Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Heeren?
Davor hat sie sich Basheres Träume angesehen, dachte Perrin. Zumindest hat Lanfear das behauptet. Er vertraute ihr keinen Augenblick lang.
Auf jeden Fall hatte er Graendal früher am Tag gefunden und wollte gerade zuschlagen, als sie plötzlich verschwand. Er wusste, wie man jemanden im Wolfstraum verfolgen musste, wenn sie sich versetzten , und er war ihr hierher nach Thakan’dar gefolgt. Unvermittelt verschwand ihr Geruch in der Mitte des Tales unter ihnen. Sie war zurück in die reale Welt Gereist. Perrin war sich nicht sicher, wie viel Zeit im Wolfstraum verstrichen war; er und Gaul hatten noch immer etwas zu essen, aber es fühlte sich an, als wären sie schon seit Tagen hier. Lanfear hatte behauptet, dass sich die Zeit immer stärker verzerren würde, je näher Perrin Rand kam. Zumindest diese Behauptung konnte er womöglich überprüfen.
Er ist hier, Junger Bulle! Die Botschaft kam unvermittelt und drängend von einem Wolf namens Sonnenaufgang hier im Tal. Der Schlächter wandelt unter uns! Beeile dich!
Perrin knurrte, packte Gaul wortlos bei der Schulter und versetzte sie. Sie erschienen auf dem felsigen Pfad, der zu dem klaffenden Loch in der Felswand über ihnen führte. Der Weg zum Krater des Verderbens!
Vor ihnen lag ein Wolf mit einem Pfeil in der Seite und roch nach Tod. In der Nähe heulten andere. Ein schrecklicher Wind peitschte auf sie ein; Perrin senkte den Kopf und stürmte mit Gaul an der Seite in den Eingang. Drinnen, Junger Bulle , rief ein Wolf. Im Rachen der Dunkelheit.
Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was er da eigentlich tat, rannte Perrin in einen langen, schmalen Korridor, aus dessen Boden und Decke spitze Felsnadeln stachen. Voraus pulsierte etwas Helles. Schützend hob Perrin eine Hand gegen das Licht und machte am anderen Ende des Raumes mühsam die Umrisse von Gestalten aus.
Zwei Männer, in einen verbissenen Kampf verstrickt.
Zwei Frauen, die wie erstarrt dort standen.
Und nur ein paar Schritte von ihm entfernt der Schlächter, der seinen Bogen spannte.
Perrin brüllte auf; mit dem Hammer in der Hand versetzte er sich zwischen den Schlächter und Rand. Den Bruchteil einer Sekunde nach dem Abschuss des Pfeils schlug er das Geschoss aus seiner Bahn. Der Schlächter riss die Augen auf und verschwand.
Perrin versetzte sich zu Gaul, nahm den Mann am Arm, versetzte sich dorthin zurück, wo der Schlächter gestanden hatte, und witterte den Geruch seines Standorts. »Sei auf der Hut«, mahnte er und versetzte sie beide hinter dem Mann her.
Sie erschienen inmitten einer Gruppe Männer. Es waren Aiel , aber statt der normalen Shoufa trugen sie seltsame rote Schleier.
Der Sprung hatte Perrin und Gaul nicht weit weg befördert; sie befanden sich in einer Art Dorf, das nahe genug lag, um in der Ferne den Gipfel des Shayol Ghul sehen zu können.
Die Rotschleier griffen sofort an. Es überraschte Perrin nicht besonders, Aiel auf der Seite des Schattens zu finden. Unter allen Völkern befanden sich Schattenfreunde. Aber warum identifizierten sie sich mit der Farbe ihrer Schleier?
Er schwang den Hammer im weiten Kreis und hielt eine Gruppe von ihnen auf Abstand, dann versetzte er sich hinter sie und zerschmetterte einem rücklings den Schädel. Gaul verwandelte sich in einen Schemen aus Speeren und brauner Kleidung, wich Rotschleiern aus, stach zu, verschwand. Erschien wieder und stach erneut zu. Ja, er hatte schnell gelernt, anscheinend sogar schneller als diese Rotschleier, denn sie konnten nicht mit ihm mithalten. Perrin zertrümmerte einem die Kniescheibe, dann hielt er nach dem Schlächter Ausschau.
Dort. Er stand auf einem kleinen Hügel in der Nähe und sah zu. Perrin warf Gaul einen Blick zu, der ihm zwischen zwei Sprüngen kurz zunickte. Es waren noch acht Rotschleier übrig, aber …
Mitten im Sprung bäumte sich unversehens die Erde unter Gaul auf und explodierte. Es gelang Perrin, seinen Freund zu beschützen, indem er eine Stahlplatte unter ihm erschuf, um die Explosion abzuwehren, aber es war knapp. Gaul landete sichtlich erschüttert, und Perrin war gezwungen, sich zu ihm zu versetzen und den Rotschleier anzugreifen, der sich von hinten auf ihn stürzte.
»Pass auf«, rief Perrin Gaul zu. »Zumindest einer dieser Kerle lenkt die Macht!«
Beim Licht, als wären Aiel, die für den Schatten kämpften, nicht schon genug. Aiel, die die Macht lenkten. Aiel-Männer , die die Macht lenkten. Beim Licht!
Während Perrin nach dem nächsten hieb,
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