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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Nase. »Was das betrifft –
wer weiß schon, wann es zu Ende ist?« Er schwieg und zeigte sein
geheimnisvolles Lächeln, während er den Blick über die Menge schweifen ließ.
»Ich weiß«, sagte er betont lässig, »dass er die Eine Macht anwenden kann. Die
anderen konnten das nicht. Doch er kann sie lenken. Der Boden öffnet sich unter
den Füßen seiner Feinde, und dicke Mauern zerbrechen bei seinem Schrei. Der
Blitz kommt, wenn er ihn ruft, und schlägt dort ein, wo er hinzeigt. Das habe
ich gehört, und zwar von Männern, denen ich glaube.«
    Gelähmtes Schweigen breitete sich aus.
Rand sah seine Freunde an. Perrin schien Dinge zu sehen, die ihm nicht
gefielen, aber Mat war immer noch aufgeregt.
    Tam zog den Bürgermeister zu sich heran,
aber bevor er sprechen konnte, platzte Ewin Finngar heraus.
    Â»Er wird wahnsinnig werden und sterben!
In den Geschichten werden die Männer, die die Eine Macht lenken, immer
wahnsinnig, und dann siechen sie dahin und sterben. Nur Frauen können sie
benutzen. Weiß er das nicht?« Er duckte sich, um einer Kopfnuss von Meister
Buie zu entgehen.
    Â»Wir haben genug von dir gehört, Junge.«
Cenn schüttelte eine knorrige Faust vor Ewins Gesicht. »Zeig den nötigen
Respekt und überlass das den Älteren. Hau ab!«
    Â»Beherrsch dich, Cenn!«, grollte Tam.
»Der Junge ist bloß neugierig. Es ist nicht nötig, dass du dich wie ein Narr
benimmst.«
    Â»Benimm dich deinem Alter entsprechend«,
fügte Bran hinzu. »Und denk wenigstens einmal daran, dass du ein Mitglied des
Dorfrats bist.«
    Cenns runzliges Gesicht färbte sich bei
jedem Wort dunkler, bis es beinahe lila aussah. »Ihr wisst, von welcher Art
Frauen er spricht. Schau mich nicht so böse an, Luhhan, und auch du, Crawe.
Dies ist ein anständiges Dorf mit rechtschaffenen Leuten, und es ist schon
schlimm genug, wenn Fain von falschen Drachen erzählt, die die Eine Macht
benutzen, ohne dass solch ein närrischer Junge auch noch die Aes Sedai ins
Spiel bringt. Es gibt Dinge, über die man nicht reden sollte, und mir ist es
gleich, ob ihr diesen dummen Händler alles erzählen lasst, was er will. Es ist
einfach nicht richtig.«
    Â»Ich habe niemals etwas gesehen oder
gehört oder gerochen, über das man nicht auch sprechen konnte«, sagte Tam, aber
Fain gab keine Ruhe.
    Â»Die Aes Sedai stecken schon in der Sache
drin«, sagte der Händler. »Eine Gruppe von ihnen ist von Tar Valon aus nach
Süden geritten. Da er die Macht anwenden kann, können nur die Aes Sedai ihn
besiegen, auch wenn die anderen noch so viele Schlachten gegen ihn schlagen
oder ihn gefangen halten, wenn er besiegt ist. Falls er besiegt wird.«
    Irgendjemand in der Menge stöhnte laut
auf, und sogar Tam und Bran tauschten unsichere Blicke. Die Dorfbewohner
standen in Gruppen beieinander, und mancher zog den Umhang enger um sich,
obwohl der Wind etwas nachgelassen hatte.
    Â»Natürlich wird er besiegt!«, rief
jemand.
    Â»Die falschen Drachen werden immer
geschlagen.«
    Â»Er muss einfach besiegt werden, nicht
wahr?«
    Â»Und wenn es nicht gelingt?«
    Tam hatte es endlich fertig gebracht, dem
Bürgermeister etwas ins Ohr zu flüstern, und Bran, der von Zeit zu Zeit nickte
und das Gemurmel um ihn herum nicht beachtete, erhob schließlich die Stimme.
    Â»Hört mal alle zu! Seid still und hört
zu!« Das Geschrei wurde wieder zu einem Gemurmel. »Das sind nicht irgendwelche
Neuigkeiten von draußen. Der Dorfrat muss darüber sprechen. Meister Fain,
leistet uns in der Schenke Gesellschaft! Wir wollen Euch einiges fragen.«
    Â»Ich hätte nichts gegen einen
ordentlichen Krug Glühwein einzuwenden«, antwortete der Händler schmunzelnd. Er
sprang vom Wagen, wischte sich die Hände am Mantel ab und rückte fröhlich
seinen Umhang zurecht. »Kümmert sich jemand um meine Pferde?«
    Â»Ich will hören, was er zu sagen hat!«
Mehr als eine Stimme erhob sich protestierend.
    Â»Ihr könnt ihn nicht einfach mitnehmen!
Meine Frau hat mich geschickt, damit ich Stecknadeln kaufe!« Das war Wit
Congar. Er zog die Schultern hoch, als wolle er die Blicke einiger anderer
abwehren, hielt aber seine Stellung.
    Â»Wir haben auch ein Recht, Fragen zu
stellen!«, schrie jemand weit hinten aus der Menge. »Ich …«
    Â»Ruhe!«, brüllte der Bürgermeister und
rief

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