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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Schulter, der Leder gegerbt hätte.
    Gawyn seufzte und setzte sich auf den Boden. Er zog drei schwarze Ringe aus der Tasche; er wählte einen aus und steckte die anderen zurück.
    Gerede über Attentäter erinnerte ihn stets an diese Ringe, die er den Seanchanern abgenommen hatte, die Egwene tatsächlich hatten umbringen wollen. Die Ringe waren Ter’angreale . Mit ihrer Hilfe hatten sich diese Blutmesser so schnell bewegen und in Schatten verbergen können.
    Er hielt den Ring ins Licht. Er sah überhaupt nicht wie ein Ter’angreal aus, jedenfalls keines, das er je zu Gesicht bekommen hatte, aber ein Gegenstand der Macht konnte jede mögliche Form haben. Die Ringe waren aus irgendeinem ihm unbekannten schweren schwarzen Stein gefertigt. Die Außenseite war zu Dornen geschnitzt, aber die Innenseite, die die Haut berührte, war völlig glatt.
    Er drehte den Ring. Er hätte ihn Egwene geben müssen, das war ihm klar. Aber er wusste auch, wie die Weiße Burg mit Ter’angrealen verfuhr. Sie sperrten die Gegenstände weg und fürchteten sich davor, mit ihnen zu experimentieren. Aber das war die Letzte Schlacht. Falls es je einen Zeitpunkt gegeben hatte, um ein Risiko einzugehen …
    Du hast dich dazu entschieden, in Egwenes Schatten zu stehen, dachte er. Du hast dich dazu entschieden, sie zu beschützen und das zu tun, was sie von dir verlangt. Sie würde diesen Krieg gewinnen, sie und die Aes Sedai. Wollte er jetzt auf sie eifersüchtig sein, so wie er es auf al’Thor gewesen war?
    »Ist es das, wofür ich es halte?«
    Gawyn riss den Kopf hoch und schloss die Faust um den Ring. Leilwin und Bayle Domon waren im Messezelt gewesen und hatten ihm eine Schüssel besorgt. Dem Geruch nach zu urteilen, war es wieder Gersteneintopf. Die Köche benutzten so viel Pfeffer, dass es fast schon Brechreiz hervorrief. Gawyn vermutete, dass sie das nur taten, weil die schwarzen Körner die Stücke der mitgekochten Getreidekäfer tarnten.
    Ich kann nicht so tun, als täte ich etwas Verdächtiges, war sein erster Gedanke. Ich darf sie nicht zu Egwene gehen lassen.
    »Das hier?«, fragte er und hielt den Ring hoch. »Das ist einer der Ringe, die wir den seanchanischen Attentätern abnahmen, die Egwene töten wollten. Wir halten sie für irgendeine Art von Ter’angreal , aber in der Weißen Burg sind sie unbekannt.«
    Leilwin zischte leise. »Sie werden allein von der Kaiserin verteilt, möge sie …« Sie unterbrach sich mühsam und holte tief Luft. »Nur ein zum Blutmesser Ernannter, der sein Leben der Kaiserin geweiht hat, darf so einen Ring tragen. Ihn an Euren Finger zu stecken wäre schrecklich falsch.«
    »Glücklicherweise trage ich ihn ja nicht«, erwiderte Gawyn.
    »Die Ringe sind gefährlich. Ich weiß nicht viel über sie, aber angeblich töten sie ihre Träger. Bringt den Ring bloß nicht mit Eurem Blut in Kontakt, denn auf diese Weise werden sie aktiviert, und das könnte tödlich sein, Behüter.« Leilwin gab ihm den Eintopf und ging.
    Domon folgte ihr nicht. Der Illianer kratzte sich an seinem kurzen Bart. »Sie sein nicht immer die anschmiegsamste aller Frauen, meine Ehefrau«, sagte er zu Gawyn. »Aber sie sein stark und weise. Ihr tätet gut daran, auf sie zu hören.«
    Gawyn steckte den Ring ein. »Erstens würde Egwene mir niemals erlauben, ihn zu tragen.« Das war die Wahrheit. Falls sie darüber Bescheid gewusst hätte. »Sagt Eurer Frau, dass ich die Warnung zu schätzen weiß. Ich sollte Euch aber warnen, dass das Thema Attentäter noch immer ein ganz besonders wunder Punkt für die Amyrlin ist. Ich schlage vor, Ihr meidet das Thema Blutmesser oder ihre Ter’angreale .«
    Domon nickte und ging hinter Leilwin her. Gawyn verspürte nur einen kleinen Stich der Scham über die Täuschung. Er hatte nicht gelogen. Er hatte bloß nicht gewollt, dass Egwene unbehagliche Fragen stellte.
    Dieser Ring und seine Gefährten repräsentierten etwas. Sie waren nicht der Weg des Behüters. An Egwenes Seite zu stehen und auf mögliche Gefahren für sie aufzupassen … das war der Weg des Behüters. Indem er ihr diente, würde er einen Unterschied auf dem Schlachtfeld machen, und nicht, indem er wie ein Held ins Getümmel ritt.
    Während er seinen Eintopf aß, versicherte er sich das immer wieder. Als er fertig war, hatte er sich fast davon überzeugt.
    Trotzdem erzählte er Egwene nichts von den Ringen.
    Rand erinnerte sich an das erste Mal, als er einen Trolloc gesehen hatte. Nicht bei dem Angriff auf ihren Bauernhof in den

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