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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Weise.«
    »Genauso funktionieren«, wiederholte Nynaeve trocken. »Du hast dich aber ziemlich eingehend damit beschäftigt für jemanden, der nicht die Absicht hat, eines anzufertigen.« Diese Frau hatte noch nicht einmal genug Anstand, zu erröten. »Wozu könntest du ihn gebrauchen? Ich kann nicht behaupten, es sei nicht angebracht, wenn du Elaida einen um den Hals legen würdest, aber deshalb ist das Ding nicht weniger widerl   …«
    »Verstehst du denn nicht?«, unterbrach sie Elayne, und ihr blasiertes Gehabe war wie weggeblasen. Stattdessen beherrschten jetzt Erregung und Eifer ihre Miene. Sie beugte sich vor, legte eine Hand auf Nynaeves Knie und ihre Augen glänzten, so sehr war sie von ihrer Entdeckung gefangen. »Es ist ein Ter’angreal , Nynaeve. Und ich glaube, einen anfertigen zu können.« Sie sprach jedes Wort langsam und überdeutlich aus, doch dann musste sie lachen und sprudelte heraus: »Wenn ich so einen machen kann, dann kann ich auch andere anfertigen. Vielleicht kann ich sogar Angreale und Sa’angreale herstellen. Das hat in der Burg seit Tausenden von Jahren niemand mehr geschafft!« Sie richtete sich wieder auf und schauderte sichtlich. Dann legte sie nachdenklich die Finger an ihre Lippen. »Ich hatte überhaupt nie daran gedacht, selbst etwas anzufertigen. Jedenfalls nichts Nützliches. Ich erinnere mich daran, wie ich einmal einem Schreiner bei der Arbeit zugesehen habe, der einige Stühle für den Palast anfertigte. Sie waren nicht einmal vergoldet oder irgendwie kunstvoll geschnitzt, da sie nur für den Speisesaal der Diener vorgesehen waren, aber ich konnte den Stolz auf seine Arbeit von seinen Augen ablesen. Stolz darauf, was er selbst angefertigt hatte, auf eine gute Arbeit. Das würde ich gern selbst empfinden, glaube ich. Oh, besäßen wir nur einen Bruchteil des Wissens der Verlorenen! All diese Kenntnisse aus dem Zeitalter der Legenden in ihren Köpfen, und sie benützen es doch nur, um dem Schatten zu dienen! Was könnten wir alles damit anfangen! Denk mal, was wir alles herstellen könnten!« Sie atmete tief durch und ließ die Hände in den Schoß fallen. Der Ausbruch hatte ihre Begeisterung nur wenig gedämpft. »Na ja, sei es, wie es sei, ich wette, ich könnte sogar herausfinden, wie die Weißbrücke gebaut wurde. Gebäude, wie aus gesponnenem Glas, aber härter als Stahl. Und Cuendillar , und …«
    »Langsam, langsam«, sagte Nynaeve. »Weißbrücke ist mindestens fünf- oder sechshundert Meilen von hier entfernt, und falls du daran denken solltest, mithilfe der Macht auch noch an dem Siegel herumzumachen, dann lass es sein. Wer weiß, was dann geschehen könnte? Es bleibt in der Tasche im Herd, bis wir einen sicheren Aufbewahrungsort dafür finden.«
    Elaynes Eifer kam ihr seltsam vor. Nynaeve hätte wohl auch selbst gern ein wenig von dem Wissen der Verlorenen gehabt, sicher, aber wenn sie einen Stuhl haben wollte, bezahlte sie einen Schreiner dafür. Sie hatte nie den Wunsch verspürt, etwas herzustellen, außer vielleicht Tinkturen und Salben. Als sie zwölf war, hatte ihre Mutter es aufgegeben, ihr das Nähen beibringen zu wollen, nachdem sich zeigte, dass es ihr völlig gleichgültig war, ob sie eine gerade Naht nähte oder eine krumme. Zwingen konnte man sie nie. Und was das Kochen anbetraf … Sie hielt sich durchaus für eine gute Köchin, aber wie auch immer: sie wusste, welche Dinge für sie Vorrang hatten. Die Heilkunst war wichtig. Jedermann konnte eine Brücke bauen. Nun, dann lass ihn eben – das war ihre Haltung dazu.
    »Deinetwegen und wegen dieses A’dams habe ich ganz vergessen, dir etwas zu berichten«, fuhr sie fort. »Juilin hat Galad auf der anderen Seite des Flusses gesehen.«
    »Blut und Asche«, fluchte Elayne, und als Nynaeve die Augenbrauen hob, fügte sie ganz energisch hinzu: »Ich werde mir keinen Vortrag über meine sprachlichen Angewohnheiten anhören, Nynaeve. Was machen wir?«
    »Wie ich die Sache sehe, können wir einerseits auf dieser Seite des Flusses bleiben. Dann werden uns die Weißmäntel kontrollieren, weil sie sich fragen werden, wieso wir die Menagerie verlassen haben. Oder wir gehen hinüber und hoffen, dass der Prophet dort keinen Aufruhr auslöst und Galad uns nicht verraten wird, na ja, oder wir versuchen, ein Ruderboot zu kaufen, und fliehen flussabwärts. Keine tolle Auswahl. Und Luca wird seine hundert Mark fordern. In Gold.« Sie bemühte sich, gute Miene dazu zu machen, doch das schmerzte immer noch. »Du hast

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