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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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begeistert hätte! Tatsächlich erbebte der ganze Boden, als das riesige seanchanische Heer über das Feld von Merrilor marschierte.
    Jenseits von Mats rechter Flanke zerriss Donner die Luft – ein tieferer Donner. Talmanes und Aludra hatten die Drachen repariert und feuerten durch Wegetore aus der Höhle auf das sharanische Heer.
    Fast alle Spielsteine waren an Ort und Stelle. Es gab nur noch eine einzige Sache zu erledigen, bevor man die Würfel ein letztes Mal warf.
    Mats Heere drängten weiter nach vorn.
    Jur Grady betastete den Brief seiner Frau, den Androl von der Schwarzen Burg mitgebracht hatte. In dieser Dunkelheit konnte er nicht lesen, aber das spielte auch keine Rolle, solange er ihn nur halten konnte. Er hatte die Worte ohnehin seinem Gedächtnis anvertraut.
    Er beobachtete diese Schlucht, die sich ungefähr zehn Meilen nordöstlich den Mora hinauf befand, wo Cauthon ihn positioniert hatte. Er war weit außer Sicht des Schlachtfeldes von Merrilor.
    Er kämpfte nicht. Licht, das fiel schwer, aber er kämpfte nicht. Er sah zu und versuchte dabei nicht an die armen Menschen zu denken, die bei dem Versuch gestorben waren, den Fluss dort zu halten. Es war die perfekte Stelle dafür – hier strömte der Mora durch eine Schlucht, wo der Schatten den Fluss stauen konnte. Was er auch getan hatte. Sicher, die Männer, die Mat geschickt hatte, hatten versucht, gegen die Schattenlords und die Sharaner zu kämpfen. Welch ein vergebliches Unterfangen! Gradys Zorn auf Cauthon schwelte. Jeder Mann behauptete, er sei ein guter General. Und dann tat er so etwas.
    Nun, wenn er so ein Genie war, warum hatte er dann fünfhundert einfache Leute aus einem Bergdorf in Murandy geschickt, um diesen Fluss zu halten? Sicher, er hatte ebenfalls etwa hundert Soldaten der Bande geschickt, aber das reichte nicht einmal annähernd. Sie waren gestorben, nachdem sie den Fluss ein paar Stunden lang gehalten hatten. An der Flussschlucht befanden sich Aberhunderte Trollocs und mehrere Schattenlords.
    Nun, diese Leute waren bis auf den letzten Mann abgeschlachtet worden. Licht! Da waren sogar Kinder dabei gewesen. Die Dörfler und die paar Soldaten hatten gut gekämpft und die Schlucht viel länger verteidigt, als Grady das für möglich gehalten hätte, aber dann waren sie gefallen. Und er hatte den Befehl gehabt, ihnen nicht zu Hilfe zu kommen!
    Nun, jetzt wartete er in der Dunkelheit oben am Schluchtrand und verbarg sich zwischen ein paar Felsen. Vielleicht hundert Schritte entfernt von ihm bewegten sich Trollocs im Fackelschein – die Schattenlords brauchten sie, um sehen zu können. Sie befanden sich ebenfalls oben an den Rändern der Schlucht, was ihnen die Gelegenheit bot, nach unten auf den Fluss zu schauen – der sich in einen See verwandelt hatte. Die drei Schattenlords hatten große Stücke der Schlucht abgetragen und einen Felsdamm erschaffen, der den Fluss staute.
    Das hatte den Mora bei Merrilor ausgetrocknet und dem Schattengezücht eine mühelose Flussüberquerung ermöglicht. Grady konnte diesen Damm sofort beseitigen – ein Schlag mit der Einen Macht würde ihn öffnen und das Wasser aus der Schlucht befreien. Bis jetzt hatte er es nicht gewagt. Cauthon hatte ihm befohlen, auf keinen Fall anzugreifen, aber darüber hinaus hätte er keinen der drei Schattenlords allein besiegen können. Sie würden ihn einfach töten und den Fluss erneut aufstauen.
    Er liebkoste den Brief seiner Frau, dann bereitete er sich vor. Cauthon hatte ihm befohlen, bei Einbruch der Morgendämmerung ein Wegetor zu demselben Dorf zu öffnen. Das würde seine Anwesenheit verraten. Den Zweck dieses Befehls kannte er nicht.
    Das Becken unter ihm war mit Wasser gefüllt, das die Leichen der Gefallenen verbarg.
    Ich schätze, dieser Augenblick ist genauso gut wie jeder andere, dachte Grady und holte tief Luft. Die Morgendämmerung würde so gut wie da sein, auch wenn die Wolkendecke das Land in Dunkelheit hüllte.
    Er würde seine Befehle befolgen. Sollte ihn das Licht verbrennen, aber das würde er tun. Doch sollte Cauthon die Schlacht flussabwärts überleben, würden sie beide eine ernste Unterhaltung führen. Eine sehr ernste Unterhaltung. Cauthon stammte von einfachen Leuten ab, und er hätte es besser wissen müssen, als sinnlos Leben zu opfern.
    Grady nahm noch einen tiefen Atemzug, dann fing er an, das Wegetor zu weben. Er öffnete es in das Dorf, aus dem die Leute gestern gekommen waren. Er wusste nicht, warum er es tun sollte; das Dorf

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