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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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er macht immer,
was sie vorschlägt, aber ich habe noch nie gehört, dass sie ihn
herumkommandiert.« Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Ich weiß nicht, warum dich das immer
noch überrascht«, antwortete Gawyn. »Selbst du versuchst nicht, Gareth zu
sagen, was er zu tun hat. Er hat unter drei Königinnen gedient, und bei zweien
war er Generalhauptmann und Erster Prinzregent. Ich möchte behaupten, dass
einige Leute glauben, er sei eher ein Symbol für den Thron Andors als die
Königin selbst.«
    Â»Mutter sollte sich einen Stoß geben und
ihn heiraten«, sagte sie abwesend. Ihre Aufmerksamkeit galt Rands Händen. »Sie
möchte doch – das kann sie vor mir nicht verbergen. Und es würde so viele
Probleme lösen.«
    Gawyn schüttelte den Kopf. »Einer von
ihnen muss zuerst nachgeben. Mutter kann nicht, und Gareth will nicht.«
    Â»Wenn sie es ihm befähle …«
    Â»Er würde gehorchen, glaube ich. Aber das
macht sie nicht. Du weißt, dass sie das nicht macht.«
    Plötzlich wandten sich beide Rand zu und
sahen ihn an. Er hatte das Gefühl, sie hätten vergessen, dass er da war. »Wer …?« Er musste sich unterbrechen und seine Lippen befeuchten. »Wer ist eure
Mutter?«
    Elayne machte vor Überraschung große
Augen, aber Gawyn sprach in ganz selbstverständlichem Ton, was seine Worte für
Rand noch aufrüttelnder klingen ließ. »Morgase, durch die Gnade des Lichts
Königin von Andor, Beschützerin des Reiches, Verteidiger des Volkes, Hochsitz
des Hauses Trakand.«
    Â»Die Königin«, brachte Rand heraus, und
der Schreck durchfuhr ihn und betäubte ihn. Beinahe glaubte er, in seinem Kopf
werde sich wieder alles drehen. Errege keine
Aufmerksamkeit. Falle nur einfach in den Garten der Königin und lass deine
Wunden von der Tochter-Erbin behandeln wie von einem Kräuterweiblein. Er wollte lachen, wusste aber, dass er einer Panik nahe war.
    Er holte tief Luft und rappelte sich
hoch. Er beherrschte sich sehr, um nicht einfach fortzurennen, war aber vom
Bewusstsein der Notwendigkeit erfüllt, zu entkommen, bevor ihn irgendjemand
anders hier entdeckte.
    Elayne und Gawyn betrachteten ihn ruhig,
und als er aufsprang, erhoben sie sich anmutig und nicht im Geringsten in Eile.
Er hob die Hand, um das Tuch von seinem Kopf zu nehmen, aber Elayne packte ihn
am Ellbogen. »Lass das! Du wirst sonst wieder bluten.« Ihre Stimme klang immer
noch ruhig, immer noch überzeugt davon, er werde tun, was sie ihm gesagt hatte.
    Â»Ich muss gehen«, sagte Rand. »Ich
klettere einfach über die Mauer zurück und …«
    Â»Du hast es wirklich nicht gewusst.« Zum
ersten Mal schien sie genauso überrascht wie er. »Willst du sagen, du bist auf
diese Mauer geklettert, um Logain zu sehen, ohne zu wissen, wo du warst? Du
hättest drunten auf der Straße viel besser sehen können.«
    Â»Ich … ich mag keine
Menschenansammlungen«, murmelte er. Er verbeugte sich ein wenig vor beiden.
»Wenn Ihr mich entschuldigt, äh … Lady.« In den Geschichten waren die
Königshöfe immer voll von Leuten, die sich gegenseitig mit Lord und Lady und
Königliche Hoheit und Majestät anredeten, aber falls er jemals die korrekte
Form der Anrede für die Tochter-Erbin gehört hatte, konnte er nicht klar genug
denken, um sich daran zu erinnern. Er konnte überhaupt kaum einen klaren
Gedanken fassen, ihm ging nur durch den Sinn, dass er ganz weit weg von hier
sein sollte. »Wenn Ihr mich entschuldigt, dann werde ich jetzt gehen. Äh …
vielen Dank für die …« Er berührte das Tuch um seinen Kopf. »Danke schön.«
    Â»Ohne uns wenigstens deinen Namen zu
nennen?«, sagte Gawyn. »Eine dürftige Bezahlung für Elaynes Pflege. Ich habe
mich schon gewundert. Du hörst dich zwar an wie ein Andorianer, aber keiner aus
Caemlyn, ganz klar, doch du weichst aus … Also, du kennst unsere Namen. Die
Höflichkeit verlangt, dass du uns deinen nennst.«
    Rand schaute sehnsüchtig zu der Mauer
hinauf und sagte dann seinen richtigen Namen, bevor ihm klar wurde, was er da
tat, und dann fügte er sogar noch hinzu: »Aus Emondsfelde in den Zwei Flüssen.«
    Â»Aus dem Westen«, murmelte Gawyn. »Sehr
weit im Westen.«
    Rand blickte sich unvermittelt um. Im
Tonfall des jungen Mannes hatte Überraschung gelegen, und Rand bemerkte einen
Moment

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