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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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seine Hosen sauber waren, konnte sich Perrin nie des Eindrucks erwehren, dass aus ihnen bei jedem von Balwers Schritten eigentlich Staubwolken hätten aufwallen müssen. Er roch moderig, wie ein altes Buch.
    »Balwer«, sagte Perrin und strich mit den Fingern über die Riemen des Geschirrs. »Ich dachte, Ihr sprecht mit den Gefangenen.«
    »In der Tat war ich dort sehr beschäftigt«, sagte Balwer. »Aber ich wurde neugierig. Habt Ihr den Seanchanern sämtliche Machtlenker der Shaido überlassen?«
    Perrin sah seinen verstaubten Sekretär an. Die Spaltwurzel hatte die Weisen Frauen, die die Macht lenken konnten, in Ohnmacht versetzt; man hatte sie bewusstlos an die Seanchaner übergeben, die mit ihnen verfahren sollten, wie sie wollten. Diese Entscheidung hatte Perrin bei den Aes Sedai unter seinen Verbündeten nicht gerade populär gemacht, aber er würde diese Machtlenker nicht frei herumlaufen lassen, damit sie sich an ihm rächen konnten.
    »Was hätte ich mit ihnen anfangen sollen?«, sagte er zu Balwer.
    »Nun, mein Lord, es gibt viele interessante Dinge zu erfahren. Zum Beispiel hat es den Anschein, dass viele der Shaido sich für das Benehmen ihres Clans schämen. Die Weisen Frauen selbst waren sich uneins. Außerdem hatten sie mit sehr seltsamen Individuen zu tun, die ihnen Objekte der Macht aus dem Zeitalter der Legenden anboten. Wer auch immer sie waren, sie konnten Wegetore erschaffen.«
    »Verlorene«, sagte Perrin schulterzuckend und ließ sich auf ein Knie nieder, um das rechte Vorderrad zu betrachten. »Ich bezweifle, dass wir herausbekommen, wer von ihnen das war. Vermutlich hatten sie sich sogar verkleidet.«
    Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Balwer bei dieser Bemerkung die Lippen schürzte.
    »Ihr seid anderer Meinung?«, fragte er.
    »Nein, mein Lord«, lautete die Antwort. »Die Objekte, die man den Shaido überließ, sind meiner Ansicht nach sehr verdächtig. Man hat die Aiel hereingelegt, auch wenn ich noch nicht ergründen kann, welcher Grund dahintersteckte. Aber wenn wir mehr Zeit hätten, um die Stadt zu durchsuchen …«
    Beim Licht! Wollte denn jeder im Lager ihn um Dinge bitten, von denen sie wussten, dass sie sie nicht bekommen würden? Er legte sich auf den Boden, um die Hinterseite der Radnabe zu begutachten. Etwas daran störte ihn. »Wir wissen bereits, dass uns die Verlorenen bekämpfen, Balwer. Sie werden Rand nicht mit offenen Armen willkommen heißen, um sich von ihm wieder mit einem Siegel wegsperren zu lassen oder was auch immer er vorhat.«
    Diese verdammten Farben, die ihm Rand vor seinem inneren Auge zeigten! Er schob sie zur Seite. Jedes Mal erschienen sie, wenn er an Rand oder Mat dachte, brachten ihm Visionen von ihnen.
    »Wie dem auch sei«, fuhr er fort, »ich verstehe nicht, was ich Eurer Meinung nach tun soll. Wir nehmen die Gai’shain der Shaido mit. Die Töchter haben viele von ihnen gefangen genommen. Ihr könnt sie verhören. Aber wir werden diesen Ort verlassen.«
    »Ja, mein Lord«, sagte Balwer. »Es ist nur schade, dass wir diese Weisen Frauen verloren haben. Meiner Erfahrung nach sind das unter den Aiel diejenigen, die den größten … Durchblick haben.«
    »Die Seanchaner wollten sie«, sagte Perrin. »Also bekamen sie sie auch. In diesem Punkt habe ich mich nicht von Edarra herumschubsen lassen, und was getan ist, ist getan. Balwer, was wollt Ihr eigentlich von mir?«
    »Vielleicht könnte man ja eine Nachricht schicken«, meinte Balwer, »um den Weisen Frauen ein paar Fragen zu stellen, wenn sie erwachen. Ich …« Er hielt inne, dann beugte er sich zu Perrin herunter. »Mein Lord, das stört doch wirklich sehr. Könnten wir niemand anderen finden, der die Wagen inspiziert?«
    »Alle anderen sind entweder zu erschöpft oder zu beschäftigt. Ich will, dass die Flüchtlinge in den Lagern warten, damit sie sich in Bewegung setzen können, wenn wir den Marschbefehl geben. Und die meisten unserer Soldaten durchsuchen die Stadt nach Vorräten – jede auffindbare Handvoll Getreide wird dringend benötigt. Die Hälfte ist sowieso verdorben. Dabei kann ich nicht helfen, da ich an einem Ort sein muss, an dem mich die Leute finden können.« Das hatte er akzeptiert, auch wenn er es lästig fand.
    »Ja, mein Lord«, sagte Balwer. »Aber sicherlich könntet Ihr doch anderswo zu erreichen sein, ohne unter einen Wagen kriechen zu müssen.«
    »Diese Arbeit kann ich erledigen, während Leute mit mir sprechen«, sagte Perrin. »Ihr braucht meine Hände nicht,

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