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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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an der Tür, aber die anderen eilten ohne ihre Körbe zu Faile.
    »Endlich«, sagte Alliandre und berührte den Stab vorsichtig mit den Fingerspitzen. »Der Preis unserer Freiheit. Was ist das?«
    »Ein Angreal «, sagte Faile, »vielleicht auch ein Ter’angreal . Ich weiß es nicht genau, nur dass Galina es verzweifelt haben will, also muss es das eine oder das andere sein.«
    Maighdin legte unerschrocken die Hand auf den Stab. »Es könnte beides sein«, murmelte sie. »Sie fühlen sich oft seltsam an. Das hat man mir jedenfalls erzählt.« Sie behauptete, nie in der Weißen Burg gewesen zu sein, aber Faile war sich da nicht mehr so sicher. Maighdin konnte die Macht lenken, aber so schwach und mit solchen Problemen, dass die Weisen Frauen keine Gefahr darin sahen, sie unbehelligt gehen zu lassen. Nun, jedenfalls so unbehelligt, wie das für eine Gai’shain möglich war. Ihr Leugnen mochte auch nur aus Scham erfolgen. Faile hatte gehört, dass Frauen, die man aus der Burg fortgeschickt hatte, weil sie keine Aes Sedai werden konnten, manchmal leugneten, je dort gewesen zu sein, um ihr Versagen zu verschleiern.
    Arrela schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. Sie war Tairenerin, und obwohl sie mit Aes Sedai reiste, erfüllte sie alles, was mit der Macht zu tun hatte, mit Unbehagen. Sie sah den glatten weißen Stab an, als wäre es eine tote Natter, und befeuchtete sich die Lippen. »Galina könnte auf uns warten. Sie könnte ärgerlich werden, wenn wir sie zu lange warten lassen.«
    »Ist der Weg noch immer frei, Lacile?«, fragte Faile, während sie den Stab tief unten in ihrem Korb versteckte. Arrela atmete hörbar aus, offensichtlich genauso erleichtert, das Ding nicht mehr sehen zu müssen, wie sie zuvor der Anblick Failes erleichtert hatte.
    »Ja«, sagte die Cairhienerin, »aber ich verstehe nicht, warum das so ist.« Sie stand noch immer so, dass sie mit einem Auge am Rahmen vorbeisehen konnte. »Die ersten Gai’shain müssten mittlerweile zum Wasserholen da sein.«
    »Vielleicht ist etwas im Lager passiert«, sagte Maighdin. Plötzlich trug ihr Gesicht einen grimmigen Ausdruck, und sie hielt ihr Messer mit Holzgriff und eingekerbter Klinge in der Hand.
    Faile nickte langsam. Vielleicht hatte man Dairaine bereits gefunden. Sie konnte nicht verraten, wo Faile und die anderen hingegangen waren, aber möglicherweise hatten sie ein paar der wartenden Gai’shain erkannt. Wie lange würden sie durchhalten, wenn man sie der Befragung unterzog? Wie lange würde Alvon durchhalten, wenn man Theril folterte? »Wir können nichts daran ändern. Galina wird uns hier rausschaffen.«
    Trotzdem rannten sie, als sie das Gasthaus verließen, hielten die Körbe an die Körper gedrückt und versuchten gleichzeitig, die Gewänder hochzuhalten, um nicht zu stolpern. Faile war nicht die Einzige, die oft über die Schulter sah und stolperte. Sie vermochte nicht zu sagen, ob es sie erleichterte, als sie endlich Gai’shain mit Stangen auf den Schultern auf der Hauptstraße sah. Sie wurde nicht langsamer.
    Sie mussten nicht mehr weit laufen. Wenige Augenblicke später wurde der Geruch nach verbranntem Holz stärker, der im Rest der Stadt bereits verblichen war. Das Südende von Malden war eine Ruine. Sie blieben am Rand der Zerstörung stehen und schoben sich vorsichtig um eine Ecke, sodass sie keiner entdecken konnte, als sie die Straße entlangspähten. Die südliche Stadtmauer war fast zweihundert Schritte von ihrem Standort entfernt, dazwischen gab es nur Ruinen mit geschwärzten Steinmauern, aus denen hier und da verbrannte Balken herausragten, von denen der Regen die Asche abgewaschen hatte. An manchen Stellen war nicht einmal das härteste Holz übrig geblieben. Nur auf der Südseite der Straße gab es noch halbwegs intakte Gebäude. Hier hatten die Brände, die nach der Eroberung der Stadt durch die Shaido gewütet hatten, schließlich aufgehört. Ein halbes Dutzend Häuser hatte keine Dächer mehr, aber die unteren Stockwerke sahen unversehrt aus, während doppelt so viele schiefe Trümmerhaufen aus rußgeschwärzten Balken und halb verbrannten Bodenplanken dastanden, die kurz vor dem Einsturz zu stehen schienen.
    »Da«, sagte Maighdin und zeigte nach Osten. Ein langes Stück roter Stoff flatterte in der Brise. Es war an ein Haus gebunden, das einsturzgefährdet aussah. Sie gingen langsam darauf zu und stellten ihre Körbe auf dem Kopfsteinpflaster ab. Das rote Tuch erhob sich wieder.
    »Warum sollte sie uns

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