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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schwert bewegte sich mit anmutiger Leichtigkeit, Hiebe, die weder der Hammer noch das Gürtelmesser kaum abwehren konnten, während Perrin zurückwich. Er konnte bloß hoffen, nicht über ein Zeltseil zu stolpern oder gegen eine Plane zu prallen. »Deine Augen. Du bist wirklich Schattengezücht. Du warst es, der die Trollocs zu den Zwei Flüssen geholt hat. Er hat alles erklärt. Diese Augen. Ich hätte es wissen müssen, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Du und Elyas mit Schattengezüchtaugen. Ich muss Lady Faile vor dir retten.«
    Perrin sammelte sich. Er konnte zehn Pfund Stahl nicht so schnell wie Aram sein Schwert bewegen, das nur ein Drittel davon wog. Irgendwie musste er nahe herankommen, an dieser Klinge vorbeikommen, die durch die Schnelligkeit ihrer Bewegungen verschwamm. Das war unmöglich zu schaffen, ohne getroffen zu werden, und zwar vermutlich schlimm, aber wenn er zu lange wartete, würde der Mann ihn töten. Etwas stieß gegen seine Ferse, und er taumelte rückwärts, wäre um ein Haar gefallen.
    Aram schoss vor, das Schwert in seiner Hand fuhr herab. Da erstarrte er mitten in der Bewegung, und die Klinge fiel ihm aus den Händen. Er stürzte vornüber aufs Gesicht, zwei Pfeile ragten aus seinem Rücken. Dreißig Schritte entfernt hatten zwei verschleierte Shaido bereits neue Pfeile eingespannt und die Sehnen durchgezogen. Perrin sprang zur Seite, hinter ein grünes Spitzzelt, rollte sich ab und kam wieder auf die Füße. Ein Pfeil hatte die Zeltecke durchbohrt und zitterte noch. Geduckt suchte er sich seinen Weg an dem grünen Zelt vorbei und dann an einem verblichenen blauen, vorbei an einem niedrigen, schäbigen braunen, den Hammer in der einen, das Gürtelmesser in der anderen Hand. Das war heute nicht das erste Mal, dass er dieses Spiel spielte. Vorsichtig spähte er um die Ecke des braunen Zelts. Die beiden Shaido waren nirgendwo zu sehen. Möglicherweise schlichen sie ihm nach oder jagten bereits jemand anderen. Er konnte Aram sehen, der da lag, wo er gestürzt war. Der Hauch einer Brise zerzauste die dunkle Befiederung der Pfeile, die aus seinem Rücken ragten. Elyas hatte recht behalten. Er hätte Aram niemals dieses Schwert ergreifen lassen dürfen. Er hätte ihn mit den Karren wegschicken sollen oder ihn dazu bringen müssen, zu den Kesselflickern zurückzukehren. Er hätte so viele Dinge tun müssen. Jetzt war es dafür zu spät.
    Die Tore riefen ihn. Er schaute über die Schulter. So nahe jetzt. Noch immer geduckt lief er nun diese gewundenen Straßen entlang, immer auf der Hut vor diesen beiden Shaido oder anderen, die möglicherweise auf ihn warteten. Der Schlachtenlärm lag jetzt voraus, kam aus Norden und Süden, aber das bedeutete nicht, dass es keine Nachzügler gab.
    Er bog nur wenige Schritte vor den weit geöffnet stehenden Toren um eine Ecke und fand es voller Menschen. Die meisten trugen schmutzige weiße Gewänder, aber drei von ihnen waren verschleierte Algai’d’siswai , einer davon ein Hüne, der Lamgwin hätte klein aussehen lassen. Er hatte Failes Arm in der Faust. Sie sah aus, als hätte sie sich im Dreck rumgewälzt.
    Mit einem Aufschrei stürzte Perrin vorwärts und riss den Hammer hoch, und der Hüne stieß Faile zurück und rannte auf ihn zu, hob den Speer, während er den Rundschild von seinem Gürtel nahm.
    »Perrin!«, schrie Faile.
    Der große Shaido schien einen Augenblick lang zu zögern, und Perrin nutzte den Vorteil. Sein Hammer traf den Mann so hart am Kopf, dass seine Füße den Kontakt mit dem Boden verloren, als er fiel. Ein anderer Mann war direkt hinter ihm, den Speer bereit zum Zustoßen. Plötzlich grunzte der Aiel, in den grünen Augen über dem Schleier stand Überraschung geschrieben, und er sackte auf die Knie und schaute Faile, die nahe bei ihm stand, über die Schulter an. Langsam fiel er nach vorn und enthüllte einen stählernen Dolchgriff, der aus seinem Rücken ragte. Perrin sah sich hastig nach dem dritten um, aber der lag auch auf dem Gesicht; aus seinem Rücken ragten zwei hölzerne Dolchgriffe. Lacile stützte sich auf Arrela und weinte. Jemanden zu töten war für sie zweifellos nicht so einfach, wie sie sich vorgestellt hatte.
    Auch Alliandre stand vor der Menge, und Maighdin befand sich direkt hinter ihr, ein junger Mann in Weiß trug sie, aber Perrin hatte nur Augen für Faile. Er ließ Hammer und Messer fallen, stieg über die Toten hinweg und riss sie in seine Arme. Ihr Duft stieg in seine Nase. Er füllte seinen Kopf.

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