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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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um Unterstützung bitten.«
    Â»Er hat es nicht gesagt«, erwiderte Mat
unsicher. »Und er hat auch nichts von einem neuen Zeitalter der Legenden
erwähnt. Er sagte, die Welt werde durch die Ankunft des Drachen zerrissen.«
    Â»Das würde uns retten«, sagte Perrin
trocken. »Eine neue Zerstörung der Welt.«
    Â»Gib nicht mir die Schuld«, grollte Mat.
»Ich habe nur wiedergegeben, was der Söldner sagte.«
    Perrin schüttelte den Kopf. »Ich hoffe
nur, die Aes Sedai und dieser Drache, ob falsch oder nicht, bleiben, wo sie
sind. Vielleicht werden dann die Zwei Flüsse verschont bleiben.«
    Â»Glaubst du, sie sind in Wirklichkeit
Schattenfreunde?« Mat runzelte gedankenverloren die Stirn.
    Â»Wer?«, fragte Rand.
    Â»Die Aes Sedai.«
    Rand sah Perrin an, der mit den Achseln
zuckte. »Die Geschichten …«, begann er bedächtig, doch Mat schnitt ihm das Wort
ab.
    Â»Nicht alle Geschichten behaupten, dass
sie dem Dunklen König dienen, Rand.«
    Â»Beim Licht, Mat«, sagte Rand. »Sie
verursachten die Zerstörung der Welt. Was brauchst du denn noch?«
    Â»Vielleicht.« Mat seufzte, grinste aber
im nächsten Augenblick schon wieder. »Der alte Bili Congar sagt, es gäbe sie
gar nicht. Aes Sedai. Schattenfreunde … Er sagt, das seien nur Geschichten. Er
sagt, dass er auch nicht an den Dunklen König glaubt.«
    Perrin schnaubte. »Coplin-Geschwätz von
einem Congar! Was kannst du sonst erwarten?«
    Â»Der alte Bili hat den Dunklen König
genannt. Ich wette, das hast du nicht gewusst.«
    Â»Licht!«, seufzte Rand.
    Mats Grinsen wurde breiter. »Das war
letztes Frühjahr, bevor seine Felder vom Schnittwurm befallen wurden, die der
anderen aber nicht. Gerade bevor alle in seinem Haus Gelbaugenfieber bekamen.
Ich habe gehört, wie er es gesagt hat. Er sagt immer noch, er glaube nicht
dran, aber immer wenn ich ihm sage, er solle doch den Dunklen König beim Namen
nennen, wirft er irgendwas nach mir.«
    Â»Und du bist dumm genug, um so was zu
sagen, wie, Matrim Cauthon?« Nynaeve al’Meara trat in ihre Mitte, den dunklen
Zopf über der Schulter und vor Wut kochend. Rand rappelte sich auf. Sie war
schlank und reichte Mat kaum bis zur Schulter, doch in diesem Moment erschien
ihnen die Dorfheilerin größer als sie alle, und es spielte keine Rolle, dass sie
jung und hübsch war. »Ich habe Bili Congar gleich so eingeschätzt, aber ich
dachte, du hättest mehr Verstand und würdest nicht noch versuchen, ihn
aufzustacheln. Du bist vielleicht alt genug, um zu heiraten, Matrim Cauthon,
aber in Wirklichkeit solltest du noch an Mutters Schürzenzipfel hängen! Als
Nächstes wirst du auch noch den Dunklen König nennen.«
    Â»Nein, Dorfheilerin«, protestierte Mat.
Er sah aus, als wünsche er sich, irgendwo weit weg zu sein. »Es war doch der
alte Bi… Ich meine, Meister Congar und nicht ich! Blut und Asche, ich …«
    Â»Hüte deine Zunge, Matrim!«
    Rand versteifte sich unwillkürlich,
obwohl ihr zorniger Blick gar nicht ihm galt. Perrin sah genauso zerknirscht
aus. Später würde sich der eine oder andere von ihnen darüber beklagen, dass
sie von einer Frau heruntergeputzt worden waren, die nicht viel älter als sie
selbst war – das geschah jedes Mal, wenn Nynaeve geschimpft hatte, allerdings
außerhalb ihrer Hörweite –, doch von Angesicht zu Angesicht schien der
Altersunterschied plötzlich groß genug. Besonders, wenn sie richtig wütend war.
Der Stock in ihrer Hand hatte ein dickes Ende, und man musste damit rechnen,
dass sie jedem eins überzog, der sich in ihren Augen wie ein Narr benahm – auf
den Kopf oder die Hände oder Beine – gleich, wie alt er war und welche Stellung
er im Dorf innehatte.
    Rand hatte seine Aufmerksamkeit auf die Dorfheilerin
konzentriert, und so war es ihm entgangen, dass sie nicht allein war. Als er
seinen Fehler bemerkte, wollte er fortrennen, gleichgültig, was Nynaeve später
sagen würde.
    Egwene stand ein paar Schritte hinter der
Dorfheilerin und beobachtete alles aufmerksam. Sie war genauso groß wie Nynaeve
und hatte denselben dunklen Teint. In diesem Augenblick schien sie Nynaeves
Stimmung widerzuspiegeln, die Arme unter den Brüsten verschränkt, den Mund
missbilligend verzogen. Die Kapuze ihres weichen grauen Umhangs warf einen
Schatten über ihr Gesicht, und in

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