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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Augen-und-Ohren. In Cairhien gab es Aes Sedai, und sie schienen sich frei im Sonnenpalast bewegen zu können, während sich der Wiedergeborene Drache dort aufhielt. Dann wurde das Raunen heiser und unbehaglich, zögerlich. Die Augen-und-Ohren in Cairhien wollten es nicht sagen. Niemand wollte wiederholen, was die Agenten berichtet hatten. Da waren Aes Sedai in Cairhien, und sie schienen die Befehle des Wiedergeborenen Drachen zu befolgen. Noch schlimmer waren die Namen, die durchsickerten. Ein paar der Frauen waren in Salidar dabei gewesen, sie hatten zu den Ersten gehört, die sich Elaida widersetzt hatten, während andere von ihnen Frauen waren, von denen man wusste, dass sie loyal zu Elaida standen. Soweit Egwene wusste, hatte niemand das Wort Zwang laut ausgesprochen, aber alle hatten daran gedacht.
    »Es ist sinnlos, sich das Haar zu raufen, wenn der Wind nicht in die gewünschte Richtung bläst«, erwiderte Siuan und setzte sich wieder auf den Hocker. Sie wollte die Beine übereinanderschlagen, stellte aber hastig beide Füße auf den Teppich zurück, als der Hocker kippte. Sie murmelte etwas Unhörbares und richtete die Stola mit einem Schulterzucken. Und war gezwungen, den nächsten Ruck auszubalancieren. »Man muss die Segel so ausrichten, dass man aus der Richtung einen Vorteil zieht, aus der der Wind kommt. Denkt man kühl, dann wird man es zurück ans Ufer schaffen. Ist man halsstarrig, wird man ertrinken.« Manchmal klang Siuan so, als würde sie noch immer auf einem Fischerboot arbeiten. »Ich glaube, Ihr benötigt mehr als einen Schluck, wenn es helfen soll, Mutter.«
    Mit einer Grimasse schob Egwene den Becher noch ein Stück weiter weg. Der Geschmack auf ihrer Zunge war fast genauso schlimm wie die Kopfschmerzen. »Siuan, wenn Ihr eine Möglichkeit seht, wie wir einen Nutzen daraus ziehen können, dann wünschte ich, Ihr würdet es mir sagen. Ich will nicht einmal darüber nachdenken, dass Rand Schwestern mit einem Zwang belegt haben könnte.« Weder über die Möglichkeit, dass er ein so abstoßendes Gewebe kannte, noch darüber, dass er jeden damit belegen konnte. Sie kannte es – ein weiteres kleines Geschenk von Moghedien –, und sie wünschte, sie könnte vergessen, wie man es herstellte.
    »In diesem Fall geht es weniger darum, es zu benutzen, als vielmehr die Konsequenzen zu bedenken. Irgendwann wird man sich um ihn kümmern müssen, ihm vielleicht eine Lektion erteilen müssen, aber Ihr könnt nicht wollen, dass sich die Schwestern jetzt auf ihn stürzen, und diese Geschichten aus Cairhien machen alle vorsichtig.« Siuans Stimme war ganz ruhig, aber sie rutschte auf dem Hocker umher, was deutlich ihre innere Anspannung verriet. Das war kein Thema, über das eine Aes Sedai zu ruhig sprechen konnte. »Andererseits, sobald das alle zu Ende gedacht haben, werden sie erkennen, dass es die Geschichten, er wolle sich Elaida unterwerfen, zu barem Unsinn macht. Durchaus möglich, dass sie Schwestern ausgeschickt hat, um ihn zu überwachen, aber die würden keine Rebellen akzeptieren, die Elaida stürzen wollen. Diese Erkenntnis wird jenen, die mittlerweile der Ansicht sind, Elaida könnte ihn an der Leine haben, etwas mehr Mut machen. Es ist ein Grund weniger, warum jemand darüber nachdenken sollte, sich ihr zu ergeben.«
    »Was ist mit Cadsuane?«, fragte Egwene. Von all den Namen, die aus Cairhien kamen, hatte dieser den Schwestern den größten Schrecken versetzt. Cadsuane Melaidhrin war eine Legende, und es gab genauso viele ablehnende Versionen dieser Legende wie zustimmende. Einige Schwestern waren davon überzeugt, dass es sich um einen Irrtum handeln musste; Cadsuane musste schon lange tot sein. Andere schienen sich bloß zu wünschen, dass sie tot wäre. »Seid Ihr sicher, dass sie nach Rands Verschwinden in Cairhien geblieben ist?«
    »Nachdem ihr Name gefallen war, habe ich dafür gesorgt, dass meine Leute nach ihr Ausschau halten«, erwiderte Siuan und klang jetzt alles andere als ruhig. »Ich weiß nicht, ob sie eine Schattenfreundin ist, ich habe nur den Verdacht, aber ich versichere Euch, dass sie eine Woche nach seinem Verschwinden im Sonnenpalast war.«
    Egwene kniff die Augen zu und drückte die Handkanten gegen die Lider. Das schien keinerlei Wirkung auf die pulsierende Nadel in ihrem Kopf zu haben. Vielleicht war Rand in Begleitung einer Schwarzen Schwester oder war es zumindest gewesen. Vielleicht hatte er Aes Sedai mit dem Zwang belegt. Schlimm genug bei gewöhnlichen

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