Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
schlagen«, fuhr Aviendha fort. »Es ist vorstellbar, dass die drei ungehindert eintreten konnten. Viele der Feuchtländer-Wachen vermeiden es, Aiel zu kontrollieren. Sie gehen davon aus, dass wir alle dem Car’a’carn dienen.«
    Für zu viele Feuchtländer war ein Aiel ein Aiel. Narren. Obwohl … Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass auch sie diese Aiel auf den ersten Blick für ihre eigenen Leute gehalten hatte. Wann war das bloß passiert? Hätte sie noch vor zwei Jahren einen fremden Algai’d’siswai beim Herumschleichen erwischt, hätte sie sofort angegriffen.
    Aviendha untersuchte die Toten weiter – jeder von ihnen trug ein Messer, Speere und Bogen. Sonst gab es nichts Verräterisches. Aber eine leise Stimme flüsterte ihr zu, dass sie irgendetwas übersah.
    »Die Machtlenkerin«, sagte sie plötzlich und schaute auf. »Mich zog eine Frau an, die die Eine Macht benutzte, Aes Sedai. Wart Ihr das?«
    »Ich habe die Macht nicht gelenkt, bevor ich diesen Mann tötete«, sagte Cadsuane stirnrunzelnd.
    Unvermittelt nahm Aviendha Kampfhaltung an und drückte sich in die Schatten. Was würde sie nun noch finden? Weise Frauen, die dem Schatten dienten? Cadsuane verfolgte mit finsterer Miene, wie Aviendha die unmittelbare Umgebung erkundete. Sie passierte Darlins Zelt, in dem sich Soldaten um Lampen drängten und Schatten warfen, die über die Zeltplane huschten. Sie passierte Soldaten, die stumm in enger Formationen über die Pfade gingen. Sie trugen Fackeln und blendeten sich selbst damit.
    Aviendha hatte tairenische Offiziere sagen gehört, dass es einmal eine nette Abwechslung war, sich keine Sorgen darüber machen zu müssen, ob die Wächter auf ihren Posten schliefen. Mit den allgegenwärtigen Blitzen, den Trolloc-Trommeln in der Nähe und den gelegentlichen Angriffen des Schattengezüchts … die Soldaten wussten, dass sie in ihrer Aufmerksamkeit nicht nachlassen durften. Die kalte Luft roch nach Rauch, und aus den Trolloc-Lagern wehte widerlicher Gestank herüber.
    Schließlich gab sie ihre Jagd auf und ging denselben Weg zurück, wo sie schließlich Cadsuane mit einer Soldatengruppe sprechen sah. Sie wollte sich ihr gerade anschließen, als ihr Blick über eine schwarze Stelle aus Dunkelheit glitt und ihr Gespür zum Leben erwachte. Die schwarze Stelle lenkt die Macht.
    Augenblicklich webte sie eine Abschirmung. Die hinter der Dunkelheit verborgene Gestalt erschuf Feuer und Luft, die auf Cadsuane zielten. Aviendha ließ ihr Gewebe fallen und schlug stattdessen mit Geist zu, zerschnitt das feindliche Gewebe in dem Moment, in dem es losgelassen wurde.
    Ein Fluch ertönte, dann wirbelte ein hastig gewebtes Feuergewebe in Aviendhas Richtung. Aviendha duckte sich, und es flog zischend über ihren Kopf in die kalte Luft. Die Hitzewelle passierte sie. Ihre Feindin eilte aus den Schatten – ihr Tarngewebe war zusammengebrochen – und enthüllte sich als die Frau, mit der sie schon zuvor gekämpft hatte. Die Frau mit dem Gesicht, das in Hässlichkeit keinem Trolloc nachstand.
    Die Frau hechtete einen Augenblick bevor der Boden hinter ihr explodierte hinter eine Zeltgruppe – ein Gewebe, das nicht von Aviendha stammte. Eine Sekunde später faltete sich die Frau genau wie zuvor wieder zusammen. Verschwand einfach.
    Aviendha blieb misstrauisch stehen. Cadsuane trat neben sie. »Danke«, sagte die Aes Sedai widerstrebend. »Dafür, dass Ihr das Gewebe zerstört habt.«
    »Dann sind wir wohl quitt«, sagte Aviendha.
    »Quitt? Nein, nicht einmal in mehreren Hundert Jahren, Kind. Ich will aber zugeben, dass ich für Euer Eingreifen dankbar bin.« Sie runzelte die Stirn. »Sie ist verschwunden.«
    »Das tat sie schon einmal.«
    »Eine Methode des Reisens, die uns unbekannt ist«, sagte Cadsuane und sah beunruhigt aus. »Ich konnte keinerlei Ströme erkennen. Vielleicht ein Ter’angreal ? Es …«
    An den Frontlinien des Heeres raste ein rotes Licht in den Himmel. Die Trollocs griffen an. Gleichzeitig fühlte Aviendha, wie an verschiedenen Stellen um das Lager herum die Macht gelenkt wurde. Einmal, zweimal, dreimal … Sie fuhr herum und versuchte jeden der Orte zu bestimmen. Sie zählte fünf.
    »Machtlenker«, sagte Cadsuane in scharfem Tonfall. »Dutzende von ihnen.«
    »Dutzende? Ich spürte fünf.«
    »Die meisten sind Männer, dummes Kind.« Cadsuane machte mit der Hand eine scheuchende Bewegung. »Geht schon, sammelt die anderen!«
    Aviendha rannte los und rief lautstark Alarm. Später würde

Weitere Kostenlose Bücher