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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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werden. Ohne ihn wäre sie nie auf die Idee gekommen, in der Nähe von Ebou Dar zu bleiben, um die Verfolger abzuschütteln, oder hätte einen Unterschlupf bei Lucas Zirkus gefunden. Aber warum waren die Soldaten hier? Schon beim Hauch eines Verdachts, Tuon könnte sich hier befinden, hätten die Seanchaner hundert, nein, tausend Mann geschickt. Wenn sie den Verdacht hatten, dass die Aes Sedai … Nein, Petra und Clarine wußten nicht, dass sie dabei halfen, Aes Sedai zu verstecken, aber sie hätten Sul’dam und Damane erwähnt, und die Soldaten würden ohne sie keine Schwestern jagen. Er berührte den Fuchskopf durch den Mantel. Er trug ihn Tag und Nacht, und vielleicht würde er ihm eine kleine Warnung zukommen lassen.
    Es wäre ihm nicht im Traum eingefallen, den Versuch zu unternehmen, zu den Pferden zu gelangen, und das nicht nur, weil Col und ein Dutzend weitere wie er zu den Seanchanern rennen würden, noch bevor er außer Sicht war. Soweit er wusste, hatten sie zwar nichts gegen ihn oder Egeanin – selbst Rumann, der Schwertjongleur, schien sich mit einer Verrenkungskünstlerin namens Adria zusammengetan zu haben –, aber manche Leute würden der Versuchung, etwas mehr Gold zu erhalten, gewiss nicht widerstehen. Auf jeden Fall rollten keine warnenden Würfel in seinem Kopf. Und hinter dieser Segeltuchwand befanden sich Menschen, die er nicht zurücklassen konnte.
    »Wenn sie nichts suchen, dann haben wir auch nichts zu befürchten«, sagte er zuversichtlich. »Aber danke für die Warnung, Petra. Ich habe Überraschungen noch nie ausstehen können.« Der Kraftmensch machte eine kleine Geste, als wollte er sagen, dass das doch nichts Besonderes war, aber Egeanin und Clarine sahen Mat an, als wären sie überrascht, ihn dort stehen zu sehen. Sogar Col und der Einäugige schauten ihn an. Es kostete ihn wieder einige Mühe, nicht mit den Zähnen zu knirschen. »Ich gehe hinüber zu Lucas Wagen und sehe, was ich herausfinde. Leilwin, du und Noal sucht Olver und bleibt bei ihm.« Sie mochten den Jungen, das tat jeder, und das würde sie ihm vom Leib halten. Lauschen konnte er besser allein. Und falls sie die Flucht ergreifen mussten, konnten Egeanin und Noal vielleicht wenigstens den Jungen rausschaffen. Das Licht gebe, dass es nicht dazu kommen würde. Das konnte nur in einer Katastrophe enden.
    »Nun, ich schätze, niemand lebt ewig«, seufzte Noal und holte seine Angel und den Korb zurück. Sollte er doch zu Asche verbrennen, aber der Bursche konnte eine Ziege mit einer Kolik fröhlich erscheinen lassen! Petras Stirnfalten vertieften sich. Verheiratete Männer schienen sich immer Sorgen zu machen, ein weiterer Grund, warum Mat es nicht mit dem Heiraten eilig hatte. Als Noal hinter der Ecke der Segeltuchwand verschwand, sah der Einäugige dem Fisch bedauernd nach. Er schien auch zu den Burschen zu gehören, die anscheinend nicht alle beisammenhatten. Vermutlich hatte er irgendwo eine Frau.
    Mat zog sich die Mütze bis fast zu den Augen hinunter. Noch immer keine Würfel. Er versuchte nicht daran zu denken, wie oft ihm ohne die Würfel beinahe der Schädel gespalten oder die Kehle durchgeschnitten worden war. Aber sicherlich wären sie da gewesen, hätte es eine Gefahr gegeben. Natürlich wären sie das.
    Er hatte noch keine drei Schritte in den Eingang hinein gemacht, als Egeanin ihn auch schon einholte und ihm den Arm um die Taille legte. Er blieb stehen und starrte sie unheilvoll an. Sie widersetzte sich seinen Befehlen wie eine Forelle dem Angelhaken, aber das hier ging über jede Sturheit hinaus. »Was soll das werden? Was ist, wenn dieser seanchanische Offizier dich erkennt, Leilwin? « Das erschien so wahrscheinlich, als hätte Tylin persönlich den Zirkus betreten, aber alles, was sie zum Verschwinden brachte, war einen Versuch wert.
    »Wie stehen die Chancen, dass dieser Bursche jemand ist, den ich kenne?«, spottete sie. »Ich habe nicht …« – ihr Gesicht verzog sich kurz – »… hatte nicht viele Freunde auf dieser Seite des Ozeans, und in Ebou Dar überhaupt keine.« Sie berührte das Ende der langen Perücke, das über ihrem Busen hing. »Außerdem würde mich meine eigene Mutter nicht erkennen.« Am Ende wurde ihre Stimme kalt.
    Er würde sich noch ein Stück von einem Zahn absplittern, wenn er weiterhin die Zähne so hart zusammenbiss. Hier herumzustehen und sich mit ihr zu streiten würde schlimmer als sinnlos sein, aber ihm war noch immer der Blick im Gedächtnis, mit dem sie die

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