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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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um Leute anzuziehen. Was das anging, reichten sogar schon Tiere, die nicht so selten waren; nur wenige Menschen waren so weit gereist, um einen leibhaftigen Bären oder gar einen Löwen gesehen zu haben. Allein schwere Regenschauer hielten die Menge ab, und wenn der Regen zu schlimm wurde, weigerten sich die Jongleure und Akrobaten sowieso, ohne eine Überdachung aufzutreten. Was Luca mürrisch herumlaufen und aufgeregt davon plappern ließ, genug Segeltuch finden zu müssen, um jeden Akt zu überdachen, oder ein Zelt machen zu lassen, das groß genug war, den ganzen Zirkus aufzunehmen. Ein Zelt! Der Mann war in seinen Ambitionen nicht zu überbieten. Warum nicht gleich auch noch einen Palast auf Rädern, wenn er schon mal dabei war?
    Wären Luca und das langsame Fortkommen des Zirkus das Einzige gewesen, worum sich Mat hätte sorgen müssen, wäre er ein glücklicher Mann gewesen. Manchmal wurden sie von zwei oder drei langsam fahrenden, früh aufgebrochenen Wagenzügen aus seanchanischen Siedlern mit ihren seltsam geformten, spitz zulaufenden Wagen und dem merkwürdigen Vieh überholt, bevor sich der erste Zirkuswagen in Bewegung setzte. Manchmal wurden sie von Reihen seanchanischer Soldaten überholt, die in langsamem Tempo marschierten, Reihen aus Männern mit Helmen, die an Insektenköpfe erinnerten und die schneidig ausschritten, und Reihen von Reitern, deren Rüstungen aus sich überlappenden Platten mit Streifen bemalt waren. Einmal saßen die Reiter auf Torms , Kreaturen mit bronzenen Schuppen, die an Katzen in der Größe von Pferden erinnerten. Solange man davon absah, dass sie drei Augen hatten. Zwanzig oder mehr schlängelten sich in einem geschmeidigen Kriechgang vorwärts, und zwar schneller, als ein Pferd traben konnte. Weder Reiter noch ihre Tiere widmeten dem Wanderzirkus einen zweiten Blick, aber die Pferde drehten durch, als die Torms vorbeizogen, sie wieherten schrill und bäumten sich in ihren Geschirren auf. Die Löwen und Leoparden und Bären brüllten in ihren Käfigen, und das Rotwild warf sich blindlings gegen die Gitterstäbe. Es dauerte Stunden, um alle Tiere wieder so weit zu beruhigen, dass die Wagen weiterziehen konnten, und Luca bestand darauf, sich zuerst um die Abschürfungen der Käfigtiere zu kümmern. Seine Tiere waren eine große Investition. Zweimal entschieden sich Offiziere mit Helmen mit dünnen Helmbüschen, die Erlaubnisurkunde für Lucas Pferde zu kontrollieren, und Mat schwitzte kalte Schweißtropfen von Traubengröße, bis sie zufrieden weiterzogen. Als der Wanderzirkus nach Norden kroch, nahm die Zahl der Seanchaner auf der Straße ab, aber er schwitzte jedes Mal erneut, wenn er die nächste Gruppe sah, ob es nun Soldaten oder Siedler waren. Vielleicht hielt Suroth das Verschwinden Tuons wirklich geheim, aber die Seanchaner würden nach ihr suchen. Es brauchte nur einen übereifrigen Offizier, der die Zahl auf der Urkunde tatsächlich mit den vorhandenen Pferden verglich. Danach würde er die Wagen mit Sicherheit durchsuchen. Nur eine übertrieben diensteifrige Sul’dam genügte, die der Meinung war, unter den Jongleuren und Verrenkungskünstlern könnte eine Frau sein, die die Macht lenken konnte. Er schwitze Pflaumen! Unglücklicherweise war nicht jeder ausreichend um die eigene Haut besorgt.
    Außerhalb eines Dorfes namens Weesin, das kaum größer als Fliegendreck war, einer kleinen Ansammlung von strohbedeckten Häusern, bei denen nicht einmal Luca glaubte, dass dort mehr als zwei Kupferstücke zu holen waren, stand Mat in einen schweren Wollumhang gehüllt im strömenden Regen und beobachtete, wie sich die drei Aes Sedai bei Sonnenuntergang zurück in den Wanderzirkus schlichen. In der Ferne donnerte es. Sie waren in dunkle Umhänge gehüllt und hatten die Kapuzen über den Kopf gezogen, aber er hatte nicht den geringsten Zweifel an ihrer Identität. Sie gingen im niederprasselnden Regen keine zehn Schritte an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen, aber das silberne Medaillon auf Mats Brust legte sich kalt auf seine Haut. Mindestens eine von ihnen lenkte gerade die Macht oder hielt sie zumindest umklammert. Sollte er doch zu Asche verbrennen, sie waren alle drei verrückt wie die Märzhasen.
    Die Aes Sedai waren gerade zwischen den Wagen und Zelten verschwunden, als drei weitere in Umhänge gehüllte Gestalten auftauchten und ihnen nacheilten. Eine dieser Frauen hatte einen schärferen Blick und hob eine Hand, um in seine Richtung zu zeigen, aber die anderen hielten nur

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