Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
war und den Befehl über eine Abteilung Männer erhalten hatte, weil er als Diebefänger gefährliche Verbrecher geschnappt hatte. Die Sharaner schlugen auf seine Männer ein, zielten auf die Aes Sedai. Sie kämpften am Westhang, und die Aufgabe seiner Kompanie bestand darin, die Aes Sedai vor der sharanischen Kavallerie zu beschützen.
Aes Sedai. Wie war er nur in deren Angelegenheiten verstrickt worden? Ausgerechnet er, ein anständiger Tairener.
»Die Stellung halten!«, rief Juilin seinen Männern zu. »Haltet durch!« Er rief es auch für sich selbst. Seine Abteilung klammerte sich an ihre Piken und Speere und zwang die sharanische Kavallerie rückwärts den Hang hinauf. Er war sich nicht sicher, warum er hier war oder warum sie in diesem Abschnitt kämpften. Er wollte bloß am Leben bleiben!
Die Sharaner brüllten und fluchten in einer fremden Sprache. Sie verfügten über viele dieser Machtlenker, aber er stand hier regulären Truppen gegenüber, die die verschiedensten Handwaffen benutzten, hauptsächlich Schwerter und Schilde. Der Boden war mit Leichen übersät, was beiden Seiten den Kampf erschwerte. Juilin und seine Männer befolgten ihre Befehle und stemmten sich gegen die Sharaner, während sich die Aes Sedai und die feindlichen Machtlenker mit der Einen Macht bekämpften.
Juilin kämpfte mit einem Speer, eine Waffe, mit der er nur oberflächlich vertraut war. Eine Abteilung gepanzerter Sharaner erzwang sich einen Weg zwischen Myks und Charns Piken. Die Offiziere trugen Harnische und waren auf seltsame Weise in verschiedenfarbige Stoffe gehüllt, während das Fußvolk mit Metallstreifen verstärktes Leder trug. Sie alle hatten seltsame Muster auf den Rücken gemalt.
Der Anführer der feindlichen Truppe schwang einen bösartig aussehenden Streitkolben und erschlug einen Pikenmann, dann noch einen. Der Mann schleuderte Juilin Flüche entgegen, die er nicht verstand.
Juilin fintierte, und der Sharaner riss den Schild hoch, also rammte er den Speer in die Lücke zwischen Harnisch und Arm. Beim Licht, der Gegner zuckte nicht einmal zusammen. Er schlug den Schild gegen Juilin und zwang ihn zurück.
Der Speer entglitt Juilins verschwitzten Fingern. Fluchend griff er nach seinem Schwertbrecher, einer Waffe, die er gut kannte. Myk und die anderen kämpften in der Nähe mit dem Rest der sharanischen Abteilung. Charn wollte Juilin helfen, aber der verrückte Sharaner ließ seinen Streitkolben auf seinen Kopf niedersausen – und zertrümmerte ihn wie eine Walnuss.
»Stirb, du verdammtes Ungeheuer!«, brüllte Juilin, sprang vor und rammte dem Mann den Schwertbrecher direkt oberhalb der Halsberge in den Hals. Andere Sharaner eilten auf seine Position zu. Juilin fiel zurück, als der Mann vor ihm zusammenbrach und starb. Gerade rechtzeitig, denn ein feindlicher Soldat zu seiner Linken versuchte ihm den Kopf abzuschlagen. Die Schwertspitze pfiff an seinem Ohr vorbei, und Juilin hob instinktiv seine Klinge und hebelte. Die Waffe des Feindes zerbrach, und er erledigte ihn schnell, indem er ihm mit der Parade den Hals aufschlitzte.
Juilin beeilte sich, seinen Speer aufzuheben. In der Nähe stürzten Feuerbälle zu Boden, Angriffe der Aes Sedai hinter ihnen und der Sharaner auf dem Hang vor ihnen. Erde klebte in Juilins Haaren und auf dem Blut auf seinen Armen.
»Haltet die Stellung!«, rief er seinen Männern zu. »Verflucht, wir müssen sie halten!«
Er griff einen weiteren Gegner an, der auf ihn zukam. Einer der Pikenmänner hob rechtzeitig die Waffe, um die Schulter des Mannes zu treffen, und Juilin durchbohrte seine lederumhüllte Brust.
Die Luft erbebte. Seine Ohren dröhnten von den vielen Explosionen. Juilin zog sich zurück, brüllte seinen Männern Befehle zu.
Er sollte gar nicht hier sein. Er sollte an irgendeinem warmen Ort sein, zusammen mit Amathera, über den nächsten Verbrecher nachdenken, den er fangen musste.
Vermutlich dachte jeder Mann auf dem Feld, dass er eigentlich an einem ganz anderen Ort hätte sein müssen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als weiterzukämpfen.
Schwarz steht Euch, meinte Androl zu Pevara, als sie sich in dem feindlichen Heer auf der Anhöhe bewegten.
Das ist etwas, erwiderte sie, das man niemals, aber auch wirklich niemals zu einer Aes Sedai sagen sollte. Niemals.
Seine einzige Antwort bestand aus Nervosität, die durch den Bund kam. Pevara begriff. Sie trugen die Umgedrehten Gewebe der Spiegelmaske und gingen an Schattenfreunden, Schattengezücht und
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