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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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besser. Bevor sie diesen Platz erreicht hatten, waren sie an drei Lagern der Weißmäntel vorbeigekommen, Hunderte weißer Zelte in sauber angeordneten Reihen, und bestimmt gab es weitere Lager, die sie nicht gesehen hatten. Weißmäntel an diesem Flussufer und auf dem anderen der Prophet und möglicherweise gewaltsame Auseinandersetzungen, und dazu hatte sie nicht die geringste Ahnung, wohin sie ziehen sollten, und auch nur einen schwerfälligen Planwagen zur Verfügung, der sie im Schrittempo an ihr unbekanntes Ziel bringen würde. Sie hätte sich wirklich von Elayne nicht dazu überreden lassen dürfen, die Kutsche zurückzulassen. Sie bemerkte keinen Halm mehr, den sie hätte köpfen können, ohne ein paar Schritte vom Weg ab zu gehen, und so zerbrach sie den Fenchelzweig in mehrere handlange Stücke und warf diese schließlich weg. Mit Luca hätte sie es am liebsten genauso gemacht. Und mit Galad Damodred, weil er sie auf diese Art in die Flucht geschlagen hatte. Und mit al’Lan Mandragoran, weil er nicht hier war. Nicht, dass sie ihn brauchte , ganz klar. Aber seine Anwesenheit wäre … beruhigend gewesen.
    Im Lager war alles ruhig und friedlich. Neben den Wagen glimmten kleine Feuer, über denen das Abendessen der Truppe kochte. Petra fütterte den Löwen mit der dichten, schwarzen Mähne. Er schob große Fleischbrocken an einer Stange zwischen den Gitterstäben hindurch. Die Löwinnen hatten sich schon gemeinsam über ihr Futter gekauert und grollten nur gelegentlich kurz, wenn sich jemand ihrem Käfig zu weit näherte. Nynaeve blieb bei Aludras Wagen stehen. Die Feuerwerkerin arbeitete mit einem Holzgefäß und einem Stößel auf einem Tisch, der eigentlich eine heruntergeklappte Seitenwand ihres Wagens war. Sie führte Selbstgespräche, während sie ihre explosive Mischung herstellte. Drei der Chavanas lächelten Nynaeve einladend zu und winkten ihr, sich zu ihnen zu gesellen. Brugh allerdings nicht, denn der war ihr seiner geschwollenen Lippe wegen immer noch böse, obwohl sie ihm eine Salbe gegeben hatte, damit die Schwellung zurückging. Vielleicht sollte sie den anderen Ähnliches verpassen, damit sie endlich auf Luca hörten – und, noch wichtiger, auf sie! – und begriffen, dass sie auf ihr Lächeln keinen Wert legte. Nur dumm, dass sich Meister Valan Luca nicht an die eigenen Anweisungen hielt. Latelle wandte sich von ihrem Bärenkäfig um und lächelte sie leicht hämisch an. Aber Nynaeve achtete vor allem auf Cerandin, die einem riesigen grauen S’redit die stumpfen Fußnägel abfeilte, wozu sie etwas wie eine richtige große Metallfeile benützte.
    »Die dort«, sagte Aludra, »gebraucht Hände und Füße mit bemerkenswerter Geschicklichkeit, ja? Blickt mich nicht so böse an, Nana«, fügte sie hinzu und klopfte sich Pulver von den Händen. »Ich bin nicht Euer Feind. Hier. Ihr müsst diese neuen Feuerstöckchen einmal ausprobieren.«
    Nynaeve nahm vorsichtig das Holzkästchen von der dunkelhaarigen Frau entgegen. Sie hätte das würfelförmige Kästchen in einer Hand halten können, gebrauchte aber doch lieber beide. »Ich glaubte, Ihr nennt so etwas Streicher?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Feuerstöckchen sagt doch viel mehr über ihren Zweck aus als Streicher, oder? Ich habe die kleinen Öffnungen, in denen die Stöckchen stecken, ausgeschmirgelt, damit sie glatt sind und die Stöckchen sich nicht mehr von selbst auf dem rauen Holz entzünden. Eine gute Idee, ja? Und die Köpfe entsprechen einer neuen Formel. Werdet Ihr sie ausprobieren und mir sagen, was Ihr davon haltet?«
    »Ja, natürlich. Vielen Dank.«
    Nynaeve eilte weiter, bevor ihr die Frau noch etwas in die Hand drücken konnte. Sie hielt das Ding so vorsichtig, als könne es explodieren, und sie war auch keineswegs sicher, dass dies nicht der Fall sein werde. Aludra ließ alle ihre Streicher ausprobieren, oder die Feuerstöckchen oder wie sie die Dinger demnächst nennen würde. Auf jeden Fall konnte man damit ein Feuer oder eine Lampe entzünden. Man entflammte sie, indem man die blaugrünen Köpfe aneinander oder auf einer rauen Oberfläche rieb. Was sie betraf, waren ihr Feuerstein und Stahl lieber, oder auch eine glühende Kohle, die man in einem Sandkasten sicher untergebracht hatte.
    Juilin fing sie ab, bevor sie noch einen Fuß auf die Stufen zu ihrem und Elaynes Wagen setzen konnte. Sein Blick erfasste sofort ihr geschwollenes Auge. Sie blickte ihn so wild an, dass er einen Schritt zurücktrat und sich diese

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