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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Umherstreifende Gruppen Aiel und Trollocs schlugen überall aufeinander ein. Irgendwelche Soldaten – keine Aiel – verteidigten den Weg hinauf zum Krater des Verderbens, aber das war die einzige geordnete Formation, die Mat entdecken konnte.
    An der einen Seite wogte dichter Nebel zum Talboden hinab. Im ersten Augenblick war Mat verwirrt, denn er verwechselte ihn mit dem der Helden des Horns. Aber nein, das Horn war neben seinem Ashandarei an den Sattel geschnallt. Und dieser Nebel war auch zu … silbrig. Falls das das richtige Wort war. Irgendwie glaubte er, ihn schon einmal gesehen zu haben.
    Dann fühlte er etwas. Aus diesem Nebel. Ein kaltes, kribbelndes Gefühl, dem, wie er hätte schwören können, ein Flüstern in seinen Gedanken folgte. Er wusste sofort, worum es sich hier handelte.
    O beim Licht!
    »Mat, sieh doch nur!«, rief Olver und streckte die Hand aus. »Wölfe!«
    Eine Gruppe pechschwarzer Tiere von beinahe Pferdegröße griffen die Soldaten an, die den Pfad zum Shayol Ghul verteidigten. Die Wölfe erledigten die Männer mühelos. Beim Licht! Als hätten die Dinge nicht schon schlecht genug gestanden.
    »Das sind keine Wölfe«, erwiderte Mat grimmig. Die Wilde Jagd war nach Thakan’dar gekommen.
    Vielleicht würden sie und Mashadar sich gegenseitig vernichten? Oder war das eine trügerische Hoffnung? Mit den in seinem Kopf klappernden Würfeln würde Mat nicht darauf setzen. Rands Streitmacht – was von den Aiel, Domani, Drachenverschworenen und tairenischen Soldaten noch übrig war – würde von den Schattenhunden zermalmt werden. Und falls sie überlebten, würde Mashadar sie sich holen. Gegen beide hatten sie nicht die geringste Chance.
    Diese Stimme dort drin … Das war nicht nur Mashadar, der hirnlose Nebel. Irgendwo befand sich auch Fain darin. Und der Dolch.
    Shayol Ghul ragte hoch in den Himmel auf. Die Wolken wogten. Überraschenderweise waren weiße Gewitterwolken aus dem Süden herangetrieben und kollidierten nun mit den schwarzen. Tatsächlich hatten die beiden ineinander verwobenen Wolkengebilde eine unglaubliche Ähnlichkeit mit …
    Der To’raken drehte sich und schlug mit den Schwingen, dann glitt er tiefer, befand sich vielleicht nur noch hundert Fuß über dem Boden.
    »Vorsichtig!«, brüllte Mat und hielt den Hut fest. »Wollt Ihr uns verdammt noch mal umbringen?«
    »Entschuldigt, mein Prinz«, rief die Frau zurück. »Ich muss eine sichere Stelle zur Landung finden.«
    »Eine sichere Stelle? Viel Glück dabei!«
    »Das wird schwer werden. Dhana ist stark, aber ich …«
    Ein schwarz befiederter Pfeil streifte Sulaans Kopf, der irgendwo unter ihnen abgeschossen worden war. Ihm folgte eine ganze Salve, die um Mat herumflog. Ein Geschoss traf den Flügel des To’raken .
    Mat fluchte, ließ den Hut los und griff nach Sulaan, während Olver entsetzt aufschrie. Sulaan erschlaffte, ließ die Zügel fallen. Unter ihnen bereitete eine Gruppe mit roten Schleiern verhüllter Aiel die nächste Salve vor.
    Mat löste die Riemen. Er sprang über Olver – nun ja, eigentlich war es eher ein Kriechen –, und die bewusstlose Frau und schnappte sich die Zügel des in Panik geratenen To’raken . Das konnte ja nicht viel schwerer sein, als ein Pferd zu reiten, oder? Er zog am Zügel, wie er es bei Sulaan gesehen hatte, und drehte den To’raken , während hinter ihnen Pfeile durch die Luft schnitten und mehrere die Schwingen der Bestie durchbohrten.
    Sie drehten und hielten direkt auf die Felswand zu, und Mat fand sich auf den Beinen wieder, stand auf dem Sattel und packte die Zügel mit aller Kraft, während er die verletzte Bestie daran zu hindern versuchte, sie alle verflucht noch mal umzubringen. Um ein Haar hätte ihn die Kurve in die Luft geschleudert, aber er federte mit schräg gestellten Füßen ab und hielt die Zügel noch fester.
    Das Rauschen der Luft verschluckte Olvers nächste Worte. Die schwer verletzten Schwingen der Kreatur schlugen wild, und sie kreischte fürchterlich. Mat war sich nicht sicher, ob überhaupt jemand von ihnen die Kontrolle hatte, als die Echse dem Boden entgegenraste.
    Sie schlugen auf dem Talboden auf. Knochen brachen – beim Licht, Mat hoffte, dass sie dem To’raken gehörten –, und er flog Hals über Kopf über den steinigen Untergrund.
    Schließlich kam er nach einem letzten Überschlag zur Ruhe.
    Benommen atmete er ein und aus. »Das«, stöhnte er schließlich, »war die schlimmste Idee, die ich je hatte.« Er zögerte.

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