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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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allen Fronten kämpfen gesehen. Nacheinander hatte er sich Lan, Egwene und Elayne angeschlossen. Mittlerweile hatte der Schatten den größten Teil seiner Heere im Süden in den Kampf geschickt. Nun war für Rand der Augenblick gekommen, am Shayol Ghul zuzuschlagen.
    Er sah Min an. »Moiraine hält mich für verrückt, dass ich diese Angriffe durchführe. Sie sagt, dass selbst ein geringes Risiko den möglichen Erfolg nicht wert ist.«
    »Vermutlich hat sie da recht«, sagte Min. »Das hat sie oft. Aber ich habe dich lieber als den Menschen, der das tut. Das ist der Mensch, der den Dunklen König besiegen kann, ein Mensch, der nicht herumsitzt und plant, während andere sterben.«
    Rand legte den Arm um ihre Taille. Beim Licht, was hätte er bloß ohne sie gemacht? Ich wäre abgestürzt, dachte er. Während der dunklen Monate … Ich wäre auf jeden Fall abgestürzt.
    Über Mins Schulter sah er eine grauhaarige Frau näher kommen. Hinter ihr blieb eine kleinere Gestalt in Blau stehen und wandte sich betont in die andere Richtung. Cadsuane und Moiraine gingen sich im Lager sichtlich aus dem Weg. Er glaubte sogar ein finsteres Funkeln in Moiraines Blick erkannt zu haben, als ihr klar wurde, dass Cadsuane ihn zuerst gesehen hatte.
    Cadsuane trat zu ihnen, dann ging sie um ihn herum und musterte ihn von oben bis unten. Dabei nickte sie ein paarmal.
    »Versucht Ihr Euch zu entscheiden, ob ich der Aufgabe gewachsen bin?«, fragte Rand und hielt seine Stimme frei von jeden Gefühlen – in diesem Fall Verstimmung.
    »Das habe ich mich nie gefragt«, erwiderte Cadsuane. »Selbst vor Eurer Wiedergeburt habe ich mich nie gefragt, ob ich Euch zu dem Mann machen kann, der Ihr sein müsst. Darüber nachzugrübeln ist etwas für Narren. Seid Ihr ein Narr, Rand al’Thor?«
    »Eine unmögliche Frage«, mischte sich Min ein. »Wenn er zugibt, dass er einer ist, dann macht er sich damit zum Narren. Bestreitet er es, dann deutet er damit an, dass er nicht länger nach Weisheit sucht.«
    »Pff. Kind, Ihr lest zu viel.« Als Cadsuane das sagte, klang es durchaus Min zugetan. Sie wandte sich Rand zu. »Ich hoffe doch sehr, Ihr gebt ihr etwas Hübsches.«
    »Was meint Ihr?«, fragte er.
    »Ihr macht den Leuten als Vorbereitung auf den Tod Geschenke. Das tun alte Leute oft oder auch Männer, die in eine Schlacht ziehen, die sie nicht gewinnen wollen. Ein Schwert für Euren Vater, ein Ter’angreal für die Königin von Andor, eine Krone für Lan Mandragoran, Schmuck für das Aiel-Mädchen und für sie hier.« Mit dem Kopf deutete sie auf Min.
    Rand versteifte sich. Irgendwie war ihm schon klar gewesen, was er da tat, aber es von ihr auf diese Weise erklärt zu bekommen war befremdlich.
    Mins Gesicht verfinsterte sich. Ihr Griff wurde fester.
    »Begleitet mich«, sagte Cadsuane. »Nur Ihr und ich, Lord Drache.« Sie sah ihn an. »Wenn Ihr so freundlich wärt.«
    Min schaute zu ihm hoch, aber er klopfte ihr auf die Schulter und nickte. »Wir sehen uns im Zelt.«
    Sie seufzte, aber dann tat sie ihm den Gefallen. Cadsuane war bereits weitergegangen. Er musste ein paar Schritte laufen, um sie einzuholen. Vermutlich gefiel ihr das.
    »Eure Verzögerungen beunruhigen Moiraine Sedai«, sagte sie.
    »Und wie ist Eure Meinung dazu?«
    »Sie hat nicht ganz unrecht. Allerdings finde ich Euren Plan nicht völlig idiotisch. Aber Ihr könnt die Sache nicht mehr lange hinauszögern.«
    Es war Absicht gewesen, keinem zu verraten, wann der Angriff auf den Shayol Ghul stattfinden sollte. Er wollte, dass alle darüber nachgrübelten. Wenn keiner aus seiner Nähe wusste, wann er zuschlug, dann standen die Chancen gut, dass es auch der Dunkle König nicht wusste.
    »Trotzdem bin ich nicht hier, um mit Euch über Euer Zögern zu sprechen«, sagte Cadsuane. »Ich habe den Eindruck, dass Moiraine Sedai Eure … Erziehung in dieser Angelegenheit gut im Griff hat. Etwas anderes bereitet mir viel größere Sorgen.«
    »Das wäre?«
    »Dass Ihr zu sterben erwartet. Dass Ihr zu viel weggebt. Dass Ihr nicht einmal versucht zu überleben.«
    Rand holte tief Luft. Hinter ihm befand sich eine Abteilung Töchter. Er passierte die Windsucherinnen in ihrem kleinen Lager, die dicht zusammengedrängt um die Schale der Winde herumstanden und etwas diskutierten. Sie sahen ihm und Cadsuane mit gelassenen Mienen entgegen.
    »Lasst mich meinem Schicksal begegnen, Cadsuane«, sagte er dann. »Ich habe den Tod umarmt. Und ich werde ihn annehmen, wenn er kommt.«
    »Das höre ich

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