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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mich wie ein Pfeil nach Tar Valon geschickt. Also war ich in diesem Dorf und habe sie gesehen.«
    »Wen, Tarna?«
    »Asha’man.« Sie drehte sich endlich um. Ihre Augen waren noch immer wie blaues Eis, aber angespannt. Sie hielt den Pokal mit beiden Händen fest, als wollte sie die Wärme aufsaugen. »Natürlich wusste ich noch nicht, wer sie waren, aber sie rekrutierten offen Männer für den Wiedergeborenen Drachen, und es erschien klüger, erst zuzuhören, bevor ich etwas sagte. Gut für mich, dass ich so gehandelt habe. Es waren sechs von ihnen, Pevara, sechs Männer in schwarzen Mänteln. Zwei mit silbernen Schwertern an ihren Kragen horchten Männer aus, ob sie gern lernen würden, die Macht zu lenken. Oh, sie sagten das nicht offen heraus. Sie nannten es den Blitz schleudern. Schleudere den Blitz und reite den Donner. Aber mir war es klar, wenn auch nicht den Narren, mit denen sie sprachen.«
    »Ja, es war gut für Euch, dass Ihr geschwiegen habt«, sagte Pevara leise. »Sechs Männer, die die Macht lenken können, wären für eine einzelne Schwester mehr als gefährlich. Unsere Augen-und-Ohren berichten alle über diese Rekrutierungstrupps – sie erscheinen überall, von Saldaea bis Tear –, aber niemand scheint eine Idee zu haben, wie man sie aufhalten könnte. Falls es dazu nicht schon zu spät ist.« Beinahe hätte sie sich wieder auf die Lippe gebissen. Das war das Problem, wenn man redete. Manchmal sagte man mehr, als man wollte.
    Seltsamerweise ließ die Bemerkung Tarna etwas weniger steif erscheinen. Sie setzte sich wieder und lehnte sich zurück, auch wenn ihrer Haltung noch immer eine Spur von Misstrauen anhaftete. Sie wählte ihre Worte vorsichtig, hielt inne, um den Pokal an die Lippen zu führen, aber Pevara entging nicht, dass sie keineswegs trank. »Ich hatte auf dem Flussschiff nach Norden viel Zeit zum Nachdenken. Sogar noch mehr, nachdem uns der Idiot von Kapitän so hart ans Ufer setzte, dass er einen Mast zerbrach und ein Leck in den Rumpf schlug. Tage, die wir mit dem Versuch verbracht haben, ein anderes Schiff herbeizurufen, nachdem wir an Land gegangen sind, und Tage, um ein Pferd zu finden. Sechs dieser Männer, die in ein Dorf geschickt wurden, haben mich schließlich überzeugt. Oh, die Umgebung auch, aber sie war nicht besonders bevölkert. Ich … ich glaube, es ist zu spät.«
    »Elaida ist der Ansicht, man könnte sie alle dämpfen«, sagte Pevara unverbindlich. Sie hatte sich bereits zu weit hervorgewagt.
    »Wenn sie sechs von ihnen in ein kleines Dorf schicken können und das Schnelle Reisen beherrschen? Meiner Meinung nach gibt es nur eine Antwort. Wir …« Tarna holte tief Luft und berührte die hellrote Stola erneut, aber jetzt schien es mehr aus Bedauern zu geschehen, als um Zeit zu gewinnen. »Rote Schwestern müssen sie als Behüter aufnehmen, Pevara.«
    Das war eine solche Überraschung, dass Pevara blinzelte. Einen Bruchteil weniger Selbstkontrolle, und sie hätte sie angestarrt. »Ist das Euer Ernst?«
    Die eiskalten blauen Augen erwiderten ihren Blick ruhig. Das Schlimmste war vorbei – das Undenkbare laut ausgesprochen –, und Tarna war wieder eine Frau aus Stein. »Das ist kaum ein Thema, um Scherze zu machen. Die einzige andere Möglichkeit besteht darin, sie unbehelligt zu lassen. Wer sonst kann es tun? Rote Schwestern haben Erfahrung damit, sich solchen Männern zu stellen, und sind bereit, die nötigen Risiken auf sich zu nehmen. Jede andere wird davor zurückschrecken. Jede Schwester wird mehr als einen nehmen müssen, aber die Grünen kommen damit auch gut zurecht. Obwohl ich glaube, dass die Grünen in Ohnmacht fallen würden, wenn man ihnen das vorschlägt. Wir … die Roten Schwestern … müssen tun, was getan werden muss.«
    »Habt Ihr das schon Elaida vorgeschlagen?«, fragte Pevara, und Tarna schüttelte ungeduldig den Kopf.
    »Wie Ihr schon sagtet, Elaida glaubt …« Die blonde Frau schaute stirnrunzelnd in ihren Wein, bevor sie fortfuhr. »Elaida glaubt oft das, was sie glauben will, und sieht, was sie sehen will. Ich habe versucht, am ersten Tag nach meiner Rückkehr die Asha’man anzusprechen. Nicht der Vorschlag mit dem Behüterbund. Ich bin keine Närrin. Sie hat mir verboten, sie zu erwähnen. Aber Ihr seid … unkonventionell.«
    »Und glaubt Ihr, dass sie gedämpft werden können, nachdem sie den Bund eingegangen sind? Ich habe keine Ahnung, welche Folgen das für die Schwester hätte, die den Bund hält, und in Wahrheit will ich es

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