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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ein Feuer
ausbrechen, wenn Ihr das auf der Tür habt.«
    Â»Ihr verlasst jetzt das Haus«, sagte
Meister Gill ruhig, »oder ich lasse die königliche Garde holen, damit sie das,
was von Euch noch übrig ist, auf den Abfall karren.«
    Lambgwins Schwert wurde mit einem
schabenden Geräusch aus der Scheide gezogen, und dieses Schaben von Stahl auf
Leder wiederholte sich im ganzen Raum. Alle Hände hielten Schwerter und Dolche.
Die Kellnerinnen huschten zu den Türen.
    Der Unteroffizier sah sich in
verächtlicher Ungläubigkeit um. »Der Drachenzahn …«
    Â»Hilft Euch fünfen nicht«, beendete
Meister Gill seinen angefangenen Satz. Er hielt eine Faust hoch und streckte
den Zeigefinger aus. »Eins.«
    Â»Ihr müsst wahnsinnig sein, Wirt, wenn
Ihr die Kinder des Lichts bedroht!«
    Â»Weißmäntel haben in Caemlyn nichts zu
sagen. Zwei.«
    Â»Glaubt Ihr wirklich, damit wäre alles
für Euch ausgestanden?«
    Â»Drei.«
    Â»Wir kommen zurück«, brauste der
Unteroffizier nochmals auf, und dann ließ er seine Männer schleunigst
kehrtmachen, wobei er sich bemühte, alles nach einem geordneten Rückzug
aussehen zu lassen, dessen Tempo er allein bestimmte. Allerdings wurde er durch
den Eifer seiner eigenen Leute Lügen gestraft, die wohl nicht gerade rannten,
aber kein Hehl daraus machten, dass sie rauswollten.
    Lambgwin stand vor der Tür mit seinem
Schwert in der Hand und ließ sie erst durch, nachdem Meister Gill ihm erregt
zugewunken hatte. Als die Weißmäntel draußen waren, ließ sich der Wirt
schwerfällig auf einen Stuhl fallen. Er rieb sich mit einer Hand die Stirn und
sah die Hand dann an, als sei er überrascht, dass sie nicht schweißbedeckt war.
Im ganzen Raum setzten sich die Männer wieder und lachten darüber, was sie
getan hatten. Einige kamen herüber und klopften Meister Gill auf die Schulter.
    Als er Rand sah, wankte der Wirt vom
Stuhl weg zu ihm hin. »Wer hätte gedacht, dass ich das Zeug zum Helden habe?«,
sagte er staunend. »Das Licht erleuchte mich.« Plötzlich schüttelte er sich, und
seine Stimme klang beinahe wieder normal. »Ihr werdet euch verbergen müssen,
bis ich euch aus der Stadt herausbringen kann.« Nach einem besorgten Blick
zurück in den Schankraum schob er Rand weiter in den Flur hinein. »Diese Kerle
werden zurückkommen, oder sie schicken ein paar Spione herum, die für einen Tag
Rot tragen. Nach dem Schauspiel, das ich ihnen geliefert habe, wird es ihnen
vermutlich gleich sein, ob ihr hier seid oder nicht – sie werden sich einfach
so verhalten, als wärt ihr hier.«
    Â»Das ist doch verrückt!«, protestierte
Rand. Als der Wirt die Hand warnend erhob, senkte er die Stimme. »Die
Weißmäntel haben doch gar keinen Grund, hinter mir her zu sein.«
    Â»Ich weiß nichts über ihre Gründe, Junge,
aber sie sind ganz sicher hinter dir und Mat her. Was habt ihr denn nur
angestellt? Elaida und die Weißmäntel!«
    Rand erhob protestierend die Hände, ließ
sie aber wieder fallen. Es ergab keinen Sinn, aber er hatte den Weißmantel ja
gehört. »Was wird mit Euch? Die Weißmäntel werden Euch Schwierigkeiten
bereiten, auch wenn sie uns nicht finden.«
    Â»Zerbrich dir deshalb nicht den Kopf,
Junge! Die königliche Garde sorgt immer noch dafür, dass die Gesetze
eingehalten werden, selbst wenn sie Verräter in Weiß herumstolzieren lässt. Und
was die Nacht betrifft … na ja, Lambgwin und seine Freunde bekommen vielleicht
nicht viel Schlaf, aber ich habe beinahe Mitleid mit jedem, der versucht, ein
Zeichen auf meine Tür zu kritzeln.«
    Gilda erschien neben ihnen und knickste
vor Meister Gill. »Meister, da ist … eine Dame. In der Küche!« Sie hörte sich
ob dieser Tatsache schockiert an. »Sie fragt nach Meister Rand und Meister Mat – sie hat ihre Namen genannt.«
    Rand und der Wirt blickten sich fragend
an.
    Â»Junge«, sagte Meister Gill, »wenn du es
tatsächlich geschafft hast, Lady Elayne aus dem Palast in meine Schenke zu
locken, dann enden wir alle beim Henker.« Gilda quietschte auf, als er die
Tochter-Erbin erwähnte, und starrte Rand mit großen Augen an. »Raus mit dir,
Mädchen«, sagte der Wirt in scharfem Ton. »Und halt den Mund über das, was du
gehört hast. Es geht niemanden was an.« Gilda nickte und huschte durch

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