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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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kurz inne, dann eilten sie den Aes Sedai hinterher. Er wollte fluchen, ließ es dann aber sein. Darüber war er hinaus. Wenn er die Leute auf eine Liste gesetzt hätte, die er umherwandern sehen wollte, wo sie einer seanchanischen Patrouille begegnen konnten, wären die Aes Sedai und die Sul’dam etwa mit Tuon und Selucia gleichgezogen.
    »Ich frage mich, was sie vorhaben«, sagte Noal hinter ihm, und Mat schreckte so zusammen, dass eine Regenböe ihren Weg in seine Kapuze fand und ihm den Nacken hinunterlief. Er wünschte sich, der knorrige alte Mann würde aufhören, sich an ihn anzuschleichen.
    »Das werde ich herausfinden«, murrte er und riss den Umhang zurecht. Eigentlich wusste er überhaupt nicht, warum er sich die Mühe machte. Sein Mantel war nur etwas feucht, aber sein Leinenhemd war bereits mit Wasser vollgesogen.
    Seltsamerweise war Noal nicht länger an seiner Seite, als er den Wagen mit dem verblassenden weißen Anstrich erreichte, in dem die Aes Sedai und die Sul’dam schliefen. Der Mann steckte seine Nase gern in alles hinein. Vielleicht war er ja zu dem Schluss gekommen, dass er nass genug war. Blaeric und Fen lagen bereits in ihre Decken gehüllt unter dem Wagen und schienen sich weder am Schlamm noch am Regen zu stören, aber er hätte nicht darauf gewettet, dass sie wirklich schliefen. Und tatsächlich setzte sich einer auf, als er zu dem Wagen emporklomm. Wer es auch war, er sagte kein Wort, aber Mat konnte seine Blicke spüren. Doch er zögerte nicht und hielt sich auch nicht mit Anklopfen auf.
    Im Inneren war es eng, da alle sechs Frauen auf den Beinen waren, die tropfenden Umhänge noch in den Händen. Zwei an den Wänden angebrachte Lampen spendeten reichlich Licht, in gewisser Weise war es besser, als für ihn gut war. Sechs Gesichter wandten sich ihm zu, und zwar mit jenen starren Blicken, wie sie Frauen immer einem Mann widmeten, wenn er einen Fuß dahin setzte, wo es ihnen nicht passte. Die Luft im Wagen roch nach nasser Wolle und wirkte, als wäre gerade der Blitz eingeschlagen oder würde es jeden Augenblick tun. Regen trommelte aufs Dach, aber das Fuchskopf-Medaillon fühlte sich nicht kühler an als jedes andere Stück Silber. Vielleicht hatten Blaeric und Fen ihn in dem Glauben eintreten lassen, dass man ihm ohnehin den Kopf abreißen würde. Vielleicht wollten sie sich auch nur aus der Sache heraushalten. Andererseits war ein Behüter zu sterben bereit, wenn seine Aes Sedai es für notwendig hielt. Aber nicht Mat Cauthon. Er versetzte der Tür einen Stoß mit der Hüfte. Sie schmerzte kaum noch. Oder zumindest nur selten.
    Als er die Frauen darauf ansprach, antwortete Edesina ihm mit wildem Tonfall und schüttelte das schwarze Haar aus, das ihr auf den Rücken fiel. »Meister Cauthon, ich bin Euch dankbar, dass Ihr mich vor den Seanchanern gerettet habt, und ich werde Euch meine Dankbarkeit auch zeigen, aber es gibt Grenzen. Ich bin nicht Eure Dienerin, die Ihr herumschubsen könnt. Im Dorf waren keine Seanchaner, und wir haben unsere Gesichter verhüllt. Es war nicht notwendig, uns Eure … Wachhunde … hinterherzuschicken.« Der Blick, den sie den drei Seanchanerinnen zuwarf, hätte Eier braten können. Edesina war darüber hinaus, bei jedem mit einem seanchanischen Akzent nervös zu reagieren. Sie wollte wieder so wie früher sein, und die Sul’dam waren bei der Hand. Mat verließ sich darauf, dass die berühmte Aes Sedai-Gelassenheit die Dinge nicht bis zur Gewalt eskalieren ließ. Er hoffte, dass sie nicht bereits zu angespannt waren. In seinen alten Erinnerungen kamen Aes Sedai vor, die wie die Feuerwerkskörper der Feuerwerker in die Luft gingen.
    Bethamins dunkles Gesicht zeigte kein Zeichen von Besorgnis. Sie hatte ihren Umhang ausgeschüttelt und hängte ihn auf einen Haken, während Edesina sprach, dann glättete sie das Kleid über den Hüften. Heute Abend trug sie verblichene grüne Unterröcke. Sie beklagte sich darüber, dass die Tracht aus Ebou Dar nicht schicklich war, und Mat vermutete, dass er jetzt, da sie von der Küste weg waren, etwas anderes für sie finden musste, aber sie füllte den tiefen Ausschnitt sehr hübsch aus. Doch sie klang für seinen Geschmack zu mütterlich. »Sie hielten ihre Gesichter verborgen, mein Lord«, sagte sie mit ihrem langsamen, ausgeprägten Akzent, »und sie sind zusammengeblieben. Keine hat versucht, sich fortzuschleichen. Alles in allem haben sie sich gut benommen.« Eine Mutter, die ihre Kinder lobte. Oder vielleicht ein

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