Das Rad der Zeit 1. Das Original
wollte, ob ihm jemand
folgte, doch durch die Kurven konnte er nicht sehr weit zurückblicken. Aber er
erinnerte sich nur zu gut an Elaidas Augen und stellte sich vor, dass sie ihn
beobachteten. Als er schlieÃlich die Tore zur Neustadt erreichte, rannte er.
KAPITEL 41
Alte Freunde und neue Bedrohungen
Z u Der
Königin Segen zurückgekehrt, lieà sich Rand an
den Türrahmen fallen und atmete tief durch. Er war den ganzen Weg gerannt,
hatte nicht darauf geachtet, ob jemand sah, dass er Rot trug, und nicht einmal
geschaut, ob jemand in seinem Rennen einen Grund sah, ihn zu verfolgen. Er
glaubte nicht, dass selbst ein Blasser ihn eingeholt hätte.
Lambgwin saà auf einer Bank neben der Tür
und hielt eine gestreifte Katze in den Armen, als er herangerannt kam. Der Mann
stand auf und schaute in die Richtung, aus der Rand gekommen war, um
nachzusehen, ob es Schwierigkeiten geben würde. Dabei kraulte er die Katze ganz
gelassen hinter den Ohren. Da er nichts sah, setzte er sich wieder, wobei er
sorgfältig darauf achtete, das Tier nicht zu stören. »Idioten versuchten vor
einer Weile, einige der Katzen zu stehlen«, sagte er. Er betrachtete seine
Handgelenke, bevor er sich wieder dem Kraulen widmete. »Katzen sind heutzutage
eine Menge Geld wert.«
Die beiden Weià tragenden Männer standen
immer noch auf der anderen StraÃenseite, wie Rand sah, doch einer hatte ein
blaues Auge, und sein Unterkiefer war geschwollen. Er trug einen finsteren
Gesichtsausdruck zur Schau und strich in mürrischem Eifer über seinen
Schwertgriff, wenn er zur Schenke herübersah.
»Wo ist Meister Gill?«, fragte Rand.
»In der Bibliothek«, antwortete Lambgwin.
Die Katze begann zu schnurren, und er grinste. »Eine Katze lässt sich von
nichts lange beeindrucken, nicht einmal, wenn jemand versucht hat, sie in einen
Sack zu stecken.«
Rand eilte hinein und durchquerte den
Schankraum, der nun von Männern besetzt war, die Rot trugen und sich über ihren
Bierkrügen unterhielten â über den falschen Drachen und ob die WeiÃmäntel
Schwierigkeiten machen würden, wenn man ihn nach Norden brachte. Es
interessierte keinen, was mit Logain geschah, aber sie wussten alle, dass die
Tochter-Erbin und Lord Gawyn mitreisen würden, und niemand wollte, dass den
beiden irgendetwas zustieÃ.
Er fand Meister Gill in der Bibliothek,
wo er mit Loial ein Brettspiel spielte. Auf dem Tisch lag eine mollige Katze
und beobachtete ihre Hände, wie sie sich über das gemusterte Spielbrett
bewegten. Der Ogier rückte wieder einen Stein mit einer Bewegung vor, die
eigenartig feinfühlig für seine dicken Finger war. Meister Gill schüttelte den
Kopf und benutzte Rands Erscheinen als Ausrede, um sich vom Tisch abzuwenden.
Loial gewann fast immer bei diesem Spiel. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht,
wo du steckst, mein Junge. Ich dachte, du könntest Schwierigkeiten mit einigen
von diesen Verrätern in Weià bekommen haben oder diesem Bettler begegnet sein.«
Rand stand eine Weile mit offenem Mund
da. Er hatte dieses Lumpenbündel von einem Mann vollkommen vergessen. »Ich habe
ihn gesehen«, sagte er schlieÃlich, »aber das ist noch gar nichts. Ich habe
auch die Königin gesehen und Elaida; da lag das Problem.«
Meister Gill lachte schnaubend. »Die
Königin, eh? Was du nicht sagst. Bei uns war vor einer Stunde Gareth Bryne im
Schankraum und hat mit dem Lordhauptmann, der die Kinder befehligt, Armdrücken
gespielt. Aber natürlich die Königin ⦠das ist schon was.«
»Blut und Asche«, grollte Rand, »jeder
denkt heute, dass ich lüge.« Er warf seinen Umhang über eine Stuhllehne und
lieà sich auf einen anderen Stuhl fallen. Er war zu aufgebracht, um sich
zurückzulehnen. Er rutschte auf der Stuhlkante herum und wischte sich das
Gesicht mit einem Taschentuch ab. »Ich sah den Bettler, und er sah mich und ich
glaubte ⦠Das ist nicht wichtig. Ich bin auf eine Gartenmauer geklettert, wo
ich den Vorplatz des Palasts überblicken konnte, als sie Logain hereinbrachten.
Und ich bin runtergefallen, und zwar nach innen.«
»Ich glaube beinahe, du willst dich über
uns lustig machen«, sagte der Wirt bedächtig. »Taâveren«, murmelte Loial.
»Oh, es ist so geschehen«, sagte Rand.
»Licht, hilf mir, es ist wahr.«
Meister Gills Zweifel schmolzen langsam
dahin, als er fortfuhr, und
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