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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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stolzieren wollte. »Ich will noch mit Natael sprechen. Ich schätze, es ist nicht mehr sehr viel Zeit bis Sonnenaufgang …«
    »Vielleicht zwei Stunden«, warf Natael ein.
    »… also wird sowieso nicht mehr viel Schlaf bleiben. Wenn du dich trotzdem hinlegen möchtest, hättest du dann etwas dagegen, dein Bett für den Rest der Nacht woanders zu richten? Du brauchst ohnehin neue Decken.«
    Sie nickte knapp und machte sich von ihm los. Dann knallte sie die Tür hinter sich zu. Sicher war sie doch nicht zornig, weil er sie aus seinem Schlafzimmer geworfen hatte? Wie könnte sie denn? Sie hatte doch gesagt, es werde nichts mehr zwischen ihnen geschehen. Jedenfalls war er froh, dass er nicht in Niellas Haut steckte.
    Er wog den arg verkürzten Speer in der Hand und wandte sich schließlich Asmodean zu.
    »Ein seltsames Szepter, mein Lord Drache.«
    »Es muss eben dafür herhalten.« Um ihn daran zu erinnern, dass es die Seanchaner immer noch gab. Diesmal wünschte er sich, er könne seine Stimme noch kälter klingen lassen als das Nichts, und mithilfe von Saidin gelang ihm das auch. Er musste hart sein. »Bevor ich mich entschließe, Euch damit wie ein Lamm aufzuspießen, beantwortet mir noch eine Frage: Wieso habt Ihr mir nie etwas von diesem Kniff erzählt, etwas unsichtbar zu machen? Wenn ich nicht in der Lage gewesen wäre, die Stränge selbst zu sehen, hätte ich überhaupt nicht gewusst, dass dieses Tor noch vorhanden war.«
    Asmodean schluckte und rutschte nervös hin und her, als sei ihm nicht ganz klar, ob Rand seine Drohung ernst gemeint habe. Rand war sich da selbst nicht sicher. »Mein Lord Drache, Ihr habt nie danach gefragt. Man muss nur das Licht biegen. Ihr stellt mir immer so viele Fragen, da ist es schwer, einen Augenblick zu finden, in dem ich von mir aus noch andere Dinge erwähnen kann. Ihr müsst doch mittlerweile erkannt haben, dass ich mich Euch ganz und gar angeschlossen habe.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und stand auf. Nein, er blieb auf den Knien liegen. Und begann hervorzusprudeln: »Ich habe Euer Gewebe gespürt – jeder innerhalb einer Meile hätte das – und ich habe so etwas noch nie gesehen – ich wusste nicht, dass außer Demandred es noch jemand fertigbringt, ein Wegetor zu blockieren, das sich schließt – vielleicht schafft Semirhage das auch – und Lews Therin konnte es – ich habe es gespürt und kam her und hatte es schwer, an den Töchtern dort unten vorbeizukommen – ich habe den gleichen Kniff benützt – Ihr müsst doch einfach mittlerweile wissen, dass ich jetzt Euer Mann bin. Mein Lord Drache, ich bin wirklich Euer Gefolgsmann!«
    Nichts anderes hatte der Mann, der bis hierher durchgekommen war, aus Cairhien gesagt. Rand gestikulierte mit dem Halbspeer und sagte grob: »Steht auf! Ihr seid doch kein Hund.« Doch als sich Asmodean nun endgültig langsam erhob, drückte er dem Mann die Speerspitze an die Kehle. Er musste hart sein. »Von nun an werdet Ihr mir jedes Mal, wenn wir zusammen sind, über zwei Dinge berichten, nach denen ich Euch nicht gefragt habe. Jedes Mal, hört Ihr? Falls ich glaube, Ihr versucht, etwas vor mir zu verbergen, werdet Ihr froh sein, wenn ich Euch Semirhage überlasse.«
    »Wie Ihr befehlt, mein Lord Drache«, stammelte Asmodean. Er wirkte so demütig, als wolle er sich gleich vorbeugen und Rand die Hand küssen.
    Um das zu vermeiden, ging Rand hinüber zu dem Bett, das nun ohne Decken im Zimmer stand. Er setzte sich auf das leinene Betttuch und sank ein wenig in die Federmatratzen ein, während er den Speer betrachtete. Eine gute Idee, den zu behalten, um ihn an die Seanchaner zu erinnern. Vielleicht war das wirklich gar kein übles Szepter? Trotz aller anderen Probleme durfte er die Seanchaner nicht außer Acht lassen. Diese Damane . Wenn Aviendha nicht gewesen wäre und sie von der Wahren Quelle abgeschirmt hätte …
    »Ihr habt versucht, mir zu zeigen, wie man eine Frau abschirmt, aber das hat nicht geklappt. Nun zeigt mir wenigstens, wie ich Stränge meiden kann, die ich nicht sehe, und wie ich am besten dagegen angehe.« Lanfear hatte einmal sein Gewebe so glatt durchtrennt, als habe sie ein Messer benützt.
    »Das ist nicht leicht, mein Lord Drache, wenn man keine Frau da hat, an der man es ausprobieren kann.«
    »Wir haben zwei Stunden Zeit«, sagte Rand kalt und fädelte die Abschirmung des Mannes auf. »Gebt Euch Mühe. Gebt Euch sehr viel Mühe.«

KAPITEL 33

    Eine Frage des Rots
    D as Messer streifte

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