen, und das wäre eine kleine Veränderung. Aber falls
ich König sein wollte …« Er lachte, und Loial grinste, dass sein Gesicht ganz
breit wurde. Seine Zähne waren weiß und so breit wie Meißel.
    Â»Ja, genau. Aber manchmal ergreift einen
die Veränderung oder das Rad wählt sie für einen aus. Und manchmal krümmt das
Rad einen Lebensfaden oder mehrere davon so, dass alle umgebenden Fäden sich
danach richten müssen, und diese zwingen wieder andere Fäden in das neue
Muster, und diese wiederum andere und immer weiter. Diese erste Krümmung, um
das Muster zu bestimmen, nennt man ta’veren , und man kann nichts dagegen tun, ohne das gesamte Muster zu
verändern. Das Weben – ta’maral’ailen genannt – kann wochenlang dauern oder jahrelang. Es kann eine
ganze Stadt mit einschließen oder sogar das gesamte Muster. Artur Falkenflügel
war ta’veren ,
genauso wie Lews Therin Brudermörder auch, denke ich.« Er gab ein dröhnendes
Lachen von sich. »Der Älteste Haman wäre stolz auf mich. Er redete immer
weiter, und die Bücher über Reisen waren viel interessanter, aber manchmal habe
ich doch zugehört.«
    Â»Das ist alles gut und schön«, sagte
Rand, »aber ich weiß nicht, was das mit mir zu tun hat. Ich bin Schäfer und
kein neuer Artur Falkenflügel. Und Mat und Perrin sind das auch nicht. Es ist
einfach … lächerlich.«
    Â»Das habe ich auch nicht behauptet, aber
als ich dir zuhörte, konnte ich schon beinahe das Muster um dich herumwirbeln
fühlen, und ich habe an sich kein Talent für so etwas. Du bist wirklich ta’veren . Du … und deine
Freunde vielleicht auch.« Der Ogier unterbrach sich und rieb sich
gedankenverloren über den Nasenrücken. Schließlich nickte er, als sei er zu
einem Entschluss gekommen. »Ich möchte mit dir kommen, Rand.«
    Rand blickte ihn eine Weile entgeistert
an und fragte sich, ob er richtig gehört habe. »Mit mir?«, rief er, als er
seiner Stimme wieder mächtig war. »Hast du nicht gehört, was ich über …?« Er
betrachtete die Tür. Sie war fest geschlossen und so dick, dass jeder, der dort
draußen das Ohr gegen die Holztäfelung gepresst hatte, nur ein Murmeln

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