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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sie musterten. Sie konnte ihre Fragen deutlich sehen. Allein und unter vier Augen hatte sie mutig zu ihnen gesprochen, aber würde sie ihre Behauptungen in Gegenwart der mächtigsten Frau auf der Welt aufrechterhalten? Eine Frau, die ihr Leben in der Hand hielt?
    War sie die Amyrlin? Oder war sie bloß ein Mädchen, das sich für sie ausgab?
    Das Licht soll dich verbrennen, Elaida, dachte sie und erkannte zähneknirschend, dass sie sich geirrt hatte. Schweigen würde nicht zum Sieg führen, nicht in Gegenwart dieser Frauen. Dir wird nicht gefallen, wie das hier weitergeht.
    »Die Seanchaner arbeiten nicht für Rand«, sagte sie dann. »Und sie bedeuten eine ernste Gefahr für die Weiße Burg. Ich habe keine Lügen verbreitet. Etwas anderes zu behaupten würde die Drei Eide verletzen.«
    »Ihr habt die Drei Eide nicht abgelegt«, sagte Elaida streng und wandte sich ihr zu.
    »Das habe ich sehr wohl«, erwiderte Egwene. »Ich habe keinen Eidstab gehalten, aber es ist nicht der Stab, der meine Worte wahr macht. Die Worte des Eides habe ich in meinem Herzen gesprochen, und für mich sind sie darum viel teurer, denn ich habe nichts, das mich dazu zwingt, mich daran zu halten. Und bei diesem Eid, der mich leitet, sage ich Euch erneut, dass ich eine Wahrträumerin bin, und ich habe Geträumt, dass die Seanchaner die Weiße Burg angreifen werden.«
    In Elaidas Augen blitzte es kurz auf, und sie umklammerte ihre Gabel so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Egwene erwiderte ihren Blick, und schließlich lachte Elaida. »Ah, ich sehe schon, so stur wie eh und je. Ich werde Katerine sagen müssen, dass sie recht hatte. Ihr werdet für Eure Übertreibungen Buße tun, Kind.«
    »Diese Frauen wissen, dass ich nicht lüge«, sagte Egwene beherrscht. »Und jedes Mal, wenn Ihr darauf beharrt, dass ich es doch tue, erniedrigt Ihr Euch in ihren Augen. Selbst wenn Ihr meinem Traum keinen Glauben schenkt, müsst Ihr doch zugeben, dass die Seanchaner eine Bedrohung sind. Sie leinen Frauen an, die die Macht lenken können, benutzen sie mit einem verdrehten Ter’angreal als Waffen. Ich habe den Kragen an meinem Hals gespürt. Manchmal fühle ich ihn noch immer. In meinen Träumen. Meinen Albträumen.«
    Stille kehrte in den Raum ein.
    »Ihr seid ein albernes Kind«, sagte Elaida in dem offensichtlichen Versuch vorzugeben, dass Egwene keine Bedrohung darstellte. Sie hätte lieber die Blicke der anderen studieren sollen. Dann hätte sie die Wahrheit erkannt. »Nun, Ihr zwingt mich dazu. Ihr werdet vor mir niederknien, Kind, und um Vergebung bitten. Sofort. Sonst lasse ich Euch einsperren. Allein. Ist es das, was Ihr wollt? Glaubt aber ja nicht, dass die Prügelstrafen dann aufhören. Ihr werdet Eure tägliche Buße ableisten, nur dass man Euch danach wieder in Eure Zelle wirft. Und jetzt kniet nieder und bittet um Vergebung.«
    Die Sitzenden sahen einander an. Jetzt gab es kein Zurückweichen mehr. Egwene wünschte sich, es wäre nie so weit gekommen. Aber das war es nun einmal, und Elaida hatte den Kampf gewollt.
    Es war Zeit, ihn ihr zu geben. »Und wenn ich mich Euch nicht beuge?«, fragte sie und erwiderte ihren Blick. »Was dann?«
    »Ihr werdet knien, auf die eine oder andere Weise«, knurrte Elaida und umarmte die Quelle.
    »Ihr wollt die Macht gegen mich einsetzen?«, fragte Egwene beherrscht. »Müsst Ihr darin Zuflucht suchen? Habt Ihr keine Autorität, ohne die Macht zu lenken?«
    Elaida hielt inne. »Ich habe durchaus das Recht, jemanden zu disziplinieren, der nicht den nötigen Respekt zeigt.«
    »Und so werdet Ihr mich zum Gehorsam zwingen . Wollt Ihr das mit jedem in der Burg machen, Elaida? Eine Ajah stellt sich Euch entgegen und wird aufgelöst. Eine Schwester erregt Euer Missfallen, und Ihr wollt ihr das Recht nehmen, Aes Sedai zu sein. Bevor das sein Ende findet, werdet Ihr jede Schwester dazu zwingen, sich Euch zu beugen.«
    »Unsinn!«
    »Ach ja? Habt Ihr ihnen denn schon von Eurer Idee mit dem neuen Eid erzählt? Von jeder Schwester auf den Eidstab geschworen, ein Eid, der Amyrlin zu gehorchen und sie zu unterstützen?«
    »Ich …!«
    »Bestreitet das. Bestreitet, dass Ihr das gesagt habt. Lassen die Eide zu, dass Ihr das tut?«
    Elaida erstarrte. Gehörte sie zu den Schwarzen, dann konnte sie es abstreiten, ob sie nun auf den Eidstab geschworen hatte oder nicht. In jedem Fall konnte Meidani bestätigen, was Egwene gerade gesagt hatte.
    »Das war nur so dahergesagt«, entgegnete Elaida. »Reine Spekulation,

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