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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Sie ist nicht subtil, das war sie noch nie. Wir brauchen den Kaufmannsrat, um einen neuen König zu wählen. Das ist die einzige Möglichkeit, diesem Königreich wieder Frieden und Ordnung zu bringen.«
    Bashere nickte. »Das ist kühn.«
    »Wir sind keine Entführer«, sagte Bael stirnrunzelnd.
    »Ihr seid das, was ich sage«, sagte Rand leise.
    »Wir sind noch immer ein freies Volk, Rand al’Thor«, erwiderte Rhuarc.
    »Mit meinem Tod werde ich die Aiel verändern«, sagte Rand kopfschüttelnd. »Ich weiß nicht, was ihr sein werdet, wenn das alles vorbei ist, aber ihr könnt nicht das bleiben, was ihr wart. Ich werde euch diese Aufgabe übergeben. Von allen meinen Anhängern setze ich in euch das meiste Vertrauen. Wenn wir die Ratsmitglieder holen wollen, ohne dieses Land noch tiefer in den Krieg zu stürzen, brauche ich eure Klugheit und Verstohlenheit. Ihr könnt euch in ihre Paläste und Häuser schleichen, wie ihr den Stein von Tear infiltriert habt.«
    Rhuarc und Bael sahen sich stirnrunzelnd an.
    »Sobald ihr den Kaufmannsrat habt«, fuhr Rand fort, ohne sich anscheinend für ihre Sorgen zu interessieren, »führt ihr die Aiel in die Städte, in denen diese Kaufleute herrschten. Sorgt dafür, dass diese Städte nicht verfallen. Stellt die Ordnung wieder her, wie ihr es in Bandar Eban getan habt. Eröffnet von dort die Jagd auf Banditen und verschafft dem Gesetz Geltung. Das Meervolk wird bald Vorräte bringen. Nehmt zuerst die Städte an der Küste, begebt euch dann landeinwärts. Innerhalb eines Monats sollten die Domani zu euch strömen, statt vor euch fortzulaufen. Bietet ihnen Sicherheit und Nahrung, und die Ordnung wird sich von selbst einstellen.«
    Ein überraschend rationaler Plan. Für einen Mann hatte Rand wirklich einen klugen Verstand. Es war viel Gutes in ihm, die Seele eines Anführers, wenn er nur sein Temperament unter Kontrolle halten konnte.
    Rhuarc rieb sich noch immer das Kinn. »Es wäre hilfreich, wenn wir ein paar Eurer Saldaeaner hätten, Davram Bashere. Es gefällt Feuchtländern nicht, Aiel zu folgen. Wenn sie sich einreden können, dass Feuchtländer das Kommando haben, dann ist es eher wahrscheinlich, dass sie zu uns kommen.«
    Bashere lachte. »Wir geben auch hübsche Ziele ab. Sobald wir ein paar Angehörige des Kaufmannsrats holen, wird der Rest mit Sicherheit Meuchelmörder auf uns hetzen!«
    Rhuarc lachte, als würde er das für einen tollen Witz halten. Die Aiel hatten einen seltsamen Sinn für Humor. »Wir werden Euch schon am Leben erhalten, Davram Bashere. Und wenn nicht, stopfen wir Euch aus und setzen Euch auf Euer Pferd, und Ihr werdet einen großartigen Köcher für ihre Pfeile abgeben!«
    Das ließ Bael laut lachen, und die Töchter am Eingang fingen mit einer weiteren Runde Handsprache an.
    Bashere kicherte, obwohl er diese Art Humor auch nicht zu verstehen schien. »Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr das tun wollt?«, fragte er Rand.
    Rand nickte. »Kommandiert einen Teil Eurer Streitmacht ab und schickt sie mit Aiel-Gruppen, wie Rhuarc es für richtig hält.«
    »Und was ist mit Ituralde?«, fragte Bashere und schaute wieder auf die Karte. »Der Frieden wird nicht von Dauer sein, sobald er begreift, dass wir in seine Heimat eingedrungen sind.«
    Einen Augenblick lang pochte Rand sanft auf die Karte. »Um ihn kümmere ich mich persönlich«, sagte er schließlich.

KAPITEL 8

    Saubere Hemden
    H afenmeisterhimmel, so nannte man das. Diese grauen Wolken, die die Sonne launisch und mürrisch verdeckten. Vielleicht hatten die anderen im Lager vor Tar Valon diese hartnäckigen Wolken noch nicht bemerkt, aber Siuan waren sie keinesfalls entgangen. Das wären sie keinem Seemann. Nicht dunkel genug, um einen Sturm zu versprechen, aber auch nicht hell genug für glatte Wogen.
    Ein solcher Himmel war mehrdeutig. Man konnte in See stechen und bekam weder einen Tropfen Regen noch den Hauch eines Sturmwinds zu Gesicht. Oder man fand sich ohne große Vorwarnung mitten in einer Sturmböe wieder. Sie war hinterhältig, diese Wolkendecke.
    Die meisten Häfen berechneten jedem dort vertäuten Schiff ein Tagesgeld, aber an Sturmtagen, an denen kein Fischer etwas fangen würde, wurde die Gebühr entweder halbiert oder ganz ausgesetzt. Doch an solchen Tagen, an denen es Unheil verkündende Wolken, aber keinen Beweis für einen Sturm gab, nahmen die Hafenmeister einen vollen Tagessatz. Und ein Fischer musste sich entscheiden. Blieb er im Hafen und wartete, oder lief er aus, um die

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