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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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entehren. Man musste ihr Zeit geben, damit sie selbst darauf kam, was sie getan hatte, andernfalls würde ihre Schande unerträglich sein. Möglicherweise würde sie wieder das Falsche tun, dieses Mal nur noch viel schlimmer.
    Amys verriet durch nichts, was sie dachte. Die Weise Frau war genau wie Aviendha einst eine Tochter gewesen. Sie war hart, selbst für eine Aiel. »Und al’Thor?«, fragte sie. »Was hältst du von ihm?«
    »Ich liebe ihn«, sagte Aviendha.
    »Ich habe nicht Aviendha das dumme Mädchen gefragt«, sagte Amys barsch. »Ich habe Aviendha die Weise Frau gefragt.«
    »Er ist ein Mann, der viele Bürden trägt.« Aviendha wählte ihre Worte sorgfältig. »Ich fürchte, dass er viele dieser Bürden schwerer macht, als sie sein müssten. Einst war ich der Meinung, dass man nur auf eine Weise stark sein kann, aber von meiner Erstschwester habe ich gelernt, dass ich da im Irrtum war. Rand al’Thor … ich glaube nicht, dass er das schon gelernt hat. Ich sorge mich, dass er Härte mit Stärke verwechselt.«
    Amys nickte wieder, als würde sie ihr zustimmen. Sollten diese Fragen eine Art Prüfung sein?
    »Du würdest ihn heiraten?«, fragte Amys.
    Wir wollten doch nicht über Aviendha »das dumme Mädchen« reden, dachte Aviendha, aber natürlich sprach sie das nicht aus. So etwas sagte man nicht zu Amys.
    »Ich werde ihn heiraten«, sagte sie stattdessen. »Das ist keine Möglichkeit, sondern eine Tatsache.« Der Tonfall brachte ihr einen Seitenblick von Amys ein, aber sie knickte nicht ein. Jede Weise Frau, die sich versprach, hatte es verdient, dass man sie korrigierte.
    »Und die Feuchtländerin Min Farshaw? Offensichtlich liebt sie ihn. Was wirst du wegen ihr unternehmen?«
    »Das ist meine Angelegenheit. Wir werden eine Übereinkunft finden. Ich habe mit Min Farshaw gesprochen, und ich glaube, sie wird sich nicht widersetzen.«
    »Du würdest auch sie zur Erstschwester nehmen?« Irgendwie klang Amys amüsiert.
    »Wir werden eine Übereinkunft finden, Weise Frau.«
    »Und wenn nicht?«
    »Das werden wir«, sagte Aviendha energisch.
    »Und wieso bist du dir da so sicher?«
    Aviendha zögerte. Ein Teil von ihr wollte auf diese Frage nur mit Schweigen reagieren, wollte die blattlosen Dickichte passieren und Amys keine Antwort geben. Aber sie war nur ein Lehrling, und auch wenn man sie nicht zu einer Antwort zwingen konnte, wusste sie doch genau, dass Amys so lange nachhaken würde, bis die Antwort kam. Sie hoffte bloß, dass sie durch ihre Erwiderung nicht zu viel Toh auf sich laden würde.
    »Ihr habt von Mins Visionen gehört?«, fragte sie.
    Amys nickte.
    »Eine dieser Vorhersagen hatte mit Rand al’Thor und den drei Frauen zu tun, die er lieben wird. Eine weitere drehte sich um die Kinder, die ich vom Car’a’carn bekommen werde.«
    Sie führte das nicht weiter aus, und Amys setzte sie auch nicht weiter unter Druck. Sie wussten beide, dass man eher einen Steinhund finden würde, der bei einem Kampf den Rückzug antrat, als eine von Mins Vorhersagen, die nicht in Erfüllung gegangen war.
    Einerseits war es gut zu wissen, dass Rand al’Thor ihr gehören würde, auch wenn sie ihn teilen musste. Natürlich verspürte sie keinen Neid auf Elayne, aber Min … nun, eigentlich kannte sie sie ja gar nicht. Trotzdem war die Vorhersage ein Trost. Aber sie war auch ärgerlich. Sie liebte Rand al’Thor, weil sie sich dazu entschieden hatte, und nicht weil es das Schicksal so wollte. Natürlich bot Mins Sicht keine Gewähr, dass sie Rand auch tatsächlich heiratete, also hatte sie sich möglicherweise falsch ausgedrückt. Ja, er würde drei Frauen lieben, und drei Frauen würden ihn lieben, aber würde sie eine Möglichkeit finden, ihn zu heiraten?
    Nein, die Zukunft stand nicht fest, und aus irgendeinem Grund fand sie das tröstlich. Vielleicht hätte sie sich Sorgen machen sollen, aber das tat sie nicht. Sie würde ihre Ehre zurückgewinnen, und dann würde sie Rand al’Thor heiraten. Vielleicht würde er kurz darauf sterben, aber genauso gut konnte sie heute in einen Hinterhalt geraten und durch einen Pfeilschuss sterben. Sich zu sorgen brachte gar nichts.
    Toh war jedoch eine ganz andere Sache.
    »Ich habe mich falsch ausgedrückt, Weise Frau«, sagte sie. »Ich habe gesagt, dass ich Rand al’Thor laut dieser Vorhersage heiraten werde. Das stimmt nicht. Wir drei werden ihn lieben, und auch wenn man da selbstredend an Ehe denkt, weiß ich es dennoch nicht mit Sicherheit.«
    Amys nickte. Es gab kein

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